„Wir waren hungrig, wir waren gierig“, zeigte sich der U23-Coach Konrad Fünfstück von der Leistung seines Teams beeindruckt. Zwar fielen diese Worte nach dem 5:1-Kantersieg im Rückspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach, Fünfstück hätte damit aber auch gut und gerne die Einstellung seiner Schützlinge über den gesamten Saisonverlauf charakterisieren können. Nach einer überzeugenden Hinrunde und zwei starken Rückrundenpartien bereitete sich die Mannschaft in der Winterpause akribisch auf die kommenden schweren Aufgaben vor. Bereits die souveräne Titelverteidigung bei den Lautrer Stadtmeisterschaften und Testspielerfolge gegen zumeist robuste Teams waren Indikatoren für das, was da noch kommen sollte. Mit Thorsten Reiß, der sich als defensiver Mittelfeldakteur alsbald einen Lautrer Stammplatz erspielte, und Mittelfeldallrounder Christopher Kracun, begrüßte die FCK-U23 zwei neue Gesichter in ihren Reihen, verabschieden mussten die Roten Teufel indes Ricky Pinheiro, der fortan mit der SV Elversberg in der 3. Liga um den Klassenerhalt kämpfte.
Das Pflichtspieljahr 2014 begann sogleich auch mit einem echten Härtetest. Der Aufsteiger aus Neckarelz hatte sich schon über die gesamte Saison hinweg als unangenehmer Kontrahent entpuppt. Noch keine Gastmannschaft hatte die Spielvereinigung im Elzstadion bezwingen können – mit dem Gastspiel der Pfälzer sollte sich diese eindrucksvolle Bilanz jedoch ändern. Mit einem verdienten 2:0 sorgten die Betzebuben für die erste Heimniederlage der SpVgg Neckarelz und nahmen den Schwung direkt mit ins kommende Heimspiel gegen Eintracht Trier. Auch hier behielt die Fünfstück-Elf die Nase vorn und beendete mit einem 2:1-Sieg jegliche Aufstiegsambitionen der Moselaner. Der Punkteteilung am 22. Spieltag gegen Zweibrücken folgte ein nie gefährdeter Sieg in Pfullendorf. Kaiserslautern spielte nun Fußball wie im Rausch: Während hinten die Defensivabteilung um den souveränen Kapitän Alexander Bugera, der am 25. Spieltag in Worms sein 400. Pflichtspiel feiern konnte, kaum etwas zuließ, zeigte die Offensive ansehnlichen, schnörkellosen und zumeist erfolgreichen Angriffsfußball. Dabei erwies sich insbesondere auch das Sturmduo Jan-Lucas Dorow (18 Tore) und Sebastian Jacob (11 Tore) als äußerst effektiv, Mittelfeldstratege und Standardexperte Mario Pokar (15 Treffer) stand den beiden Goalgettern in Sachen Torgefahr in nichts nach und prägte mit seinen Vorlagen und Standards die durchschlagende Offensivstärke der Pfälzer maßgeblich.
Und das, obwohl der Trainer im Verlauf der Saison seine Mannschaft gezwungenermaßen mehrmals hatte umstellen müssen. Jean Zimmer, Keeper Marius Müller und eben Jan-Lucas Dorow, alle in der Hinrunde unangefochtene Stammspieler, standen nun regelmäßig im Lizenzspielerkader und somit der Regionalligamannschaft nicht oder nur selten zur Verfügung. Die U23 konnte diese wichtigen Ausfälle jedoch hervorragend kompensieren und kletterte unaufhaltsam im Tableau nach oben. Einem torlosen Remis gegen Koblenz auf dem Betzenberg folgte dann mit der vierten Saisonniederlage in Worms ein kleiner Dämpfer, von dem sich die kleinen Roten Teufel aber schnell wieder erholten und mit dem 1:0-Heimsieg über den Nachwuchs Hoffenheims die Verhältnisse wieder ins rechte Licht rücken konnten. Glaubten sich die Pfälzer in Baunatal lange als Sieger, verhinderte am Ende der späte und ärgerliche Ausgleich des sich im Abstiegskampf befindenden Aufsteigers den zwölften Saisonerfolg, der dann aber souverän im Derbyrückspiel gegen Mannheim eingefahren werden konnte – auch im sechsten Anlauf gelang es den Kurpfälzern nicht, die kleinen Roten Teufel zu schlagen.
Es folgte die möglicherweise stärkste Phase des FCK, der zunächst Ulm mit 4:1 bezwang und anschließend mit einem hochverdienten 5:1-Erfolg über den bis dato unangefochtenen Ligaprimus aus Großaspach erneut für großes Aufsehen sorgte. Weil zwischenzeitlich der zweitplatzierte SC Freiburg verkündete, auf die Teilnahme an möglichen Aufstiegsspielen zu verzichten, griff nun plötzlich auch der 1. FC Kaiserslautern unverhofft in den Aufstiegskampf mit ein. Von diesem Druck zeigte sich die junge Mannschaft von Konrad Fünfstück jedoch gänzlich unbeeindruckt, selbst, wenn es am 31. Spieltag bereits zu einem kleinen Showdown am Mainzer Bruchweg kommen sollte. Bis zur 90. Minute sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, ehe Mario Pokar in der Schlussminute doch noch für den bedeutenden Auswärtssieg sorgte, der seine Farben bis auf einen Zähler an den 1. FSV Mainz 05 heranführte und somit die Spannung im Saisonendspurt enorm steigerte. Im folgenden Heimspiel zeigte Lautern abermals keine Nerven und revanchierte sich mit dem 4:2-Erfolg über Eintracht Frankfurt für die bittere Hinspielniederlage. Der Traum vom Aufstieg war dann jedoch einen Spieltag vor Saisonende ausgeträumt. Führten die Pfälzer nach 90 Minuten am Bieberer Berg noch mit 3:2, besorgten die Offenbacher Kickers binnen weniger Sekunden die schmerzhafte fünfte Saisonniederlage für den FCK. Auch wenn es nach diesem Spiel rechnerisch um nichts mehr ging, die Lautrer zeigten sich charakterstark und beschlossen mit dem 3:1 im Saisonfinale über den FC Homburg eine fantastische Saison.
Überragende 63 Punkte sammelte der FCK im Laufe der Spielzeit 13/14, gleichsam haben die Roten Teufel auch das beste Torverhältnis vorzuweisen (+35). Dass es bei diesen Werten „nur“ beim vierten Platz bleiben sollte, zeigt erneut auf, wie stark die Regionalliga Südwest in dieser Saison auftrumpfte. Mainz und Großaspach gingen zudem in den Aufstiegsspielen als Sieger hervor und spielen demnach nächste Saison drittklassig – ein weiteres Indiz für den hohen Anspruch dieser Regionalligastaffel. Die Roten Teufel können daher mit der geleisteten Arbeit in der Regionalliga mehr als nur zufrieden sein.