Nach fünf Titeln in Folge musste die U23 des 1. FC Kaiserslautern bei der Rheinpfalz-Stadtmeisterschaft erstmals wieder einem anderen Team den Vortritt lassen. Verbandsligist TuS 04 Hohenecken setzte sich im Finale im Neunmeterschießen durch, in das er sich 30 Sekunden vor Schluss gerettet hatte. Dylan Esmel wurde zum besten Nachwuchsspieler des Turniers gewählt.
Nach dem Gruppensieg in der Vorrunde am Mittwoch ging es für die U23 am Samstag, 20. Januar 2018, in Zwischenrundengruppe I weiter. Im Vergleich zum Mittwoch gab es zwei Änderungen im Aufgebot der jungen Roten Teufel. Als zweiter Torhüter ersetzte Lukas Schellenberg den angeschlagenen Jonas Weyand, zudem rückte der am Mittwoch noch krank pausierende Brian Kjeldsberg in den Kader. Gegner in der Zwischenrunde waren Oberliga-Konkurrent SV Morlautern, der VfL Kaiserslautern und der SV Wiesenthalerhof, der eigentlich nur Dritter in seiner Vorrundengruppe geworden war, aber den aus Verletzungsgründen doch nicht angetretenen TuS Erfenbach ersetzte.
Im ersten Spiel ging es gegen Wiesenthalerhof und die jungen Roten Teufel kamen schnell in den Turniertag. Nach nur 50 Sekunden konnte Arthur Ekallé mit einem sehenswerten Distanzschuss die frühe Führung erzielen, auch in der Folge blieb der FCK spielbestimmend. Dylan Esmel erhöhte mit einem Knaller von kurz hinter der Mittellinie in den Winkel auf 2:0, Halil Erbay brachte einen Abpraller über die Bande von Julius Lammenett zum 3:0 im Netz unter. Der Außenseiter vom Wiesenthalerhof steckte aber nicht auf, traf mit einem Schuss aus spitzem Winkel von der Eckfahne auf 3:1, ehe Julian Löschner kurz darauf mit einem kraftvollen Abschluss nach Artemov-Vorarbeit den alten Abstand wiederherstellte. Der SVW machte es 90 Sekunden vor dem Ende mit einem Treffer zum 4:2 aus kurzer Distanz nach einem Freistoß noch einmal ein wenig spannend. Die letzte Aktion des Spiel gehörte aber dem FCK. Der Schuss von Dylan Esmel sprang von der Querlatte aber auf die Torlinie und von da wieder ins Feld zurück, so dass es beim 4:2-Endstand blieb.
Hochspannung bekamen die Zuschauer im zweiten Zwischenrundenspiel der Nachwuchsteufel, dem Duell der beiden als Favoriten gehandelten FCK II und SV Morlautern zu sehen. Der SVM erwischte den besseren Start und ging in der ersten Spielminute nach einem Freistoß durch Kelmend Azizi in Führung. Beidem Teams schenkten sich nichts und kamen zu guten Chancen. Für den FCK verpasste Arthur Ekallé mit zwei Distanzschüssen den Ausgleich, auf der Gegenseite ließ Jemal Kassa eine gute Möglichkeit liegen. Mitte des Spiels konnte der SVM dann auf 2:0 erhöhen, als sich Kevin Olali gut an der Bande durchsetzte und in den kurzen Winkel traf. Der FCK kam kurz darauf wieder zurück, als Julius Lammenett die ganze Morlautrer Abwehr inklusive Keeper auf sich zog und dann geschickt auf Mohamed Morabet ablegte, der ins leere Tor einschieben konnte. Der FCK machte weiter Druck und der SVM nutze den sich bietenden Platz mit einem gut ausgespielten Konter. Nach einem Doppelpass mit Erik Tuttobene erhöhte Jemal Kassa auf 3:1. Der FCK gab sich in den letzten beiden Spielminuten aber nicht auf und fightete weiter. Nach einer Direktabnahme von Julian Löschner nach einem Freistoß zum 2:3 war die Schlussphase wieder völlig offen. Und 30 Sekunden vor dem Ende konnte Valdrin Mustafa dann den Ausgleich besorgen. Mit vollem Einsatz setzte er sich an der rechten Bande durch und jagte das Leder mit purem Wille in den Winkel – der 3:3-Endstand gegen die bis hierhin vielleicht beste Turniermannschaft.
Im letzten Zwischenrundenspiel ließen die jungen Roten Teufel gegen den VfL Kaiserslautern nichts anbrennen. Arthur Ekallé und Halil Erbay brachten ihr Team mit einem Distanzschuss und einem Treffer durch die Hosenträger des Keepers schon früh auf die Siegerstraße. Nachdem ein Kontergegentreffer gut vier Minuten vor dem Ende nochmal etwas Spannung in die Partie zu bringen schien, drehten die Betzebuben auf. Julian Löschner mit einer Direktabnahme und ein Eigentor des VfL ließen wenig Zweifel am Spielausgang mehr aufkommen, ehe Mohamed Morabet mit einem lupenreinen Hattrick binnen zwei Minuten alles klar und Julius Lammenett mit dem 8:1-Endstand mit der Schlusssirene den Deckel draufmachte.
