Tobi, seit einer Woche läuft nun die Wintervorbereitung. Wie fühlst Du Dich? Hattest Du schon Muskelkater?
Ja, ein wenig (lacht). Ich habe jetzt auch viele Laufeinheiten mitgemacht, das ist als Torwart immer ein bisschen schwieriger. Aber wir sind jetzt in der Vorbereitung und da gehört das auch dazu und ist auch unsere Aufgabe. Andere wie z.B. mein Vater müssen früh morgens aufstehen und Brötchen backen, wir müssen jetzt eben vermehrt Läufe absolvieren, damit wir zum Rückrundenstart gut dabei sind.

Am Ende des letzten Jahres schien bei einigen der Akku nicht mehr ganz voll gewesen zu sein. Hat Euch die Pause gut getan? Wie ist dein Eindruck nach einer Woche Training?
Dass der Akku bei allen leer war, würde ich nicht unbedingt sagen. Es gab Spieler ohne richtige Vorbereitung, denen hat man es sicher angemerkt. Ich denke insgesamt eher, dass wir sehr unglücklich gespielt haben. Gerade die letzten Spiele zu Hause, als wir gegen sogenannte kleinere Gegner nicht gut agiert und auch keine Tore mehr erzielt haben. Daher waren wir am Ende froh, dass die Pause gekommen ist und wir durchatmen und ein wenig abschalten konnten, so dass wir uns jetzt voll darauf fokussieren können, wieder Ausrufezeichen zu setzen.

Am Wochenende hattet Ihr Euren ersten öffentlichen Auftritt des neuen Jahres beim Harder13 Cup. Deine Freude über den Sieg gegen den SV Waldhof war dabei deutlich zu sehen. Ist dieses Derby immer noch ein bisschen wichtiger als andere Spiele?

Es war jetzt nicht unbedingt das Derby an sich, worüber ich mich so sehr gefreut habe. Das lag mehr daran, dass es für mich das erste Spiel war, das ich gegen meinen besten Freund Ajdin Zeric bestritten habe. Wir kennen uns, seit wir vier oder fünf Jahre alt waren. Mit ihm bin ich aufgewachsen und gemeinsam in die E-Jugend des FCK gewechselt. Seine Eltern haben lange bei uns in der Bäckerei gearbeitet und er hat dann auch bei uns gewohnt, als seine Eltern zurück nach Bosnien gingen. Das war jetzt unser erstes Aufeinandertreffen auf dem Platz und die Familie hat zu Hause vor dem Fernseher gesessen und alles verfolgt. Daher hat mir das richtig Spaß gemacht.

Nun stehen in den kommenden Tagen noch drei Testspiele in der Region an, danach geht es ins Trainingslager in die Türkei. Was erwartest Du von den kommenden Wochen?
Wir müssen jetzt erst einmal schauen, wie die Testspiele laufen. Wir haben von der konditionellen Arbeit noch schwere Beine, deswegen wird es zum Beispiel am Mittwoch in Mechtersheim spielerisch vielleicht noch nicht ganz so rund laufen. Der richtige Grundstein wird dann in Belek gelegt werden, wenn wir die Ausdauereinheiten hoffentlich beendet haben (lacht). Dann werden wir mehr aufs Spielerische eingehen und auch gegen gute Gegner testen, bevor es gegen Sechzig schon wieder richtig losgeht.

Die Saisonziele wurden in den vergangenen Monaten immer wieder klar formuliert, der Abstand in der Tabelle auf die direkten Aufstiegsplätze ist jetzt aber schon sichtbar angewachsen. Wie wollt Ihr die verbleibenden 15 Spiele angehen?
Unser erstes Ziel muss es jetzt erst einmal sein, Platz drei zu verteidigen. Ich glaube aber auch nicht, dass Hertha und Braunschweig so weiter marschieren werden wie in der Vorrunde. Jede Mannschaft wird auch mal ein kleines Tief bekommen und nicht bis zum Ende durchspazieren können. Deswegen müssen wir schauen, dass wir unsere Punkte einfahren.


Siehst Du Dich in dieser Situation auch verstärkt als Führungsspieler eines jungen Kaders gefordert?

Ich bin ja jetzt schon lange genug dabei, daher ist es nur natürlich, dass dies von mir auch gefordert wird. Ich versuche, das auch umzusetzen und gerade wenn die jungen Spieler Fragen haben, für sie da zu sein. In erster Linie versuche ich aber, mich auf meine Aufgaben als Torwart zu konzentrieren und meine Leistung zu bringen. Wenn man als Torwart einen Fehler macht, wird das meist direkt mit einem Gegentor bestraft. Daher muss ich da noch mehr aufpassen als andere.

Apropos junger Kader. In dieser Saison haben sich viele Spieler aus der Region, die wie Du seit der Jugend beim FCK spielen, in der Mannschaft etabliert. Wie beurteilst Du die „Jugendbewegung“ beim FCK?
Wir sind ein Verein, der enorm auf die Jugend setzt. Im Nachwuchsleistungszentrum wird gut gearbeitet und ich denke, dass jedes Jahr gute junge Spieler rauskommen. Dafür werden sie auch ausgebildet, dass sie bei den Profis eingesetzt werden können. Die Jungs, die dieses Jahr hochgekommen sind, haben ihre Sache sehr gut gemacht. Und natürlich ist es auch immer etwas Gutes, viele Pfälzer im Team zu haben, da können wir endlich wieder unseren Dialekt sprechen (lacht).

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