Die Partie der Betzebuben gegen den VfB startete zerfahren. Viele Fouls sorgten in der Anfangsphase dafür, dass FCK-Mittelstürmer Valdrin Mustafa erst behandelt (4. Minute) und schließlich ausgewechselt werden musste (10.). Zwischenzeitlich rutschte Torben Müsel an einer Hereingabe von David Tomic vorbei, der mustergültig von Iosif Maroudis bedient wurde (7.). Nach zehn Minuten kam Anton Artemov für Mustafa und ersetzte ihn zunächst positionsgetreu. Nach einer knappen Viertelstunde kamen die Gäste erstmals gefährlich vor das Lautrer Tor – und waren gleich erfolgreich. Der deutsche U18-Nationalspieler Dijon Ramaj tauchte plötzlich frei vor dem herauseilenden Niklas Neumann auf, der den tags zuvor bei der U23 eingesetzten U19-Stammkeeper Lennart Grill vertrat. Der Stuttgarter ließ Neumann stehen und schob sicher zur Gästeführung ein (14.).

Der FCK blieb auch nach dem Gegentreffer das aktivere Team, eroberte durch die beiden zentralen Mittelfeldspieler Iosif Maroudis und Luca Jensen viele Bälle – außerdem wusste Innenverteidiger Johannes Lang durch zielgerichtete diagonale Flugbälle zu gefallen. Maroudis steckte dann perfekt auf Müsel durch, der knapp nach dem VfB-Torwart den Ball erreichte (25.), kurz darauf kombinierten sich Lars Oesswein und David Tomic über die linke Seite, nach dem Pass in den Rücken der Abwehr wurde Artemovs Schuss von dieser geblockt (30). Die letzte Chance der ersten Hälfte hatten die Schwaben, die Flanke von links war aber minimal zu hoch angesetzt für die im FCK-Strafraum lauernden Gäste-Angreifer (45.+1).

Die Betzebuben kamen sichtlich entschlossen aus der Kabine, wollten unbedingt den Rückstand egalisieren. Nach starker Flanke von Artemov verfehlte Müsel zunächst per Kopf den Kasten nur knapp (53.), behielt kurz darauf aber die Nerven, als er den Ball an der Sechzehnerkante bekam und ihn wuchtig ins lange Eck zirkelte – der Ausgleich (60.)! Bis dahin fand der VfB Stuttgart offensiv nicht statt, wurde aber vom Gegentreffer wachgerüttelt: zwei Minuten später kreierten die Gäste die erste Chance des zweiten Durchgangs, der Ball ging aber drüber (62.). Im Gegenzug erzielte der FCK-Nachwuchs beinahe den Führungstreffer: Antonio Jonjic schirmte die Kugel klug ab und schickte Müsel, der im Zusammenspiel mit Artemov Tomic bediente. Der Top-Scorer des Teams von Gunther Metz schlenzte den Ball knapp am rechten Winkel vorbei.

In der 79. Minute brachte Metz Corey Anton für Torben Müsel – einen Außenverteidiger für die hängende Spitze. Was auf dem Papier nach einem Wechsel aussah, der das Ergebnis über die Zeit retten sollte, entpuppte sich als kluger Schachzug für die Schlussoffensive. Anton ordnete sich tatsächlich hinten rechts ein, dafür rückte Mario Andric ins linke Mittelfeld, wo er kurz darauf von Paul Will abgelöst wurde (86.) – David Tomic ging von dort ins Zentrum, wo er noch mehr Druck auf das gegnerische Tor ausübte.

Drei Minuten vor Schluss konnte sich FCK-Keeper Neumann doppelt auszeichnen, als er zunächst einen Fernschuss-Hammer über die Latte lenkte und auch bei der anschließenden Ecke die Übersicht im eigenen Strafraum behielt und die Kugel parierte. In der letzten Minute der Partie war es dann FCK-Kapitän Iosif Maroudis, der sein Team gegen die alten Kollegen in Front brachte – der in Baden-Württemberg geborene Deutsch-Grieche kam 2014 aus der VfB-Jugend nach Kaiserslautern. Über die gesamte Spieldauer war Maroudis bemüht dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, vor allem im ersten Durchgang wussten seine ehemaligen Mitspieler aber seine kreativen Pässe aus dem Zentrum abzufangen. Maroudis steckte nicht auf und belohnte sich und seine gesamte Truppe mit einem herrlichen Lupfer über den Torwart hinweg ins lange Eck (90.), der für den 2:1-Endstand sorgte.

Metz und seine Mannschaft wollten nach den beiden Niederlagen in den letzten Wochen gegen den VfB wieder für ein Erfolgserlebnis sorgen: „Ab der ersten Minute waren wir engagiert, haben die Zweikämpfe angenommen und kassieren dann, fast aus dem Nichts, das Gegentor. Trotzdem haben wir nicht nachgelassen und an uns geglaubt, letztendlich sind wir dafür belohnt worden. Die Jungs wollten heute unbedingt gewinnen, um die Punkte kämpfen – dafür hat heute jeder seinen Beitrag geleistet“, fand Metz nach Abpfiff lobende Worte – ebenso wie für seine eigentlichen Stammkräfte Lennart Grill und Nicklas Shipnoski. Grill stand am Vortag bei der U23 zwischen den Pfosten, Shipnoski sammelte zeitgleich zur U19 beim 1:0-Sieg der Profis in Fürth die nächsten Profi-Minuten. „Das sind Top-Erfahrungen für die Jungs, dafür bilden wir ja auch aus. Ich freu mich für jeden einzelnen Spieler, der seinen Weg geht – wenn es bei uns ist, umso besser. Das ist der Lohn unserer Arbeit.“

Die U19 festigt mit dem Arbeitssieg gegen Stuttgart den zweiten Tabellenplatz in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. Am kommenden Spieltag geht es für die Betzebuben nach Franken zur SpVgg Greuther Fürth, die derzeit auf dem achten Rang liegt, aber am laufenden zehnten Spieltag noch das Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (Sonntag, 30. Oktober 2016 um 13 Uhr) vor der Brust hat. Angepfiffen wird die Begegnung des elften Spieltags am Sportzentrum Kleeblatt am Sonntag, 6. November 2016 um 14 Uhr.

Statistik:
FCK-U19: Neumann – Andric (86. Will), Birster, Lang, Oesswein – Maroudis, Jensen – Jonjic, Müsel (79. Anton), Tomic – Mustafa (10. Artemov, 90.+2 Geißler)
VfB-U19: Köhn – Suddoth Terell (57. Idehen), Grözinger, Collinge, Kober, Groiß, Preuß (73. Rios Alonso), dos Santos, Stefandl (67. Toptik), Esmel (77. Spanoudakis), Ramaj
Tore: 0:1 Ramaj (14.); 1:1 Müsel (60.); 2:1 Maroudis (90.)
Schiedsrichter: Max Krämer
Zuschauer: 105

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