Nachdem sich Hohenecken im ersten Halbfinale im Neunmeterschießen gegen den SV Morlautern durchsetzen konnte, spielten die U23 und der VfR Kaiserslautern in der Neuauflage des Vorjahresfinales den zweiten Finalisten aus. Valdrin Mustafa nahm nach zwei Minuten den Ball mit dem Rücken zum Tor an und erzielte aus der Drehung die frühe Führung. Direkt nach dem Anstoß legte Anton Artemov nach einem zu festen Rückpass beim Anspiel auf den Keeper das 2:0 nach. Aufgrund der kuriosen Entstehung des Tores verteidigte die FCK-Defensive im direkten Gegenzug nicht und gestattete dem VfR so aus Fairplay-Gedanken, den ursprünglichen Ein-Tore-Abstand wiederherzustellen. Mit einem platzierten Schuss neben den Pfosten zum 3:1-Endstand machte Julian Löschner in der Mitte der Partie den Finaleinzug dann aber perfekt.
Dort wartete Verbandsligist TuS 04 Hohenecken auf die jungen Roten Teufel, die gut in das über zweimal zehn Minuten ausgetragene Spiel starteten. Nach nur 45 Sekunden nutzte Mohamed Morabet eine Unordnung in der Hohenecker Defensive und traf aus der Distanz zum frühen 1:0. Julius Lammenett legte Mitte der ersten Halbzeit das 2:0 nach, nachdem TuS-Keeper Benedikt Fath den Ball bei einem Schuss von Halil Erbay hatte abprallen lassen müssen. Der TuS ließ sich aber nicht entmutigen und konnte noch vor dem Seitenwechsel durch einen Schuss von Christopher Kauff von der rechten Bande ins lange Eck auf 2:1 verkürzen. Nach der Pause nutzte Dennie Schmidt, der zusammen mit Jemal Kassa vom SV Morlautern zum Torschützenkönig des Turniers gekürt wurde, einen Fehlpass in der FCK-Abwehr eiskalt und glich zum 2:2 aus. Auch im zweiten Durchgang war das Finale eine rassige, hochspannende Partie, in der sich der starke Benjamin Reitz im FCK-Tor mehrfach mit starken Paraden auszeichnen konnte. Weiterhin hatte der FCK mehr Ballbesitz, Hohenecken fuhr aber ebenfalls immer wieder gefährliche Angriffe. 60 Sekunden vor dem Ende nahm Anton Artemov einen langen Ball geschickt runter und schoss die jungen Roten Teufel mit 3:2 in Führung. Hohenecken bewies aber Comeback-Qualitäten und glich im direkten Gegenzug durch Marcel Walzer wieder zum 3:3 aus – die Entscheidung über den Turniersieg musste also im Neunmeterschießen fallen.
Dieses begann gut für die jungen Roten Teufel, da Benjamin Reitz den ersten Neunmeter der Hohenecker von Torjäger Dennie Schmidt direkt parierte. Da im weiteren Verlauf aber Anton Artemov knapp rechts vorbeischoss und Valdrin Mustafa an Benedikt Fath, der zum Torhüter des Turniers gewählt wurde, scheiterte, ging der Titel dieses Jahr nicht an den Betzenberg. Nach fünf Titeln in Folge für die FCK-U23 war in diesem Jahr mal wieder ein anderes Team an der Reihe. Herzlichen Glückwunsch nach Hohenecken zur Stadtmeisterschaft 2018! Für die Roten Teufel gab es bei der Siegerehrung nur noch das kleine Trostpflaster, dass Dylan Esmel zum besten Nachwuchsspieler des Turniers gewählt wurde.
Statistik:
Kader
Benjamin Reitz, Lukas Schellenberg – Anton Artemov, Arthur Ekallé, Halil Erbay, Dylan Esmel, Brian Kjeldsberg, Julius Lammenett, Julian Löschner, Mohamed Morabet und Valdrin Mustafa
Zwischenrunde
FCK II – SV Wiesenthalerhof 4:2
Tore: 1:0 Ekallé (1.), 2:0 Esmel (6.), 3:0 Erbay (8.), 3:1 Kalckmann (10.), 4:1 Löschner (10.), 4:2 Mohler (11.)
FCK II – SV Morlautern 3:3
Tore: 0:1 Azizi (1.), 0:2 Olali (7.), 1:2 Morabet (9.), 1:3 Kassa (10.), 2:3 Löschner (11.), 3:3 Mustafa (12.)
FCK II – VfL Kaiserslautern 8:1
Tore: 1:0 Ekallé (2.), 2:0 Erbay (3.), 2:1 Bruno Casais Silva (8.), 3:1 Löschner (9.), 4:1 Eigentor (9.), 5:1/6:1/7:1 Morabet (10./11./12.), 8:1 Lammenett (12.)
Halbfinale
FCK II – VfR Kaiserslautern 3:1
Tore: 1:0 Mustafa (3.), 2:0 Artemov (3.), 2:1 Kolender (4.), 3:1 Löschner (6.)
Finale
FCK II – TuS 04 Hohenecken 6:7 nach Neunmeterschießen (3:3)
Tore: 0:1 Morabet (1.), 0:2 Lammenett (6.), 1:2 Kauff (8.), 2:2 Schmidt (12.), 2:3 Artemov (20.), 3:3 Walzer (20.)
Neunmeterschießen: 3:4 Esmel, Reitz hält gegen Schmidt, 3:5 Löschner, 4:5 Walzer, Artemov verschießt, 5:5 Kaan Akten, Fath hält gegen Mustafa, 6:5 Jorrin, 6:6 Ekallé, 7:6 Kauff