Anders als bei Udo Lindenberg spielt am Sonntag kein „Cello“. Denn „Cello“, besser bekannt als Marcel Ziemer, muss wegen einer hartnäckigen Bauchmuskelzerrung passen. „An schnelle Drehungen oder Schießen ist noch nicht zu denken. Es ist schwer abzusehen, wie lange es dauert. Wer mich kennt, weiß, dass ich darauf brenne, auf den Platz zu gehen“, sagt der Stürmer, der 2008 zusammen mit Josh Simpson dafür sorgte, dass der FCK in der zweiten Liga bleiben durfte. Heute kickt Ziemer beim kommenden Pokalgegner des 1. FC Kaiserslautern Hansa Rostock. Besser gesagt, er würde es gern. Ziemer ist nicht der einzige Spieler, auf den Rostocks Trainer Karsten Baumann am Sonntag verzichten muss: Markus Gröger (Mittelfußbruch) und Aleksandar Stevanovic (Fersenverletzung) fehlen ebenfalls. Ähnlich unrund wie die Verletzten läuft es bei Hansa in der jungen Saison. Aus zwei Spielen wurde erst ein Punkt gesammelt. Zuletzt gab es ein 1:1 gegen den Chemnitzer FC. Baumann übernahm das Team Anfang Dezember 2014, setzte konsequent auf ein 4-4-2-System und schrammte mit den Hansestädtern knapp am Abstieg vorbei. „Unser Weg ist noch lang. Wir haben noch an ein paar Schrauben zu drehen“, sagt der Rostocker Trainer und Ex-Bundesligaprofi. Gedreht wurde übrigens auch ein Film. In der Hauptrolle spielt der Ex-Lautrer und jetzige Rostocker Matthias Henn einen Angeklagten, der die Pokalsensation gegen die Roten Teufel plant. Ganz amüsant, nur über das Kostüm der Roten Teufel sollten wir noch mal reden, liebe Rostocker.

Kaiserslautern ist der Favorit – soweit die Rollenverteilung. Allerdings stellt der Pokalwettbewerb diese gerne mal auf den Kopf und die Underdogs sind gegen starke Gegner umso motivierter. Für die Sensation im eigenen Ostseestadion will Rostocks Talent Marcel Gottschling (21) sorgen. Er brachte im letzten Liga Spiel nach seiner Einwechslung neuen Schwung, bleibt vor dem Duell gegen den FCK aber realistisch: „Wir sind wahrscheinlich das erste und letzte Mal zu Hause kein Favorit. Trotzdem wollen wir den Fans etwas bieten. Es wäre großartig, wenn wir weiterkommen, das wäre für uns alle megageil.“

Die Pokalsensation will auch Innenverteidiger Dennis Erdmann schaffen. Er wechselte zur neuen Saison von Dynamo Dresden zum FCH. Für Furore sorgte der Innenverteidiger im letztjährigen DFB-Pokal: Damals foulte er Dortmunds Marco Reus und wurde dafür unter anderem von Jürgen Klopp scharf kritisiert. Wurst, sagte Erdmann der BILD. Jedenfalls sinngemäß: „Namen interessieren mich nicht. Ich will mit Hansa unbedingt erfolgreich sein. Dazu gehören bei mir eben auch Zweikämpfe. Mir ist egal, wer da rumturnt – es könnte der Papst sein, wenn es sein muss, würde ich auch ihn foulen.“

Wie gut, dass beim FCK nicht der Papst spielt und keiner rumturnt, sondern andere Ballvirtuosen wie etwa Alexander Ring auftrumpfen. Der ist guter Dinge vor dem Duell mit dem vermeintlich schwächeren Gegner: „Wir müssen das Spiel mit einer positiven Einstellung angehen und dürfen dabei einfach keinen Gegner unterschätzen. Das wird in Rostock sicherlich kein einfaches Spiel, das ist uns bewusst. Aber wenn wir unser Spiel durchbringen, werden wir am Ende auch eine Runde weiter kommen.“ Für beide Mannschaften ist es das dritte Pflichtspiel, was bedeutet, dass sie immer weiter ihren Rhythmus finden. Ein gutes Omen für ein gutes Match?

Auf volle Ränge müssen die Spieler leider verzichten: Aus Sicherheitsgründen wurde die Kapazität des Ostseestadions von 26.000 auf 22.000 Zuschauer heruntergeschraubt – ausverkauft ist das Spiel bislang noch nicht. Laut Homepage des FC Hansa wird dies aber nicht mehr lange dauern. Übrigens! Am 19. August 2012 duellierten sich beide Teams ebenfalls in der ersten Pokalrunde, damals siegte der FCK 3:1. Eine Wiederholung ist erwünscht!

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