Ein richtiges Brett sei die Niederlage in Dortmund gewesen, gab Mittelfeldspieler Christian Tiffert nach der Partie zu Protokoll. Auch die Rede von einer Lehrstunde machte schnell die Runde, wobei Cheftrainer Marco Kurz in der Nachbetrachtung aber auch auf zu viele Fehler seiner Jungs hinweisen musste.
Diese sind wie üblich durch Video-Studium und intensive Gespräche analysiert und aufgearbeitet. Gegen Hannover soll die Mannschaft jetzt wieder das Gesicht der beiden bisherigen Heimspiele zeigen, als man Bayern München und 1899 Hoffenheim erfolgreich Paroli bieten konnte. Man habe die Partie beim BVB kritisch verarbeitet, so der Coach: Gegen die 96er werde man die passende Antwort geben. Personell wird sich im Kader der Lautrer im Vergleich zum Dortmund-Spiel nicht viel tun. Alle Akteure, die für die Begegnung im Ruhrpott zur Verfügung standen, sind auch für das Spiel am Sonntag eine Option.
Während beim FCK der eigentlich gute Saisonstart durch das 0:5 in Dortmund also etwas getrübt wird, ist die Stimmung beim Gegner aus Niedersachsen uneingeschränkt gut. Das erste Pflichtspiel dieser Saison ging für die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka im DFB-Pokal in Elversberg zwar noch verloren, anschließend schafften die “Roten” aber drei Siege und ein Remis in fünf Partien und stehen mit zehn Punkten auf dem vierten Tabellenplatz – einen ebenso guten Start konnten die Hannoveraner letztmals vor 41 Jahren in der Saison 1969/70 verbuchen.
Die Abgänge der gestandenen 96er Arnold Bruggink (vereinslos), Jiri Stajner (Slovan Liberec) oder Hanno Balitsch (Bayer Leverkusen) konnten die Niedersachsen also gut kompensieren. Auch weil sich die Neuzugänge wie Moritz Stoppelkamp (RW Oberhausen), Emanuel Pogatetz (Middlesbrough), Lars Stindl (Karlsruher SC) und Mohammed Abdellaoue (Valerenga) bislang als klare Verstärkungen präsentieren.
Abdellaoue hat ebenso wie sein Sturmpartner Didier Ya Konan in den ersten fünf Saisonspielen schon dreimal getroffen und auch die Defensive vor dem früheren FCK-Keeper Florian Fromlowitz steht mit sieben Gegentreffern bislang solide. Für den gebürtigen Lautrer Fromlowitz wird sein erster Auftritt mit seinem neuen Club auf dem Betzenberg mit Sicherheit ein besonderes Spiel und wenn es nach den FCK-Fans geht, soll es dem 24-Jährigen dabei auch nicht langweilig werden.
Historisch betrachtet ist das Duell der Roten Teufel gegen die “Roten” sicherlich kein ganz großer Klassiker des deutschen Fußballs, dennoch stand die Partie alleine in der Bundesliga schon 36 Mal auf dem Programm. Mit jeweils 15 Siegen für beide Clubs sowie sechs Unentschieden ist die Bilanz dabei ausgeglichen – am Sonntag um 19.15 Uhr möchte der FCK in dieser Statistik aber wieder die Nase vorne haben.