Trotz eines torlosen Remis wurden die Roten Teufel am Samstag, 11. September 2021, auf dem Betze gefeiert wie ein Derbysieger. Nach zwei Platzverweisen im ersten Durchgang erkämpfte sich der FCK in doppelter Unterzahl mit ganz viel Einsatz einen hochverdienten Punkt gegen den SV Waldhof Mannheim.
Derby auf dem Betzenberg! Schon vor dem Anpfiff herrschte knisternde Atmosphäre und viel Emotionalität im Fritz-Walter-Stadion. Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Magdeburg am vergangenen Wochenende stellte Marco Antwerpen die Grundformation in der Defensive auf Dreierkette um und brachte in der Startaufstellung mit Marvin Sengern, Marlon Ritter und Kenny Prince Redondo drei neue Kräfte. Die Anfangsphase war direkt von vielen Zweikämpfen und Nickligkeiten geprägt. Insgesamt war es von Beginn weg ein munteres Derby, in dem sich beide Mannschaften keinen Millimeter schenkten. Wenig überraschend war dementsprechend, dass es in den ersten 20 Minuten schon wiederholt gelbe Karten gab. Weniger zu verstehen war dagegen, dass der 1. FC Kaiserslautern nach 24 Minuten nur noch zu zehnt auf dem Platz stand. Kenny Prince Redondo traf im Zweikampf zwar Hamza Saghiri am Knöchel, warum er dafür aber mit glatt Rot vom Platz musste, konnte am Betzenberg keiner fassen. Das Fritz-Walter-Stadion brodelte. Spielfluss kam so im ersten Durchgang nur wenig auf. Und kurz vor der Pause kam es für die Roten Teufel noch dicker: Nach einer Grätsche zum Ball am eigenen Strafraum entschied Schiedsrichter Florian Heft gegen Marvin Senger auf Notbremse und zeigte dem FCK-Verteidiger ebenfalls die Roten Karte – die Roten Teufel waren also mehr als eine Halbzeit lang nur noch zu neunt. Den folgenden Freistoß setzte Marc Schnatterer über das Lautrer Tor. Da im ersten Durchgang auf Funktionärsebene auch Jochen Kientz und Florian Dick Rote Karten sahen, ging es nach einer extrem hitzigen ersten Hälfte mit vier Platzverweisen, aber ohne Tore in die Kabinen.
In doppelter Überzahl hatten die Mannheimer nach Wiederanpfiff nun viel Ballbesitz, die Roten Teufel aber warfen sich in jeden Ball. Dennoch kamen die Mannheimer fünf Minuten nach Wiederbeginn zu einer ersten guten Gelegenheit, nach einer Ecke landete der zweite Ball bei Innenverteidiger Jasper Verlaat, der das FCK-Tor aber zum Glück aus kurzer Distanz verfehlte. In der Folgezeit blieb das Bild ähnlich, die Kurpfälzer versuchten ein Powerplay aufzuziehen, aber die Lautrer verteidigten mit viel Einsatz. Daher versuchte es Mannheim auch mal aus der Distanz, ein Schuss von Marc Schnatterer ging aber links am Tor vorbei. Und das Publikum auf dem Betze war auch im zweiten Durchgang voll da, unterstützte den FCK lautstark und feierte jeden gewonnen Zweikampf und jeden Ballgewinn euphorisch. Eine Viertelstunde vor Ende zeigte FCK-Keeper Matheo Raab dann seine ganze Klasse und rettete mit phantastischem Reflex gegen Martinovic und war kurz darauf auch bei einem Schuss von Marc Schnatterer zur Stelle. Zehn Minuten vor dem Ende hatte der FCK dann auch ein wenig Glück, als Marcel Costly aus fünf Metern nur das Außennetz traf. In den letzten zehn Minuten hielt es auf den Rängen niemanden mehr auf seinem Platz. Mannheim suchte auch in den Schlussminuten und der fünfminütigen Nachspielzeit noch die Lücke im Lautrer Abwehrverband – ohne Erfolg! Der FCK erkämpfte sich trotz doppelter Unterzahl den hochverdienten Punktgewinn. Und der wurde von den über 13.000 Fans auf dem Betze gefeiert wie ein Sieg!
Statistik:
1. FC Kaiserslautern – SV Waldhof Mannheim 0:0
FCK: Raab – Tomiak, Kraus, Senger – Hercher (86. Hanslik), Wunderlich (78. Niehues), Ritter, Zuck – Zimmer (78. Schad), Klingenburg, Redondo
Mannheim: Königsmann – Sommer (46. Costly), Verlaat, Seegert, Rossipal (78. Donkor) – Saghiri, Höger (67. Gouaida) – Boyamba (67. Ekincier), Lebeau, Schnatterer – Martinovic
Tore:
Gelbe Karten: Zimmer, Tomiak, Raab / Lebeau, Seegert, Sommer, Saghiri, Schnatterer
Rote Karten: Redondo (24., Foulspiel), Senger (41., Notbremse)
Schiedsrichter: Florian Heft
Zuschauer: 13.150
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