Der Erste, dem dies gelang, war im Jahr 1980 Club-Ikone Hans-Peter Briegel. Der ehemalige Leichtathlet hatte ein Jahr zuvor sein Debüt im Nationalteam gegeben und war bei der folgenden EM dann bereits eine wichtige Stütze im Team von Bundestrainer Jupp Derwall. In allen vier Spielen der damaligen Endrunde stand „die Walz aus der Pfalz“ von Beginn an auf dem Feld, auch beim 2:1-Endspielerfolg über Belgien, und hatte damit großen Anteil am Turniersieg. Vier Jahre später war Briegel, kurz bevor er vom FCK zu Hellas Verona wechselte, auch bei der Endrunde in Frankreich dabei, wo die deutsche Mannschaft allerdings bereits in der Vorrunde scheiterte.
Zu diesem Zeitpunkt war er aber nicht der einzige Rote Teufel, der die deutschen Farben beim Turnier vertrat. Mit Andreas Brehme hatte jüngst ein weiterer FCK-Akteur den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Auch er kam bei der EM in allen drei Partien zum Einsatz, konnte das Ausscheiden letztlich aber ebenfalls nicht verhindern. 1988 war Brehme dann gerade von Bayern München zu Inter Mailand gewechselt. Die Roten Teufel waren beim Turnier aber dennoch vertreten, diesmal in Person von Wolfram Wuttke. Der Mittelfeldspieler wurde beim letzten Gruppenspiel gegen Spanien in der 63. Minute für Pierre Littbarski eingewechselt und kam so zu seinem einzigen EM-Einsatz. Im Halbfinale musste er dann nämlich von der Bank aus mit ansehen, wie seine Kollegen dem späteren Turniersieger Niederlande mit 1:2 unterlagen.
Weiter schafften es 1996 Pavel Kuka und Miroslav Kadlec. Mit Tschechien stießen die FCKler bis ins Finale der Europameisterschaft in England vor. Fünf Partien hatten beide am Ende bestritten, Kuka sogar ein wichtiges Tor beim 3:3-Unentschieden im letzten Gruppenspiel gegen Russland erzielt, das den Tschechen überhaupt erst das Weiterkommen sicherte. Im Endspiel musste sich die beiden Roten Teufel dann allerdings Deutschland geschlagen geben und damit ausgerechnet auch ihrem ehemaligen Mitspieler Stefan Kuntz. Der langjährige Torjäger und heutige Vorstandsvorsitzende des FCK war damals in der Bundesliga zwar im Dress von Arminia Bielefeld im Einsatz, war im Herzen aber wohl dennoch auch damals ein Lautrer. Im Halbfinale gegen England hatte er mit seinem wichtigen Tor zum 1:1 die Deutschen ins Elfmeterschießen gebracht, verwandelte dort einen Strafstoß und bestritt anschließend auch das Finale über die volle Spielzeit. Unvergessen sind bis heute die Bilder, wie er beim bei Golden Goal von Oliver Bierhoff den Ball quasi über die Linie begleitet, ehe er jubelnd abdreht.
Der nächste FCK-Akteur der den Titel feiern durfte, war nur vier Jahre später der Franzose Youri Djorkaeff. Der feine Techniker war ein wichtiger Bestandteil der mit Leuten wie Zidane, Henry oder Deschamps damals überragenden Offensivabteilung Frankreichs. Im Viertelfinale schoss Djorkaeff, der schon in der Vorrunde getroffen hatte, das entscheidende Tor zum 2:1-Erfolg über Spanien und auch im Finale nahm er, wenn auch vielleicht nicht ganz freiwillig, eine zentrale Rolle ein. Nach 76 Minuten musste er im Spiel gegen Italien nämlich vom Feld. Für ihn kam ein junger Angreifer namens David Trezéguet, der letztlich mit seinem Golden Goal das Spiel beendete und Frankreich den Titel sicherte.
Neben den genannten waren auch noch zahlreiche weitere FCK-Spieler für ihre jeweilige Nation bei der Europameisterschaft im Einsatz. Ob Jörgen Petersson mit Schweden bei der EM 2000, Slobodan Komljenovic für Jugoslawien im selben Jahr oder auch Nenad Bjelica vier Jahre später für Kroatiens Auswahl. Gemeinsam haben sie allerdings alle, dass ihr Team die Vorrunde nicht überstand. Wünschen wir Kostas Fortounis in diesem Jahr mit der griechischen Mannschaft mehr Erfolg.