„Wir haben heute ein sehr gutes Spiel zweier Mannschaften gesehen, die wieder gezeigt haben, dass sie zu recht da oben stehen“, lautete Konrad Fünfstücks Fazit einer faszinierenden Partie, die das Prädikat „Spitzenspiel“ wahrlich verdient hatte und auf höchstem Regionalliganiveau bestritten wurde. Nachdem der Nachwuchs aus dem Breisgau freiwillig den Kampf um den Drittligaaufstieg aufgegeben hatte, der derzeit drittplatzierte Sportclub Freiburg somit bei der Vergabe der Relegationsplätze nicht mehr berücksichtigt werden muss, versprach die Begegnung des 31. Spieltages am Mainzer Bruchweg einiges an Spannung. Die 664 Zuschauer wurden dann auch nicht enttäuscht und sahen über 90 Minuten ein hochspannendes Aufeinandertreffen, das aber in der Nachspielzeit nochmals deutlich an Brisanz gewinnen sollte.

Während der Lautrer U23 erneut die Nachwuchsprofis Marius Müller und Jean Zimmer sowie Goalgetter Jan-Lucas Dorow fehlten, die zeitgleich im heimischen Fritz-Walter-Stadion im Kader des Lizenzteams gegen Dynamo Dresden standen, liefen bei den Hausherren gleich vier Bundesligaspieler auf. „In der Vorbereitung dieser Woche war uns klar, dass wir hier in Mainz einen außergewöhnlichen Tag erwischen müssen. Wir wussten, dass der FSV mit Spielern antreten würde, die eigentlich in anderen Ligen spielen und auch in andere Ligen gehören“, so der Coach der Lautrer U23 nach dem Spiel. In der Tat legten die 05er, bedingt auch durch die individuelle Klasse der beteiligten Erstligakicker des Europa League-Aspiranten, über weite Phasen der Begegnung eine hohe Passqualität und gutes und sicheres Positionsspiel an den Tag und versuchten vom Anstoß weg das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Doch der Nachwuchs des pfälzischen Traditionsclubs versteckte sich nicht, trat mutig auf und arbeitete von Beginn an gut und konsequent gegen den Ball. So entwickelte sich bei sommerlichen Temperaturen ein Spiel auf Augenhöhe. Die gut organisierte Lautrer Mannschaft gelang es jedoch, effektiv und geschickt die Angriffsbemühungen der Gastgeber zu unterbinden und kam selbst zu einigen aussichtsreichen Torraumszenen. So musste der FSV-Schlussmann Christian Mathenia mehrfach eingreifen, etwa nach sehenswerten Abschlussversuchen durch Christian Lensch und Thorsten Reiß. Bis zum Pausenpfiff blieb es aber bei einem durchaus leistungsgerechten 0:0 der besseren Sorte.

Auch in Halbzeit Zwei sahen die Zuschauer eine über weite Strecken ausgeglichene Begegnung. Beide Teams neutralisierten sich überwiegend im Mittelfeld. Zwingende Torchancen waren auf beiden Seiten zwar Mangelware, wenn der FCK aber durch sein schnörkelloses Umschaltspiel in die Spitze noch vorne marschierte, wurde es für die Rheinhessen schnell brandgefährlich. Doch auch der FSV gefiel durch sein Kombinationsspiel über die Flügel. „Wir hatten sicherlich auch in der ein oder anderen Situation Glück, da war Mainz oft ein Stück weit reifer und uns von der individuellen Qualität auch manchmal überlegen“, bewertete Konrad Fünfstück die Leistung des Gegners, der aber mit seinen Versuchen jedoch stets am gutpositionierten Lautrer Defensivverbund sowie am sicheren Rückhalt Julian Pollersbeck scheiterte. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff brachte Konrad Fünfstück dann Jakub Swierczok für Christian Lensch in die Partie, der nach langer Leidenszeit wiedergenesene Pole sollte sich in seinen ersten Spielminuten in dieser Saison auch gleich besonders auszeichnen. Konrad Fünfstück bewies auch bei seinem letzten Wechsel ein feines Näschen, kurz vor Schluss kam mit Sebastian Sonnenberger ein letzter frischer Mann auf den Platz, nur wenige Augenblicke später standen er und Swierczok dann auch gleich im Fokus des Geschehens. Während sich nicht wenige Zuschauer bereits mit einem torlosen Remis abgefunden hatten, starteten die Lautrer nochmal einen Versuch. Und es kam, wie es kommen musste: Eine Kombination zwischen Swieczok und Sonnenberger vollendete Mario Pokar gekonnt ins kurze Eck – das späte und frenetisch umjubelte 1:0 für die Gäste aus der Pfalz (90.+3).

„Ich glaube, dass am Ende auch die Einwechslungen der Schlüssel, ein entscheidender Impuls, zum heutigen Erfolg waren. Die Jungs, die auf den Platz gekommen sind, haben eindrucksvoll demonstriert, was du brauchst, um mit einem Nachwuchsteam erfolgreich zu sein“, freute sich der FCK-Coach am Ende über die gelungenen Einwechslungen, die maßgeblich zum 1:0-Erfolg der kleinen Roten Teufel beitrugen. Überhaupt zeigte sich Konrad Fünfstück mit dem Auftreten seiner Schützlinge hochzufrieden: „Uns war vor der Partie klar, dass wenn wir eine Chance haben wollen, dann geht es nur über unseren absoluten Teamgeist, über unsere Kollektivität, über den unbedingten Wunsch, in Mainz etwas zu erreichen – und dies alles hat die Mannschaft heute eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“

Mit nun 57 Zählern und dem deutlich besten Torverhältnis der Regionalliga Südwest (+32) stehen die kleinen Roten Teufel nur noch einen Zähler hinter den noch immer zweitplatzierten Mainzern auf Rang Vier. Am kommenden Sonntag, 11. Mai 2014, empfängt die Fünfstück-Elf, die das Aufstiegsrennen in der Staffel Südwest durch den Auswärtssieg in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt noch einmal spannend gemacht hat, den Nachwuchs Eintracht Frankfurts auf dem Betzenberg.

Statistik:
1. FSV Mainz 05-U23:
Mathenia – Schilk, Kalig, Weil, Roßbach – Saller, Baumgartlinger – Parker, Nedelev (64. Lewerenz), Franzin (74. Müller) – Bouziane
FCK-U23: Pollersbeck – Rizzuto, Tasky, Mockenhaupt, Bugera – Reiß, Kracun (89. Sonnenberger) – Lensch (74. Swierczok), Pokar, Mario Müller (83. Osei Kwadwo) – Jacob
Tore: 0:1 Pokar (90.+3)
Schiedsrichter: Arno Blos (Deizisau)
Zuschauer: 664

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