Zwei unterschiedliche Halbzeiten zeigte der 1. FC Kaiserslautern am Samstag, 15. Mai 2021, im Auswärtsspiel beim FC Viktoria Köln. Nach einem 1:3-Pausenrückstand kamen die Roten Teufel im zweiten Durchgang zurück und durch Treffer von Elias Huth und Daniel Hanslik in der Schlussphase zum wichtigen Punktgewinn im Abstiegskampf.
Am vorletzten Spieltag ging es für die Roten Teufel zum im Mittelfeld der Tabelle rangierenden FC Viktoria Köln. Die Vorgabe für die Mannen von FCK-Cheftrainer Marco Antwerpen vor dem Spiel war klar: Den ersten Matchball verwandeln und mit einem Sieg den Klassenerhalt einen Spieltag vor Schluss aus eigener Kraft sicherstellen. Nach dem 4:1-Heimsieg gegen den KFC Uerdingen gab es dabei personell wenig Grund zu wechseln, lediglich der gelbgesperrte Hendrick Zuck musste ersetzt werden, für ihr rückte Kenny Prince Redondo in die Startformation.
Beide Mannschaften begannen durchaus offensiv, während Marcel Risse die erste Möglichkeit für die Hausherren hatte, meldeten Anas Ouahim und Marvin Pourié die Roten Teufel vor dem gegnerischen Tor an. Mit hohem Pressing erarbeiteten sich die in schwarzen Trikots aufgelaufenen Lautrer in der Anfangsphase leichte Vorteile und konnte diese nach einer knappen Viertelstunde auch in die Führung ummünzen. Marvin Pourié behauptete sich im gegnerischen Drittel stark und bediente Daniel Hanslik, der sich die Kugel 20 Meter vor dem Tor zurechtlegte und mit einem Flachschuss rechts neben den Pfosten traf. Die Viktoria zeigte sich davon aber unbeeindruckt und schlug schnell zurück. Kapitän Mike Wunderlich steckte den Ball zur Timmy Thiele durch, der mit einem sehenswerten Lupfer den postwendenden Ausgleich erzielte. Damit jedoch noch nicht genug, keine zwei Minuten später stand der ehemalige Lautrer erneut vor Avdo Spahic und drehte den Spielstand mit seinem zweiten Treffer komplett. Die Defensive der Roten Teufel zeigte sich verunsichert und Köln nutzte das eiskalt aus. Nach einer guten halben Stunde erhöhte Kai Klefisch mit einem Kopfball auf 3:1. Die Viktoria kontrollierte nun das Spielgeschehen, die Roten Teufel gaben sich aber keinesfalls geschlagen und versuchte weiter, in gefährliche Abschlusssituationen zu kommen. Kurz vor der Pause war der Ball auch erneut im Netz, der Treffer zählte aber nicht, da Schiedsrichter Florian Lechner Philipp Hercher bei der Flanke im Abseits gesehen hatte.
In der Halbzeit wechselten die Roten Teufel gleich dreifach, brachten mit Marvin Senger, Nicolas Sessa und Elias Huth drei frische Kräfte in die Partie. Die ersten Chancen des zweiten Durchgangs hatten aber erneut die Kölner. Ein Schuss von Wunderlich wurde noch zur Ecke abgefälscht, nach dieser ging ein Kopfball von Michael Schultz knapp neben das FCK-Tor. Auch die Roten Teufel konnten nach einer Standardsituation für Gefahr sorgen. Nach einer schnell ausgeführten Ecke bekamen die Hausherren aber noch ein Abwehrbein dazwischen. Kurz darauf prüfte Nicolas Sessa Sebastian Mielitz im Kölner Tor mit einem Freistoß, dieser konnte den Ball aber um den Pfosten lenken. Nach der darauffolgenden Ecke wurde Felix Götze im Strafraum am Trikot gezogen, die Pfeife des Schiedsrichters blieb aber stumm, der Kontakt für Florian Lechner nicht ausreichend für einen Strafstoß. Nach einer guten Stunde hatte Nicolas Sessa dann eine Schusschance aus dem Spiel heraus, aber auch dieses Mal konnte Sebastian Mielitz sich lang machen und den Einschlag im Netz verhindern. Das sah 20 Minten vor dem Ende dann anders aus: Nach einem sehenswerten Spielzug flankte Anas Ouahim von links flach ins Zentrum, Elias Huth war dort zur Stelle und verkürzte aus kurzer Distanz auf 3:2. Der FCK spielte nun noch druckvoller nach vorne und suchte die Chance zum Ausgleich. Ein Schussversuch von Daniel Hanslik aus gefährlicher Position wurde aber geblockt (79.). Kurz darauf bekam dieser im gegnerischen Strafraum einen Ellenbogen ins Gesicht, wieder blieb ein Elfmeterpfiff aber aus. Der FCK erarbeitete sich aber weiter Chancen, auch Marvin Senger fand aber seinen Meister in Sebastian Mielitz. Fünf Minuten vor dem Ende hatte dann Philipp Hercher die große Chance aufs 3:3, nach einer Balleroberung am gegnerischen Strafraum kam der Ball über Elias Huth und Felix Götze zu Hercher, dieser konnte den Ball aber nicht im Tor unterbringen. Die Roten Teufel waren in der Schlussphase voll da, erarbeiteten sich viele Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte und erspielten sich Eckball um Eckball. Und das zahlte sich zwei Minuten vor dem Ende dann auch bezahlt machen. Nach eben einer solchen Ecke war Daniel Hanslik mit dem Kopf zur Stelle und erzielte den 3:3-Ausgleich. Der Endstand in Köln – „Lautrer geben niemals auf“ skandierten die angereisten FCK-Fans außerhalb des Stadions.
Statistik:
FC Viktoria Köln – 1. FC Kaiserslautern 3:3 (3:1)
Viktoria Köln: Mielitz – Koronkiewicz (86. Kyere), Rossmann, Schultz, Holthaus (22. Fritz) – Klefisch, Lorch – Risse (74. Holzweiler), Wunderlich, Handle – Thiele (74. Seaton)
FCK: Spahic – Rieder (46. Senger), Götze, Kraus – Hercher, Sickinger (46. Sessa), Ouahim, Redondo – Zimmer (71 Ritter), Pourié (46. Huth), Hanslik
Tore: 0:1 Hanslik (14.), 1:1 Thiele (18.), 2:1 Thiele (19.), 3:1 Klefisch (32.), 3:2 Huth (71.), 3:3 Hanslik (88.)
Gelbe Karten: Klefisch / Senger, Hercher, Redondo, Kraus, Götze
Schiedsrichter Florian Lechner