Hallo, Flo. Hast Du dich sehr über die fünfte Gelbe Karte geärgert?
Es wäre sicher sehr schön gewesen, wenn wir bis zum Ende zusammen gespielt hätten, aber es war auch klar, dass es irgendwann passieren kann. Letztlich ist es mir wesentlich lieber, jetzt bei einem Auswärtsspiel zu fehlen, als auf dem Betze nicht dabei zu sein.
War das Foul nötig?
Wir haben da später lange drüber gesprochen. Wenn man nah genug am Mann ist, dann ist fast nie ein Foul notwendig. Aber ich glaube, wenn ich ihn nicht gestoppt hätte, dann wäre er durch gewesen. Es lässt sich jetzt nicht mehr ändern und ich bin sicher, dass der Trainer sich schon genau überlegt hat, wie und was er ändern wird.
Der Auftritt gegen die Löwen war sehr souverän, oder?
Wir sind schnell und gut ins Spiel gekommen und die Zuschauer standen wie eine Wand hinter uns. Mit dem ersten Treffer haben wir sicher auch etwas Glück gehabt und Tobi Sippel hat mit dem gehaltenen Elfmeter noch mehr Sicherheit rein gebracht. Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, haben aber auch in der Analyse noch das ein oder andere gefunden, was wir besser machen können.
Die Medien, Fans und das gesamte Umfeld reden von nichts anderem mehr, als dem möglichen Aufstieg. Für fast alle ist schon alles klar. Wie geht Ihr damit um?
Das ist ja schon seit einigen Wochen so und es freut uns, dass wir diese Euphorie erzeugen. Wir lassen das aber nur sehr bedingt an uns heran und in der Kabine ist es auch nur ein Randthema. Wir lassen nicht nach und arbeiten weiter sehr konzentriert. Jeder, der sich regelmäßig das Training anschaut, wird das bestätigen. Wir müssen weiter ans Limit gehen, um siegreich zu bleiben und die Mannschaft weiß das genau, denn nur deshalb sind wir soweit gekommen. Also steckt keiner zurück und genau darauf achtet auch der Trainer.
Durch die Medien geistert jetzt der Name Miroslav Klose. Was hältst Du von solchen Gerüchten?
(Lacht) Das gehört bei einigen Medien einfach dazu. Stefan Kuntz hat ja den richtigen Kommentar dazu gegeben und gesagt, dass „Josef Ackermann doch auch nicht aus Verbundenheit die Stadtsparkasse Erkenschwick übernimmt“. Das sagt eigentlich schon alles, oder?
Deine Mannschaftskollegen bespielen am Sonntag Rot-Weiß Oberhausen. Wie siehst Du den Gegner?
Die sind sehr gefährlich, denn sie brauchen noch jeden Punkt, um sicher zu sein. Wir dürfen RWO nicht unterschätzen, denn sie werden sich mit allen Mitteln wehren und sehr leidenschaftlich spielen. Also müssen wir dagegenhalten und genauso kompakt und konzentriert auftreten wie zuletzt. Die Stimmung in Oberhausen wird ganz anders sein als im Fritz-Walter-Stadion und auch darauf muss man sich einstellen. Ich schaue mir das auf jeden Fall im Stadion an, auch wenn das einen verrückt machen kann, wenn man nicht aktiv eingreifen kann…
Danach steht das Heimspiel gegen Union Berlin auf dem Plan und Du kannst wieder mitwirken. Was bedeuten Heimspiele für Dich?
Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, auf dem Betzenberg aufzulaufen. Zuletzt gegen 1860 München hat man gemerkt, wie die Zuschauer auf das Spiel und wir auf die Fans reagiert haben. 40.000 Zuschauer an einem Montagabend, das sagt doch eigentlich alles, oder? Wenn es dann auf dem Platz zur Sache geht und die Fans dich voranpeitschen, das pushed ungemein und hilft dir, über deine Grenzen hinauszugehen.