Dritter Spieltag in der zweiten Liga: Die Roten Teufel empfingen auf dem Betzenberg Eintracht Braunschweig. Beide Mannschaften waren mit jeweils einem Sieg und einem Unentschieden in die Saison gestartet und wollten sich mit einem weiteren Erfolgserlebnis direkt auf den vorderen Tabellenplätzen festbeißen. Im Vergleich zum Pokal-Match am vergangenen Wochenende beim SV Wehen Wiesbaden nahm Cheftrainer Kosta Runjaic einige Veränderungen in der Startformation vor. Auf der rechten Seite der Viererkette spielte Jean Zimmer von Beginn an, im zentralen Mittelfeld begann Markus Karl. Auf der Außenbahn kehrte Marcel Gaus nach auskurierter Verletzung zurück, während in der Spitze wieder Srdjan Lakic agierte. Bekannte Namen gab es auch in der Startelf der Braunschweiger, in der Gäste-Coach Torsten Lieberknecht mit Matthias Henn, Marcel Correia und Hendrick Zuck auf drei Profis mit FCK-Vergangenheit setzte.
Bei bestem Fußballwetter wollte der FCK vor 33.289 Zuschauern von Beginn an deutlich machen, wer hier ein Heimspiel hatte. Womöglich auch beflügelt von einer spektakulären Choreographie zu Ehren der fünf Lautrer Weltmeister von 1954 legten die Gastgeber schwungvoll los. Doch bevor Eintracht-Schlussmann Rafael Gikiewicz zum ersten Mal ernsthaft eingreifen musste, klingelte es im Kasten der Roten Teufel. Nach einem Ballverlust nach eigenem Einwurf ging es blitzschnell. Havard Nielsen bediente Norman Theuerkauf und dessen Hereingabe verwertete Dennis Kruppke mit einem Aufsetzer zum 0:1 (3.). Erster Torschuss der Braunschweiger, erstes Tor: Das kann man wohl einen Fehlstart nennen.
Die Lautrer ließen sich davon aber nicht sonderlich beeindrucken und spielten konsequent weiter nach vorne. Den ersten richtig gefährlichen Torschuss feuerte Alexander Ring in der 9. Minute ab. Die Kugel flog knapp drüber. Nur zwei Minuten später klappte es noch besser. Einen weiten Abschlag von Tobias Sippel verlängert Lakic in den Lauf von Karim Matmour. Der zog mit vollem Tempo ab und setzte das Leder trocken ins lange Eck. 1:1 in der 11. Minute. Der Ausgleich war angesichts der ersten Minuten absolut verdient, und das Spiel kannte weiter vor allem eine Richtung: die auf das Tor der Eintracht. In der 19. Minute verpasste Lakic eine Flanke von Kevin Stöger. Dann rettete Gikiewicz bei einem abgefälschten Schuss von Ring zur Ecke (22.).
Wieder nur eine Minute später fehlte bei einem Distanzschuss von Stöger nicht allzu viel, bevor die Gäste sich etwas besser aus der Umklammerung befreien konnten. Erst in der 43. Minute wurde es wieder richtig knapp. Wieder kam Stöger nach Zuspiel von Chris Löwe zu einem vielversprechenden Abschluss. Fast im Gegenzug hatte die Eintracht auch noch etwas zu bieten. Nielsen bediente Mirko Boland, der frei vor Sippel vorbeischob. Anschließend ging es nach sehr unterhaltsamen 45 Minuten und beim Stand von 1:1 in die Halbzeitpause.
Ohne Wechsel schickte Coach Kosta die Jungs nach der Halbzeit zurück auf den Rasen. Und auch am Bild auf dem Platz änderte sich wenig. Der FCK hatte weiter das Heft in der Hand, und er wurde schon nach wenigen Minuten belohnt. Nach Vorarbeit von Gaus ging Matmour mit Tempo in den Strafraum, Henn konnte den Lautrer nur mit einem Foul stoppen und Schiedsrichter Günter Perl zeigte folgerichtig auf den Punkt. Wie gegen 1860 München schnappte sich Lakic den Ball und verwandelte sicher rechts unten zum 2:1 (52.). Die Roten Teufel hatten das Spiel gedreht und steuerten in Richtung des zweiten Heimsieges in dieser Saison.
Der wäre nach einer Stunde womöglich schon perfekt gewesen, wäre Dominique Heintz nach einem Stöger-Freistoß etwas besser an den Ball gekommen. Zentimeter fehlten zum 3:1 (60.). So blieb es weiter spannend, auch wenn von der Eintracht weiterhin nicht allzu viel zu sehen war. Nielsen bekam in der 74. Minute eine gute Möglichkeit, sein Schuss strich über das FCK-Tor. Kosta Runjaic reagierte derweil und brachte mit Philipp Hofmann, Amin Younes und Willi Orban nach und nach drei frische Kräfte. Lakic, Gaus und Karl gingen dafür runter.
Vor allem Hofmann fügte sich direkt brandgefährlich ein. Der Stürmer scheiterte zuerst an Gikiewicz (78.), dann setzte er einen Kopfball an die Latte (79.). Bei einem strammen Distanzschuss des baumlangen Angreifers fehlte kurz darauf etwas mehr (81.). In der Nachspielzeit trennten Hofmann nach Vorarbeit von Younes dann wieder nur wenige Zentimeter von seinem zweiten Saisontreffer. Der Sieg hätte also auch deutlich höher ausfallen könnten. Verdient war er allemal. Mit 2:1 behielten die Roten Teufel gegen Eintracht Braunschweig alle drei Punkte in der Pfalz.