Daniel Pavlovic kommt aus der Schweiz. Aber eigentlich auch aus Kroatien, denn seine Eltern stammen aus dem Land an der Adria, wo noch viele Verwandte des 21-Jährigen leben. Er beherrscht beide Sprachen und vereinigt fußballerisch sowohl kroatische als auch eidgenössische Eigenschaften in sich. Die Präzision und das Temperament eines Porsche 911 lockten ihn an die Nordschleife des Nürburgrings, wo er einige Runden mit einem professionellen Rennfahrer drehen durfte – ein besonderes Erlebnis für den vom FC Schaffhausen gekommenen,  inken Außenbahnspieler.

Der Blick des Schweizer U21-Auswahlspielers geht zugegebenermaßen etwas skeptisch zum Himmel kurz vor der Abfahrt vom Fritz-Walter-Stadion. „Naja, Regen ist ja nicht so optimal, aber Timo wird sein Handwerk schon beherrschen“, sinniert Daniel Pavlovic. Mit Timo meint er Rennfahrer Timo Bernhard, der den Lautrer  Neuzugang mit der Rückennummer 25 am Montagnachmittag nach dem Sieg beim TSV 1860 München am berühmten Nürburgring in der Eifel erwartete, um mit ihm ein paar Runden in einem Porsche 911 Carrera auf der Nordschleife zu drehen. „So etwas wollte ich schon immer einmal machen. Etwas, was einem die eigenen Grenzen aufzeigt und Nervenkitzel bedeutet“, begründet er seine Entscheidung für die Fahrt mit dem Rennprofi in dem 400 PS-Boliden. Mit fünf Jahren begann Daniel in seiner Heimatstadt Rorschach am Bodensee mit dem Fußballspielen. Der Schweizer mit kroatischen Wurzeln erzählt, wie seine Entwicklung ihren Lauf nahm: „Ich komme eben aus einer fußballbegeisterten Familie, es wurde mir immer leicht gemacht, meinen Traum zu verwirklichen.“ Sein Traum, einmal Profifußball zu spielen, ist wahr geworden. Der FC St. Gallen war seine zweite Station in der Jugend, bevor er zum SC Freiburg wechselte. „Mit 13 Jahren wurde ich vom Schweizer  Verband zu einem Fußball-Internat berufen, einer Art Ausbildungszentrum für talentierte Nachwuchsspieler. Dort habe ich dann zweimal am Tag trainiert, bin zur Schule gegangen und am Wochenende durfte ich für  meinen Verein auflaufen. Ich denke diese Zeit war mit ausschlaggebend dafür, dass ich Profifußballer geworden bin“, so Pavlovic. Seine erste Station in Deutschland war der SC Freiburg. „Im Rahmen des Fußball- Internats haben wir damals einen Abstecher zum SCF gemacht, um uns einmal anzuschauen, wie in Deutschland verglichen mit der Schweiz, gearbeitet wird. Nach einem Angebot von Freiburg habe ich mich relativ schnell für einen Wechsel entschieden.“ Eine Berufung in die Profi mannschaft der Breisgauer blieb ihm jedoch verwehrt. Nach einem Angebot des FC Schaffhausen im Sommer 2007 wechselte der Linksfuß zurück in die Schweiz.

Auf der Fahrt vom Betzenberg zum Nürburgring durch den Novemberregen schildert Daniel Pavlovic sein Interesse für den Motorsport: „Ich schaue mir gerne Formel 1-Rennen oder die DTM im Fernsehen an. Leider habe ich es bisher noch nicht live zu einem Rennen geschafft.“ Passend dazu überholt uns ein flaches, rotes Gefährt auf der Autobahn. „Wow, ein Ferrari F430. Wirklich ein schönes Auto“, zeigt er seine Kenntnisse von der  Sportwagenwelt. Am Nürburgring erwartet Daniel Pavlovic allerdings kein Ferrari, sondern ein Porsche 911 Carrera 4S mit Allradantrieb und knapp 400 PS Leistung. Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard begrüßt den Lautrer Fußballprofi herzlich – die zwei Sportsmänner verstehen sich direkt blendend. „Kennst Du die Strecke schon?“, möchte der 28-jährige, mehrfache 24-Stunden-Rennen- Sieger von ihm wissen. „Noch nicht“, schmunzelt der Rote Teufel, „aber ich denke, du wirst sie mir gleich vorstellen.“ Bernhard weist ihn darauf hin, dass die beiden an diesem Nachmittag den Allradantrieb des Zuffenhausener Gefährts gut gebrauchen können: „Es ist ganz schön glatt da draußen, nicht nur durch die Nässe, sondern auch jede Menge Laub liegt da rum!“ Daniel lässt sich davon nicht beirren. „Ich freue mich riesig auf die Fahrt und bin sehr gespannt, wie ein echter Rennfahrer so ein schnelles Auto bewegen kann“, schildert er seine Gefühlslage ohne Nervosität, bevor er seinen Helm in Empfang nimmt und neben Timo Bernhard in den dunkelgrünen Porsche steigt.

