Flo, das Fußballjahr 2012 geht langsam zu Ende. Wie lautet Dein persönliches Fazit?
Es war insgesamt ein schwieriges Jahr. Wir haben besonders in der Rückrunde der letzten Saison viele Negativerlebnisse gehabt. Es war mit das schwierigste Jahr, seit ich beim FCK bin. Im Sommer gab es dann viele Veränderungen, ein neuer Trainer, viele neue Spieler, das war eine spannende Zeit. Dieser Umbruch war wichtig und die Wende ist uns gelungen. Schade ist nur, dass das Jahr mit drei Niederlagen ausklingt. Ich bin froh, dass das Jahr jetzt zu Ende ist und wir uns auch mental erholen können.
Blicken wir nochmal zurück: Ihr seid nicht optimal in das Kalenderjahr 2012 gestartet und musstet am Ende der vergangenen Saison den Abstieg hinnehmen. Kann man aus so einem Negativerlebnis überhaupt etwas Positives ziehen? Was hast Du aus dieser Situation gelernt?
Viel Erfahrung. Außerdem muss man aus so einer Situation gestärkt hervorgehen. Das haben wir geschafft. Zudem zeigt sich in schlechten Phasen der Charakter jedes einzelnen. Der Spruch: „Hinfallen kann jeder, wichtig ist, dass man wieder aufsteht“, passt zu dieser Situation am besten. Insgesamt hätte ich darauf aber auch gut verzichten können.
Dann ging es mit einem großen Umbruch in die neue Zweitligaspielzeit. Neuer Trainer, neue Mannschaftskollegen… Ihr habt Euch schnell gefunden und seid gut in die Saison gestartet. Hat Dich das überrascht?
Ja, durchaus. Es ist nicht einfach mit so viel neuem Personal in eine Saison zu starten. Allerdings hat man bereits in der Vorbereitung gemerkt, welche individuelle Klasse in der Mannschaft steckt. Wir haben den Anspruch aufzusteigen, das war von Beginn an klar. Deshalb war es auch wichtig, der Konkurrenz von Anfang an zu zeigen, welche Qualität wir besitzen. Außerdem ist es auch für das Selbstvertrauen wichtig, gut in eine Saison zu starten. Das ist viel wert.
16 Spiele wart Ihr ungeschlagen und habt Euch direkt in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga festgesetzt. Was hat die Mannschaft in dieser Zeit besonders ausgezeichnet?
Wir haben phasenweise richtig guten Fußball gezeigt. Diese Phasen haben in den ersten 16 Spielen ausgereicht, um kein Spiel zu verlieren. In der Rückrunde müssen wir aber konstanter werden und diese Phasen im Spiel verlängern, um die vielen Unentschieden aus der Hinrunde, in der Rückrunde in Siege umzuwandeln. Die individuelle Qualität ist unbestritten.
Zum Hinrundenabschluss folgte die erste Niederlage in St. Pauli. Anschließend ging der Negativtrend mit zwei Niederlagen zum Jahresabschluss weiter. Was ist passiert?
Ich kann nicht sagen, dass irgendetwas Bestimmtes passiert ist. Wir haben unser Spiel ja nicht verändert. Es ist uns nicht mehr so leicht gefallen, wie in den Spielen zuvor. Die Selbstverständlichkeit ging verloren. Uns haben die Zielstrebigkeit und die letzte Konsequenz in den Offensivaktionen gefehlt sowie an manchen Stellen vielleicht auch das nötige Glück.
Du bist schon lange beim FCK und einer der erfahrenen Spieler. Fühlst Du Dich gerade in Eurer jungen Mannschaft besonders in der Pflicht in solch einer Situation Verantwortung zu übernehmen? Wie sieht das konkret aus?
Natürlich habe ich den Anspruch als erfahrener Spieler voran zu gehen. Ich versuche, mit den jungen Spielern zu sprechen und ihnen zu helfen. Letztlich zählt der Erfolg der Mannschaft, da haben sich alle unterzuordnen. Außerdem möchte ich ein gutes Vorbild sein, dazu gehört es auch, der Bedeutung „Fußballprofi“ gerecht zu werden.
Teil 2 des Interviews folgt…