Zum Nachholspiel des 9. Spieltages der Regionalliga Südwest empfingen die jungen Roten Teufel am Dienstagabend den KSV Hessen Kassel auf dem Betzenberg. Im Vergleich zum Heimspiel gegen Walldorf am Freitagabend veränderte sich die Startformation auf gleich fünf Positionen. Trainer Hans Werner Moser schickte insbesondere eine komplett neue Offensive aufs Feld. Auf den Flügeln begannen der wiedergenesene Tino Schmidt und Max Dittgen, in der Spitze agierten Robert Glatzel, der am Vorabend noch einen Kurzeinsatz in Braunschweig absolviert hatte, und Osayamen Osawe. Zudem rückte Bernard Kyere Mensah in die Innenverteidung, Marius Grösch rutschte dafür auf die Sechs.
Die Partie begann schwungvoll und die Roten Teufel erspielten sich in der Anfangsphase direkt riesige Tormöglichkeiten, insbesondere durch Tino Schmidt, der zunächst die Möglichkeit gehabt hätte, quer auf Max Dittgen zu legen, der den Ball dann nur noch ins leere Tor hätte schieben müssen, und dann wenige Minuten später frei aufs Tor zulief, aber von der Strafraumgrenze am Kasseler Schlussmann Niklas Hartmann scheiterte. Bei einem sehr robust geführten Zweikampf mit Kostas Tsamouris im Kasseler Strafraum blieb zudem die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Auch die Kasseler versteckten sich nicht und konnten nach einer guten Viertelstunde in Führung gehen. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld ging es schnell nach vorne, Kapitän Tobias Damm schloss den Angriff aus halbrechter Position mit einem Flachschuss ins lange Eck erfolgreich ab. Im Anschluss an die Gäste-Führung verlangsamte sich das hohe Anfangstempo etwas, die Partie war nun von vielen Zweikämpfen in Mittelfeld geprägt. In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte setzten sich die Betzebuben aber wieder mehr in der gegnerischen Hälfte fest und erspielten sich auch wieder größere Torchancen. So setzte sich Max Dittgen nach 37 Minuten sehenswert auf dem Flügel durch, spielte einen Doppelpass mit Marius Grösch und schloss dann aufs kurze Eck ab. KSV-Keeper Niklas Hartmann musste sich ganz lang machen, um den Ball gerade noch zur Ecke zu klären. Auch Osayamen Osawe sorgte mit seiner enormen Geschwindigkeit wiederholt für Gefahr, konnte sich vor der Pause aber vor dem Tor noch nicht richtig in Szene setzen.
Dies änderte sich sieben Minuten nach Wiederanpfiff, als der Engländer im Strafraum zum Abschluss kam, sein brandgefährlicher Abschluss aber gerade noch ans Außennetz gelenkt wurde. Auf der Gegenseite gab es eine Schrecksekunde, als Torhüter Benjamin Reitz mit einem Gegenspieler zusammenpralle. Der Keeper versuchte es noch, musste dann nach einer knappen Stunde doch ausgewechselt werden. So kam U18-Nationaltorhüter Lennart Grill aus der FCK-U19 zu seinem Regionalliga-Debüt für die Roten Teufel. Kurz darauf war auch für Robert Glatzel Schluss, für ihn kam mit Christian Kühlwetter ein frischer Mann im Sturm. Die Roten Teufel machten weiter Druck und konnten sich Mitte der zweiten Hälfte endlich belohnen. Dino Bajric schlug einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum, Kapitän Michael Schindele verlängerte im Gedränge im Zusammenspiel mit Kassels Mounir Boukhoutta zum 1:1. Nur wenige Minuten später hätte Max Dittgen die Partie beinahe komplett gedreht, sein strammer Schuss vom linken Strafraumeck strich aber am langen Pfosten vorbei. Zehn Minuten vor dem Ende der nächste Wermutstropfen für die jungen Roten Teufel, als Kostas Tsamouris, der sich zuvor schon die Schulter ausgekugelt hatte, sich nach dem Einrenken aber durchbiss, nach einem Zweikampf doch nicht weiterspielen konnte und durch Wilfried Sarr ersetzt werden musste. Die Hausherren waren in der Schlussphase dem Sieg näher als die Gäste, unter anderem ging ein Freistoß von Dittgen aus 18 Metern nur haarscharf über den rechten Torwinkel, Dino Bajric verzog nach Zusammenspiel mit Osawe von der Strafraumgrenze. So blieb es am Ende bei der Punkteteilung.
„Für uns ist der eine Punkt in unserer aktuellen Phase eigentlich zu wenig. Aber nachdem wir zuletzt in ähnlichen Spielen mehrmals mit 0:1 den Kürzeren gezogen haben, haben wir uns den Punkt heute allemal verdient. Die Mannschaft hat sich gut zurückgekämpft und wir haben am Ende mehr vom Spiel und gute Angriffe gehabt. Jetzt hoffen wir, dass wir mit dem Punkt zumindest die Bremse reingetreten und die Negativserie gestoppt haben“, so Trainer Hans Werner Moser nach der Partie.
Statistik:
1. FC Kaiserslautern II: Reitz (59. Grill) – Becker, Kyere, Schindele, Tsamouris (80. Sarr) – Schmidt, Bajric, Grösch, Dittgen – Osawe, Glatzel (63. Kühlwetter)
KSV Hessen Kassel: Hartmann – Bravo Sanchez (85. Pepic), Schmeer, Schmik, Albrecht, Brandner, Giese, Damm (90. Sattorov), Dawid, Boukhoutta, Khadraoui (79. Korell)
Tore: 0:1 Damm (16.), 1:1 Schindele (68.)
Schiedsrichter: Marcel Göpferich
Zuschauer: 223