Als die SpVgg Neckarelz von Trainer Peter Hogen Mitte der ersten Hälfte durch einen Kopfball nach einer Standardsituation von Kapitän Denis Bindnagel in Führung ging (19.), konnten das die knapp 180 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion nicht so recht glauben. Denn die Gastgeber, die mit Julian Pollersbeck, Michael Schindele, Antonio Colak, Mateusz Klich und Erik Weksser auf fünf Stützen aus dem aktuellen Profikader zurückgreifen konnten, hatten im Grunde genommen die Partie bis dahin gut im Griff und verpassten es, bereits frühzeitig in Führung zu gehen. So setzte Tino Schmidt den Ball nach einem Alleingang rechts am Tor vorbei (10.), anschließend traf nach kluger Colak-Vorlage der heraneilenden Wekesser nur den Pfosten, ehe Colak beim Abpraller am Schlussmann der Spielvereinigung Mario Miltner scheiterte (15.).
Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten die Gastgeber dann sogar noch Glück als der wachsame FCK-Schlussmann Julian Pollersbeck einen Heber von der rechten Außenbahn noch mit Mühe über den Querbalken zur Ecke lenkte (40.). „Wenn du die beiden Chancen vorne machst, führst du 2:0 und machst dann auch mal ein ruhiges Spiel. Das ist uns leider nicht gelungen, stattdessen liegst du nach dem Standard-Kopfball mit 0:1 in Rückstand. Nach dem Seitenwechsel hatten wir uns vorgenommen geduldig weiterzuspielen und aus den langen Ballbesitzphasen auf unsere Möglichkeiten zu warten“, erklärte Fünfstück nach der Partie.
In der 58. Minute sollte das seinen Schützlingen erstmals gelingen, denn der nur fünf Minuten zuvor eingewechselte Robert Glatzel stand nach einem Klich-Freistoß und einer strammen Hereingabe durch Außenverteidiger Robin Koch goldrichtig und schob das Spielgerät aus gut einem Meter über die Linie. Quasi im direkten Gegenzug bewiesen die Gäste allerdings erneut eine enorme Effektivität, als Maximilian Albrecht quasi aus dem Nichts steil geschickt wurde und Pollersbeck mit einem Lupfer keine Chance ließ (62.).
In der Folgezeit und dem erneuten Rückstand zum Trotz drückten die Hausherren dann ordentlich aufs Gaspedal und drehten durch den Colak-Doppelpack die Partie auf dem Betzenberg. Zunächst bediente der von der Bank für Wirbel sorgende Leon Bell Bell in seinem ersten Regionalligaspiel den Torschützen im Zentrum (69.), anschließend spielte der ebenfalls eingewechselte Marius Grösch Colak an der Strafraumkante frei, der am Neckarelzer Schlussmann vorbei zur Führung schoss (76.). Glück hatten die Gäste dann noch kurz vor Schluss, als Fabian Gondorf einen Fernschuss durch Mario Pokar als letzter Mann für einen Fußballer untypisch mit der Hand parierte und von Schiedsrichter Timo Wlodarczak nur den gelben Karton sah.
Für den verdienten 4:2-Endstand sorgte schließlich erneut Glatzel, der das Ende des Konters über links bildete und die Vorarbeit von Pokar veredelte. „Das ist einfach die Qualität dieser Mannschaft. Sie hat niemals den Glauben verloren und dieses Spiel zweimal gedreht. Unterm Strich war es wieder ein schwieriges Spiel in einer schwierigen Liga, es war eine umgestellte Mannschaft, die sich schnell gefunden hat. Jeder hat seinen Beitrag heute zum Sieg geleistet“, freute sich der Fußballlehrer über den Heimsieg.
In den kommenden zwei Wochen warten nun zwei Auswärtspartien auf die U23. Zunächst geht es zum Tabellennachbarn FC-Astoria Walldorf, anschließend zum FC 08 Homburg, ehe man am 10. Oktober auf dem heimischen Betzenberg auf den Bahlinger SC trifft.
FCK-U23: Pollersbeck – Koch, Schindele, Schultz, Reichert, Schmidt (72. Grösch), Pokar, Klich, M. Zimmer (64. Bell Bell), Wekesser (53. Glatzel), Colak
SpVgg Neckarelz: Miltner – Bückle, Kizilyar, Bellanave (65. Gondorf), Krasniqi, Kiermeier, Albrecht, Schäfer, Bindnagel, Abele (78. Schäfer), M. Müller (69. Hofmann)
Tore: 0:1 Bindnagel (19.); 1:1 Glatzel (58.); 1:2 Albrecht (62.); 2:2 Colak (69.); 3:2 Colak (76.); 4:2 Glatzel (90.+3)
Schiedsrichter: Timo Wlodarczak
Zuschauer: 180