Sportdirektor Uwe Stöver über…

… die aktuelle Lage:
Die Personalsituation im Kader entspannt sich derzeit etwas.  Das ist etwas, was uns Hoffnung gibt, denn die Spieler, die wir verpflichtet haben, sind wichtig für die Gesamtqualität im Kader.

… Belastungen und Verletzungen im Profisport:
Der Fußball hat sich sehr weit entwickelt, was die Belastungsfähigkeit der Spieler angeht. Es gab noch nie so viele Verletzungen wie in den letzten Jahren – das ist der intensiven Belastung der Spieler geschuldet. Dabei geht es weniger um die Trainingseinheiten, die man entsprechend dosieren kann. Der Wettkampf hat sich in puncto Körperlichkeit, Belastung und Laufleistung weiterentwickelt, daher die vielen Muskelverletzungen.

… das Trainerprofil vor der Verpflichtung von Tayfun Korkut:
Neben den Basics, die ein Fußballlehrer mitbringen muss, wie Trainingslehre und neueste Erkenntnisse in allen Bereichen, war es für uns wichtig, dass sich der Trainer sich mit der Situation beim FCK identifiziert und bereit ist, einen ganz steinigen Weg mitzugehen – so wurden auch die Gespräche geführt. Wir wollten zudem einen Trainer, der bereits etwas erlebt hat. Tayfun Korkut war Jugendtrainer, Bundesligatrainer und Co-Trainer in der Türkei, bringt also einiges an Erfahrung mit. Das Profil war an unsere Situation angepasst, Tayfun Korkut hat dieses von der ersten Minute an optimal verkörpert.

… die Erwartungen und das Vertrauen in Tayfun Korkut:
Die Frage, die sich aktuell stellt, lautet „Wir kommen wir mit Tayfun Korkut aus dieser Situation heraus?“ Wir haben einen schweren Spagat zu gehen, müssen versuchen mit den Spielern, die im Moment auf den Platz stehen, sportliche Leistung zu bringen und Punkte zu holen. Wir müssen viele verletzte und angeschlagene Spieler, die noch nicht bei 100 Prozent sind, wieder in den Spielbetrieb zurückführen. Dabei handelt sich um namhafte Spieler – Spieler, die zum Teil schon Erste und Zweite Liga gespielt haben wie etwa Kacper Przybylko, Daniel Halfar, Christoph Moritz, Mensur Mujdža, Ewerton, Jacques Zoua, Zoltán Stieber und Sebastian Kerk. Diese stehen uns im Moment nicht in Gänze zur Verfügung, das kann ein Kader in der Qualität des 1. FC Kaiserslautern derzeit nicht verkraften.

… Erwartungshaltung und Realität als Sportdirektor beim FCK:
Nach den ersten Gesprächen im Februar und März hat sich die wirtschaftliche Situation mit der Finanz-Pressekonferenz Anfang Mai etwas anders dargestellt. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Mathias Abel und Chefscout Boris Notzon kamen zu mir nach Hause und haben mir mitgeteilt, dass das Budget nicht auf dem anfangs erwarteten Niveau liegt. Ich habe mich kurz geschüttelt und eine Nacht drüber geschlafen, aber ich wollte diesen Job. Für mich ist es eine Auszeichnung, für diesen Verein arbeiten zu dürfen. Ich war fast sieben Jahre als Trainer und Leiter im Nachwuchsleistungszentrum tätig. Ich weiß, wie die Leute vor Ort denken und fühlen. Für mich war es keine Frage, ob ich es trotzdem mache oder nicht – ich wusste auch um die Schwere der Aufgabe, genau wie es unser Trainer Tayfun Korkut formuliert hat. Die große Herausforderung ist nun, diesen Verein in dieser Situation so zu begleiten, dass wir wieder sportlich erfolgreich sind.

… verletzte und angeschlagene Spieler und Neuzugänge:

Der einzige Spieler, den wir angeschlagen verpflichtet haben, war Sebastian Kerk. Den Transfer haben wir getätigt, weil wir die Diagnose für Kacper Przybylko bekommen haben, der bis Weihnachten ausfallen wird – da mussten wir etwas machen. Ewerton hatte durch seine Situation bei Sporting Lissabon Trainingsrückstand, nach der fünften Einheit ist er aufgrund einer muskulären Verletzung ausgefallen. Ich hoffe, dass er gegen Bielefeld zumindest erstmals im Kader steht. Er stellt bei uns aber keinen Einzelfall dar. Mensur Mujdža hat in Freiburg die komplette Vorbereitung und die Testspiele mitgemacht, dann bei uns ein paar Tage trainiert und sich eine Knieverletzung zugezogen, die ihn zwingt, bis Weihnachten auszufallen. Das zieht sich bei uns durch wie ein roter Faden durch die Saison – das ist sehr ärgerlich, weil wichtige Spieler ausfallen, von denen wir uns alle etwas versprechen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass unser Gesamtkader die Qualität hat, einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen, was unser vordergründiges Saisonziel ist.

… die Realisierbarkeit eines Bundesligaaufstieges:
Das ist derzeit nicht realistisch, das müssen wir auch in dieser Deutlichkeit sagen. Wir arbeiten mit einem Etat von 11,5 Millionen Euro, davon sind drei Millionen Fremdkapital – grundsätzlich hätten wir mit gut acht Millionen gearbeitet. Im nächsten Jahr gibt es für alle mehr Fernsehgelder, aber andere Vereine, die wirtschaftlich auch nicht auf Rosen gebettet sind, können ihre Gelder aus dem TV-Pool dann Eins zu Eins in den Mannschaftsetat stecken– und das können wir nicht. Wir sind darauf angewiesen, diese Gelder auch anderweitig zu verwenden, aber natürlich auch darauf, jedes Jahr den einen oder anderen Transfer zu tätigen.

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