Eröffnet wurde die Veranstaltung durch ein kleines sportliches Rahmenprogramm der Rusty Jumpers, bei der die sportliche Mädchengruppe ihre Trend-Sportart Rope Skipping präsentierten. Mit der kurzen Vorstellung zentraler Erkenntnisse aus dem Forschungs- und Entwicklungsprogramm, das den Titel „Gesunde Kommune – Sport und Bewegung als Faktor der Stadt- und Raumentwicklung“ trug, führte Prof. Dr.-Ing. Gerhard Steinebach die Gäste in die Thematik ein. Als Leiter des Lehrstuhles Stadtplanung an der TU Kaiserslautern hat Steinebach, der auch Mitlgied im FCK-Aufsichtsrat ist, das Projekt zusammen mit der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und verschiedenen Modellkommunen erarbeitet.
Um einen Anstoß in der Praxis zu geben, wurde die Podiumsdiskussion ins Leben gerufen. Als Hausherr und Vorstandvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern begrüßte Stefan Kuntz neben Prof. Dr.-Ing. Gerhard Steinebach zudem drei weitere Podiumssprecher – darunter die Staatssekretärin Jaquelin Kraege (Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie), Dieter Krieger vom Landessportbund Rheinland-Pfalz und die ehemalige Bundesliga-Spielerin Stefanie Dums. Als Moderator führte RPR1.- und FCK-Stadionmoderator Holger Schröder durch die Veranstaltung.
In den nächsten 20-30 Jahren wird wie im gesamten deutschen Bundesgebiet auch Rheinland-Pfalz einen demografischen Wandel erleben. In einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage ermittelte die Studie Tendenzen und notwendige Anpassungsstrategien für zukünftige Entwicklungen von Sport- und Bewegungsräumen. In der Talkrunde wies Prof. Dr.-Ing. Gerhard Steinebach auf die gesellschaftliche Bedeutung des Sports hin: „Die Zukunft des Ehrenamtes wird beispielsweise innerhalb des demografischen Wandels einerseits auf viele Herausforderungen, aber andererseits auch auf umso mehr Chancen treffen. Die Komponenten Sport und Bewegungen sind bereits aktuell für Städte und Gemeinden wichtige Standortfaktoren. Dafür müssen die exakten Innovationspotentiale ermittelt werden.“
Zudem machte Stefan Kuntz im Namen des 1. FC Kaiserslautern als größter Imageträger der Stadt und der gesamten Pfälzer Region auf die große Bedeutung von Nachwuchsförderung als Zukunftssicherung von Sportvereinen aufmerksam: „Im Bereich des Nachwuchs möchte der FCK eine Vorreiterfunktion einnehmen. Dazu zählen unsere Profis als Vorbilder für Kinder und Jugendliche sowie Feriencamps, die der FCK anbietet.“ Doch insbesondere in der Planung eines neuen Leistungsnachwuchszentrums am Fröhnerhof sieht der FCK-Vorstandsvorsitzende wichtige Potentiale, um junge Menschen zum Sport zu bewegen. Geplant ist es, den FCK als Zugpferd des Sports zu machen, indem auch andere Sportarten wie Bachvolleyball, Basketball oder Walking angeboten werden. Das Nachwuchsleistungszentrum soll keinesfalls von der Öffentlichkeit abgeschottet, sondern transparent aufgebaut sein, sodass jeder über den FCK den Weg zum Sport finden kann. Dabei gab Kuntz auch das Ziel aus, den Nachwuchs individuell in der Persönlichkeitsentwicklung zu stärken.
Wie Dieter Krieger vom Landessportbund Rheinpfalz hinwies, werde der unorganisierte Sport neben der Organisation in Vereinen besonders wahrgenommen. Doch für Vereine bestehe insbesondere die Herausforderung darin, bestimmte Zielgruppen anzusprechen, zu kooperieren, gegebenenfalls zu fusionieren und die Netzwerkarbeit auszubauen. Immerhin organisiert sich momentan ein Drittel der Rheinland-Pfälzer in Vereinen.
Frau Staatssekretärin Jaquelin Kraege sprach jedoch auch die Notwendigkeit der Einbindung von Senioren in die sportliche Ebene von Vereinen an: „Es muss unser langfristiges Ziel sein, dass die ältere Gesellschaft nicht mit Krankheit oder Pflege assoziiert wird, sondern mit Fitness und gesundem Altern. Auch im Alter steht der Spaß an Bewegung im Vordergrund. Das Erfolgsgeheimnis besteht darin, diesen Spaß und soziales Miteinander zu verbinden.“ Dabei dürfe zudem keine Konkurrenz der Generationen entstehen. Vielmehr sollte über den Sport und die Bewegung ein gemeinsamer Nenner gefunden werden, so Kraege.
Im Anschluss an die Talkrunde ergab sich noch eine rege Diskussion zwischen den Gästen und Podiumssprechern. Über den Gewinn einer Zukunftswerkstatt im Wert von 700 Euro durfte sich ein der Tennisclub Böhl-Iggelheim freuen, der nach dem Vorbild „Gesunde Kommune“ unterstützt werden wird.