Das Zustandekommen seines Wechsels zum FCK wird Daniel Pavlovic noch lange in Erinnerung bleiben. Beim FC Schaffhausen unter Vertrag stehend, bestritt er mit seiner Mannschaft am 14. Juli 2009 ein Testspiel in Mackenbach gegen den FCK. „Wir sind morgens in der Pfalz angekommen, haben zu Mittag gegessen und am Nachmittag war das Testspiel angesetzt – ich hatte nicht die leiseste Ahnung von dem was auf mich zukommt“, erzählt er. Das Spiel entschied der Schweizer Zweitligist mit 2:1 für sich. Vorbereiter zum 1:0? Daniel Pavlovic. „Wir haben uns gut präsentiert an diesem Nachmittag, der Trainer war zufrieden und hat uns das auch danach in der Kabine gesagt. Dann sind wir zum Essen gegangen, wir vom FC Schaffhausen zusammen mit den FCK-Spielern. Und dann kam diese kuriose Gratulation des Sportchefs vom FC Schaffhausen.“ Christian Stübi traf Daniel Pavlovic im Vereinsheim des SV Mackenbach und begrüßte ihn mit den Worten „Herzlichen Glückwunsch – FCK!“, was den Schweizer Kroaten völlig verwirrte. „Ich wusste überhaupt nicht von was unser Sportdirektor redet“, gibt er zu, „bis er mich bat, doch mal in den Nebenraum zu gehen.“ Dort saßen Stefan Kuntz und Marco Kurz, die Pavlovic erklärten, dass sie ihn gerne für ein Jahr an den Betzenberg holen würden. „Ich hab‘ sofort ja gesagt und bin dann direkt mit dem FCK ins Trainingslager nach Marburg gefahren“,  erinnert er sich, zugegebenermaßen eine außergewöhnliche Situation, sofort den Mannschaftsbus zu wechseln.“ Aber die neuen Mannschaftskollegen machten ihm die Integration leicht: „Ich bin direkt mit einigen ins Gespräch gekommen und habe mich vom ersten Augenblick an sehr wohl gefühlt.“

Wohl fühlte er sich auch an der Seite des Porsche- Rennspezialisten Timo Bernhard auf der Nordschleife des Nürburgrings. „Es waren ja einige Autos unterwegs auf der Rennstrecke heute Nachmittag“, erzählt er von seinem Rennerlebnis, „Timo hatte den Wagen beeindruckend im Griff, bei so einem exzellenten Fahrer hat man keinen Grund nervös zu sein.“ Ein  Überholmanöver beindruckte Daniel besonders: „Irgendwann haben wir auf einen anderen Porsche aufgeschlossen. Der Abstand war extrem gering und diese aufgewirbelte Straßennässe – also ich habe wirklich nichts mehr gesehen wenn ich ehrlich bin, aber Timo hat unseren 911er souverän am Vordermann vorbeigesteuert. Sowas kann nur ein Profi “, schilderte er die Fahrkünste des Rennfahrers.

Daniels fußballerische Qualitäten paaren Temperament und Präzision. „Ich versuche auf dem Platz immer Gas zu geben, aggressiv in die Zweikämpfe zu gehen und meine Stärken auszuspielen. Eine ganz wichtige Sache aus meiner Sicht sind Flanken, die möchte ich auch stetig verbessern“, erklärt er. Dass er Flanken schlagen kann, hat der 21-Jährige bei den Roten Teufeln schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt, als er beim Auswärtssieg am Hamburger Millerntor eine Hereingabe präzise auf den Kopf von Adam Nemec servierte. Das 2:0 ebnete schließlich den Weg zum späteren 2:1-Erfolg gegen den FC St. Pauli. Seit der U16 spielt Pavlovic auch für den Schweizer Verband und ist aktuell U21-Nationalspieler seines zweiten Heimatlandes. Dennoch kann er sich auch vorstellen, für Kroatien aufzulaufen, sollte er dort gebraucht werden: „Ich lasse mir das offen, besitze durch meine Eltern, die beide Kroaten sind, auch zwei Staatsbürgerschaften – wenn ich die Möglichkeit habe, den Sprung in die A-Nationalelf einer der beiden Länder zu schaffen, so werde ich diese natürlich ergreifen.“ Noch ist es nicht soweit, aber der ambitionierte Mann auf der linken Außenbahn arbeitet sehr fleißig dafür.

Timo Bernhard lobte seinen Beifahrer nach den schnellen Runden auf der Nordschleife: „Bei Daniel merkt man sofort, dass er wie ich ein Profisportler ist, der sich einer neuen Situation sehr gut anpassen kann. Er hat während unserer kleinen Rennfahrt ein bisschen Respekt, aber niemals Angst gezeigt.“ Die beiden Männer versprachen zum Abschied, sich gegenseitig zu besuchen. „Timo möchte demnächst unbedingt ein Spiel von uns auf dem Betze miterleben und er hat mich auch zu einem Rennen eingeladen“, erzählt der Lautrer Profi. Daniel Pavlovic fühlt sich in jedem Fall pudelwohl in der Pfalz. „Ich habe jetzt mein zweites Spiel für den 1. FC Kaiserslautern von Anfang an gemacht und möchte mit diesem tollen Verein noch viel erreichen – wir wollen eine gute Saison spielen, oben dran bleiben und schauen, was dann am Ende für uns drin ist“, schaut er in die Zukunft. Die FCK-Fans hat er ebenfalls schon ins Herz geschlossen. „Das ist echt Wahnsinn, wie uns die Zuschauer zu Hause und auch auswärts unterstützen. Da merkt man deutlich, dass man bei einem besonderen Verein gelandet ist“, schwärmt er von den Fans der Roten Teufel. Und die haben natürlich längst erkannt, welches Potential in Daniel Pavlovic steckt – dem Mann mit der Schweizer Präzision und dem kroatischen Temperament.

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@MoonDog90 Wir haben das ja gar nicht bewertet, sondern einfach nur die Entscheidung des Schiedsrichters hier getickert.
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