Flo, Chris, wie habt ihr die Unterstützung durch die Fans im vergangenen Jahr wahrgenommen?
Florian Dick: Zum einen bleiben da natürlich die Relegationsspiele gegen Hoffenheim in Erinnerung. Das war ganz groß. Das muss auch Ansporn für uns sein, gemeinsam mit den Fans in die Bundesliga aufzusteigen. In gewissen Situationen wünsche ich mir nochmals so eine Unterstützung. Vor allem, wenn wir eigentlich gut spielen, aber einfach kein Ball reingehen will. Natürlich muss niemand jubeln, wenn wir mit einem 0:0 oder einem Rückstand in die Halbzeit gehen. Aber die Pfiffe in diesen Situationen, auch wenn es meist nur einige wenige sind, die nimmt man schon wahr. Da wünsche ich mir schon, dass unser Spiel und unsere Leistung anders honoriert werden. Es hilft uns ja mehr, wenn wir nach vorne gepusht werden, als wenn man uns auspfeift.
Chris Löwe: Die Reaktion nach den Relegationsspielen war stark, da muss man gar nicht viele Worte verlieren. Das war einfach nur ganz ganz stark und hat mich schwer beeindruckt. Aber ich sage schon immer: Nach dem Spiel können uns die Fans auspfeifen wie sie wollen. Aber während des Spiels kann ich das nicht verstehen. Ich würde die zum Glück nur wenigen Fans, die so reagieren, gerne mal fragen, was sie sich eigentlich davon erhoffen? Dass derjenige, der vielleicht gerade etwas unsicher ist, noch unsicherer wird?
Flo, wieviel FCK steckt inzwischen im Badener?
Florian Dick: (lacht) Das hat man doch auf der Weihnachtsfeier gesehen (auf der FCK-Weihnachtsfeier hat Florian Dick zu späterer Stunde kurzzeitig das Badenerlied angestimmt, worauf er von den FCK-Mitarbeitern mit diversen Gegenständen beworfen wurde). Ne Quatsch, ich fühle mich sehr wohl hier. Und die Tugenden, die zum FCK gehören, die habe ich denke ich auch als Badener in mir. Spitze, Hacke, eins zwei drei ist natürlich auch schön. Aber der Zuschauer auf dem Betze will ehrlichen Fußball, will Einsatz und Leidenschaft. Das versuche ich Woche für Woche abzuliefern.
Chris, man hört oftmals, Du würdest aufgrund Deiner emotionalen Art perfekt zum FCK passen. Siehst Du das auch so?
Chris Löwe: Das kann ich ja nicht beurteilen, das müssen andere machen. Aber so war ich schon immer und das werde ich auch nicht mehr ablegen. Auch wenn es in manchen Situationen nicht bei jedem gut ankommt oder manche denken, der Löwe tickt nicht ganz richtig. Vor allem nach schlechten Spielen bin ich ja doch sehr verärgert. Aber so bin ich, das ist meine Art und das ist auch meine Motivation. Ich spiele nicht für irgendwelche Prämien, sondern ich will gewinnen. Ich will auch im Training jedes Trainingsspiel gewinnen. Wenn nicht, dann ärgere ich mich. Und das kann ich auch nicht verbergen. Aber wenn wir aufsteigen, dann verspreche ich, dann lache ich auch mal.
Es war ein bewegtes Jahr. Wie groß ist die Freude auf ein paar freie Tage in der Winterpause?
Florian Dick: Sehr groß. Es war eine harte Saison, es tut gut, jetzt mal durch zu schnaufen und den Akku aufzutanken. Wir hatten ja schon kaum Sommerpause wegen der Relegation. Das spürt der Körper schon.
Chris Löwe: Die Sommerpause war schon extrem kurz, dazu noch dieses unverständliche Montagsspiel am 23. Dezember. Ausgerechnet wir, die wir schon Relegation gespielt haben, müssen jetzt auch noch einen Tag vor Weihnachten ran. Das war schon hart, für alle, Mannschaft und Fans. Für einen solchen Termin habe ich wenig Verständnis.
Was war Euer persönliches sportliches Highlight im vergangenen Jahr?
Florian Dick: (denkt lange nach) Das waren die Momente nach dem Heimspiel in der Relegation gegen Hoffenheim. Auch wenn es eigentlich ein trauriger Moment war, so war er doch emotional und wird unvergessen bleiben
Chris Löwe: Für mich war es mein Freistoßtor beim Auswärtsspiel in Frankfurt. Schließlich war es mein allererstes Tor im Profifußball. Zuletzt getroffen habe ich beim Chemnitzer FC.
Wie verbringt ihr die freien Tage und was wünscht Ihr Euch für das kommende Jahr?
Florian Dick: Ich verbringe Weihnachten bei der Familie im Badischen. Für das neue Jahr habe ich zwei Wünsche: Der Aufstieg und anschließend eine geile Feier.
Chris Löwe: Auch ich verbringe die freien Tage im Kreise meiner Familie und auch ich wünsche mir im neuen Jahr den Aufstieg. Und außerdem möchte ich noch drei Freistoßtore erzielen.