Nach zwei Jahren in der Bundesliga ist der SV Darmstadt 98 zurück in Liga Zwei. Als Absteiger wird das Team automatisch zum Favoritenkreis gezählt, der Aufstieg ist aber nicht unbedingt ein Muss für die Lilien, die sich nach dem kometenhaften Aufstieg der vergangenen fünf Jahre weiter infrastrukturell etablieren wollen und müssen.
Die Stadionfrage schwebte lange Zeit ungeklärt über den Lilien, ehe der Darmstädter Bürgermeister und SV98-Präsident Rüdiger Fritsch Anfang Juli 2017 endlich eine Einigung verkünden konnten: Das Stadion am Böllenfalltor soll in den kommenden Jahren bundesligatauglich umgebaut werden, ein Neubau an andere Stelle entfällt somit. Baustart soll im Sommer 2018 sein.
So lange hatten die Lilien natürlich nicht Zeit, um den Kader nach dem Abstieg umzubauen. Erst in der Woche vor dem Auftakt war beispielsweise klar, dass Hamit Altintop seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Daneben konnten die Lilien mit beispielsweise Weltmeister Kevin Großkreutz, Stürmer Artur Sobiech von Hannover 96 oder Rückkehrer Tobias Kempe (1. FC Nürnberg) namhafte Neuzugänge vorstellen. Die waren auch nötig, um die Abgänge von einigen Leistungsträgern wie Marcel Heller (FC Augsburg), Mario Vrancic (Norwich City), Sidney Sam (FC Schalke 04) oder Jérôme Gondorf (Werder Bremen) zu kompensieren. Insgesamt 17 Zu- und 18 Abgänge gab es in diesem Sommer am Böllenfalltor. Trainer Torsten Frings, der im vergangenen Winter vom jetzigen FCK-Coach Norbert Meier übernommen hatte, hatte in der Vorbereitung also einiges zu tun.
Nach einer ungeschlagenen Vorbereitung mit einem 2:2 im Höhepunkt gegen den englischen Zweitligisten FC Fulham konnten die Lilien am vergangenen Wochenende auch den Zweitliga-Auftakt erfolgreich gestalten. Im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth kamen die Darmstädter zu einem 1:0-Erfolg, auch weil der Fürther Keeper Balazs Megyeri beim Siegtreffer von Aytac Sulu tatkräftig mithalf. Wie schon so oft in der Vergangenheit konnten sich die Hessen dabei auf eine Standardsituation verlassen, die letztendlich dafür sorgte, dass man mit einem guten Gefühl im Gepäck auf den Betzenberg reisen wird.