In einem unterhaltsamen Relegations-Hinspiel trennte sich die U17 der Roten Teufel am Donnerstag, 08. Juni 2023, 2:2 vom Nachwuchs des SV Wehen Wiesbaden. Die Betzebuben waren über weite Strecken die überlegene Mannschaft. Am Ende fehlte das letzte bisschen Glück, um mit einem Sieg ins Rückspiel zu gehen.
Kaiserwetter, über 1.400 Fans: Es war alles angerichtet in der BRITA-Arena in Wiesbaden für das erste Relegationsspiel der U17 im Kampf um den Aufstieg in die B-Junioren Bundesliga Süd/Südwest. Seit der aktuellen Saison 2022/23 gibt es für die U17-Junioren in der Bundesliga einen angepassten Modus. Statt wie üblich zweimal 40 Minuten spielen sie jetzt zweimal 45 Minuten pro Halbzeit. Diese Regelung betrifft auch die Aufstiegsspiele. Die Betzebuben kamen mit einer breiten Brust in die hessische Landeshauptstadt, hatten sie schließlich in der laufenden Spielzeit noch kein Pflichtspiel verloren.
Die ersten paar Minuten waren beide Mannschaften noch unsicher und es schlichen sich immer wieder Fehler ein. Das änderte sich aber mit laufender Spieldauer und schnell hatten die Betzebuben das Spielgeschehen in der Hand. In der achten Minute gab es dann auch schon die erste richtig gute Gelegenheit: Dario Tuttobene lief halblinks fast allein auf den Wiesbadener Kasten zu, wollte dann aber zu viel und schlug nochmal einen Haken, um den heranrauschenden Verteidiger stehen zu lassen. Dabei verlor er aber den Ball. Nur wenig später setzte Montrell Culbreath zum Solo an, legte den Ball auf die Außen und verpasste selbst nur knapp die Hereingabe im Strafraum. Dann wurde aber auch Wehen zunehmend gefährlich und plötzlich zappelte der Ball nach einem Freistoß im Lautrer Tor. Großer Jubel – aber die Fahne des Assistenten ging hoch: Abseits. Es entwickelte sich ein offenes Spiel mit einem Chancenplus auf Seiten der jungen Roten Teufel. So verpassten erst Kapitän Maximilian Hommes nach einer Ecke, unter der der Wehener Schlussmann durchsegelte, und dann Owen Gibs, der gleich zwei Verteidiger hopps nahm, aber dann „nur“ eine Ecke nach seinem abgefälschten Abschluss bekam. Die hatte es aber in sich: Der Ball war lange in der Luft und am zweiten Pfosten köpfte Matteo Heinz zur nicht unverdienten Führung ein (36.). Die rund 300 Betzefans, die ohnehin die ganze Zeit lautstark unterstützen, feierten auf den Rängen. Doch der Jubel hielt nur kurz. Der postwendende Ausgleich per direktem Freistoß aus rund 25 Metern durch Dariyan Demir war ein kurzer Stimmungsdämpfer (40.). Doch die Betzebuben ließen sich dadurch nicht verunsichern. In der zweiten Minute der Nachspielzeit ging Culbreath einmal mehr an seinem Gegenspieler vorbei, tanzte durch den Sechzehner und legte auf Scheer ab, der aus wenigen Metern einnetzte (45.+2). Mit der Führung ging es wenige Augenblicke später in die Kabine.
Wenige Minuten nach Wiederanpfiff war er abermals Scheer, der nur um Zentimeter das Ziel verfehlte. Die jungen Roten Teufel waren in dieser Phase die klar bessere Mannschaft. Vor allem nach Standards entfalteten sie immer wieder ihre Torgefahr. So hatten binnen weniger Minuten erst Hommes, dann der starke David Schramm sowie der eingewechselte Erik Müller das 3:1 auf dem Kopf beziehungsweise Fuß. Immer wieder gab es Krämpfe auf beiden Seiten zu behandeln. Die längere Spielzeit und das Wetter zollten ihren Tribut. Nachdem von Wehen Offensiv lange nichts kam, bekam Natha Doganay den Ball an der Strafraumkante, nachdem die Hintermannschaft der Betzebuben das Spielgerät nicht entscheidend klären konnte. Mehr oder weniger aus dem Nichts zappelte der Ball ein zweites Mal im Kasten von Enis Kamga und das Spiel war wieder ausgeglichen (80.). Spielfluss kam kaum noch zustande, weil immer wieder Spieler am Boden lagen. Das letzte Ausrufezeichen in einer unterhaltsamen Partie hatten nochmal die jungen Roten Teufel. Scheers Freistoß aus rund 20 Metern klatschte in der Nachspielzeit an die Latte – das hätte es sein können. So gehen die Nachwuchsteufel mit einem 2:2 und damit einer alles in allem guten Ausgangslage ins Rückspiel.
„Wir haben eine tolle Leistung gezeigt. Bei dem 2:2 müssen wir uns an die eigene Nase fassen, weil wir das einfach besser lösen müssen. Wir können gut kicken und haben das heute auch gezeigt. Manchmal ist es im Fußball aber auch einfach so, dass man am Ende nicht das nötige Quäntchen Glück hat. Wir hätten definitiv nicht unverdient gewonnen. Aber nichtsdestotrotz ist die Ausgangslage eine gute. Wir haben kein Spiel verloren bisher und dabei soll es auch bleiben“, resümierte U17-Trainer Dennis Will. „Was die Fans, die uns hier heute unterstützt haben, gezeigt haben, war einfach klasse. Da freuen wir uns umso mehr auf das Rückspiel und werden da nochmal alles geben, um die gute Runde zu krönen“.
Das Rückspiel auf Platz 4 hinter dem Fritz-Walter-Stadion ist am Freitag, 16. Juni 2023. Anstoß zur Entscheidung um den Bundesligaaufstieg ist um 18.30 Uhr. Auch im Rückspiel freuen sich die Nachwuchsteufel über lautstarke Unterstützung.
Statistik:
SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Kaiserslautern U17 2:2 (1:2)
SV Wehen Wiesbaden U17: Kuehne – Scholze, Schäfer (28. Ati Allah), Nink, Yoldas Diaz (46. Doganay) – Raljic, Abdelhadi, Fle Alcazar – Demir (78. Bauer), Alkhleif (59. Severin)
FCK U17: Kamga – Tautenhahn (84. Blum), Hommes, Heinz, Bocham – Gibs, Schramm, Baser– Culbreath, Scheer, Tuttobene (69. Müller)
Tore: 0:1 Heinz (36.), 1:1 Demir (40.), 1:2 Scheer (45.+2), 2:2 Doganay (80.)
Schiedsrichter: Jan Schmidt
Zuschauer: 1.405