Marco Reus, zwar steht die Borussia noch immer auf Tabellenplatz 18, konnte aber in den ersten neun Spielen der Rückrunde schon mehr Punkte holen als in der kompletten Hinrunde. Womit erklären Sie sich diese Leistungssteigerung?
Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen haben wir zum Glück nicht mehr so ein großes Verletzungspech, zum anderen helfen uns auch die Winter-Neuzugänge sehr. In der Hinrunde haben wir meiner Meinung nach auch viele Spiele unglücklich, manche aber auch unnötig noch aus der Hand gegeben. Insgesamt aber treten wir in diesem Jahr kompakter auf – das wird auch einer der Hauptgründe dafür sein, dass wir den Klassenerhalt noch packen.
Welche Rolle spielt der Trainerwechsel von Michael Frontzeck zu Lucien Favre dabei?
Was soll es jetzt bringen, zwei Trainer miteinander zu vergleichen? Michael Frontzeck ist ein guter Trainer, Lucien Favre ist ein guter Trainer. Beide haben unterschiedliche Methoden.
War man in Gladbach auf den Abstiegskampf vorbereitet oder hatte man zu Saisonbeginn andere Ziele?
Wir wollten uns nach der letzten Saison weiter stabilisieren und uns nach Möglichkeit aus dem Abstiegskampf heraushalten. Wir wussten aber auch, dass man so etwas nicht planen kann. In der Hinrunde kam einiges zusammen, vor allem die langfristigen Verletzungen von wichtigen Spielern in der Defensive. So sind wir da unten reingekommen. Das aber war im letzten Jahr, jetzt ist es entscheidender, da wieder herauszukommen.
Auswärts hat die Borussia mehr Punkte geholt als in den Heimspielen. Woher kommt diese Heimschwäche?
Wir mussten viel zu lange auf unseren ersten Heimsieg warten. Den haben wir gegen Schalke geschafft und gegen Hoffenheim nachgelegt. Ich glaube nicht, dass man aktuell noch von einer Heimschwäche sprechen kann. Wichtiger finde ich, dass wir in dieser Saison gezeigt haben, dass wir zu Hause und auch auswärts punkten können – und das müssen wir bis zum Saisonende fortsetzen.
Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel in Kaiserslautern, dass der FCK mit 3:0 gewinnen konnte?
Natürlich keine guten. Das Spiel war lange Zeit offen, und nachdem wir eine sehr große Torchance verpasst haben, hat Tiffert mit einem Sonntagsschuss getroffen – das war an diesem Tag vielleicht der Unterschied. Dadurch sind wir auf die Verliererstraße geraten und haben am Ende etwas zu hoch verloren.
Was erwarten Sie vom Spiel gegen den FCK und wie schätzen Sie die Roten Teufel ein?
Ich erwarte natürlich ein sehr intensives Spiel. Der FCK wird nach dem Sieg gegen Freiburg nachlegen wollen, wir wollen nach vier Punkten aus zwei Spielen unser Heimspiel natürlich ebenfalls gewinnen. Es wird ein spannender Fight unter Flutlicht – ich freue mich schon sehr darauf!
Sie sind noch ein sehr junger Spieler und gelten als großes Talent. Was sind ihre persönlichen Ziele für die Zukunft?
Ich möchte mich gerne sportlich noch weiterentwickeln und an meinen Schwächen arbeiten. Sicherlich würde ich auch gerne mal in der Nationalmannschaft spielen. Aber das ist erst der übernächste Schritt. Der nächste ist es, mit Borussia in der Bundesliga zu bleiben!