Einfach war die personelle Situation für die jungen Roten Teufel zum Ende der Winterpause nicht – nur 14 Feldspieler, einige davon nach Verletzungen oder Grippeerkrankungen noch nicht bei 100% ihrer Kräfte, konnten die Reise ins Moselstadion mitmachen. Und dementsprechend fanden die Trierer Hausherren, die mit fünf Winterneuzugängen in der Startelf antraten, auch besser in die Partie. Die SVE konnte nach fünf Siegen in der Vorbereitung das neue Selbstbewusstsein schnell auf den Platz bringen und kam zu den ersten Chancen der Partie, beispielsweise als Muhamed Alawie nach fünf Minuten hochkarätig an Jan-Ole Sievers scheiterte. Mitte der ersten Halbzeit übernahmen dann die Betzebuben das Kommando in der Partie und kamen ihrerseits zu guten Chancen. So touchierte zum Beispiel Sebastian Jacob die Latte und ein Schuss von Tino Schmidt wurde von der Abwehr geblockt. In den Schlussminuten vor dem Seitenwechsel hatte erneut Sebastian Jacob zwei gute Tormöglichkeiten, verfehlte den Kasten von Eintracht-Keeper Chris Keilmann dabei jeweils nur haarscharf. So ging es trotz einer starken Phase leider nur mit einem 0:0 in die Pause.
Im zweiten Durchgang ähnelte sich das Bild dann. Wieder fanden die Moselaner im eigenen Stadion besser ins Spiel und konnten dann auch in den zehn Minuten nach dem Seitenwechsel zwei Fehler der Lautrer Hintermannschaft zu Toren nutzen. Erst konnte Neuzugang Josef Cinar nach einem aus FCK-Sicht unnötigen Freistoß mit dem Kopf das 1:0 erzielen (52.), dann legte Muhamed Alawie drei Minuten später das 2:0 nach. Nach einem missglückten Rückpass der Lautrer Hintermannschaft ließ der Stürmer sich im Eins-gegen-Eins nicht zweimal bitten. Die Mannschaft von Hans Werner Moser brauchte etwas, den Doppelschlag zu verdauen, fing sich dann aber und spielte nun mit großem Risiko und viel Druck nach vorne. Wie in Durchgang Eins gehörte auch in diesem Spielabschnitt die zweite Hälfte den Gästen aus der Pfalz, die das Spiel mit zwei blitzsauberen Toren, die beide über die linke Seite herausgespielt wurden, noch ausgleichen konnten. Eine gute Viertelstunde vor dem Ende machte Tino Schmidt nach Zuspiel von Christian Kühlwetter mit seinem ersten Saisontor die Partie wieder spannend, vier Minuten vor dem Ende sorgte Nils Seufert mit einem satten Schuss für den Ausgleich, der sich wie ein kleiner Sieg anfühlte, nachdem das Spiel in der Schlussphase bei einigen guten Trierer Konterchancen auf des Messers Schneide gestanden hatte.
„Die Moral der Mannschaft war heute überragend“, zeigte sich Trainer Hans Werner Moser nach Spielende mit dem Punktgewinn zufrieden, „wir haben uns nicht aufgegeben und so unser Minimalziel, den Abstand auf Trier beizubehalten, erreicht. Natürlich war es ein wenig schade, dass wir die guten Phasen des Spiels nicht konstant über 90 Minuten abrufen konnten. Aber aufgrund des Spielverlaufs und unserer Personalsituation können wir uns über das unter dem Strich hochverdiente Unentschieden sehr freuen.“
Statistik:
SV Eintracht Trier: Keilmann – Zinram (82. Riedel), Cinar, Blum, Heinz – Telch, Garnier, Kaminiotis, Celik (89. Szimayer) – Papadimitriou, Alawie
FCK II: Sievers – Becker, Grösch, Schindele, Sarr – Bell Bell (63. Wekesser), Seufert (88. Tsamouris), Bajric (82. Hofmann), Schmidt – Kühlwetter, Jacob
Tore: 1:0 Cinar (52.), 2:0 Alawie (55.), 2:1 Schmidt (73.), 2:2 Seufert (86.)
Schiedsrichter: Simon Karcher
Zuschauer: 1.627