Wie schon in der Vorwoche ist die Vorbereitungszeit auf das Rheinland-Pfalz-Derby knapp bemessen. Dieses Mal ist das aber nicht dem Spielplan geschuldet, sondern der Schützenhilfe des FSV Frankfurt, der die Lautrer am vergangenen Sonntag doch noch vorzeitig zum Aufsteiger machte und einen zweitägigen Partymarathon in der Pfalz auslöste.
Zum lockeren Ausschwitzen bat Cheftrainer Marco Kurz seine Jungs am Dienstag dann wieder auf den Trainingsplatz, ehe am Mittwoch die richtige Vorbereitung auf die Partie am Oberwerth begann. Denn auch wenn man das große Ziel von der Rückkehr in die Bundesliga bereits zwei Spieltage vor Saisonende in der Tasche hat, will man die letzten Partien wieder voll konzentriert angehen. Man habe schließlich nichts zu verschenken, so der Coach.
Dabei müssen Marco Kurz und sein Trainerteam aber zunächst etwas an der Aufstellung tüfteln, denn mit Sidney Sam (5. Gelbe Karte) und Alexander Bugera (Gelb-Rot) fallen gleich zwei Stammspieler aus, wodurch die Abwehrformation zum erst zweiten Mal in dieser Spielzeit nicht in der gewohnten Formation auflaufen kann.
Das Zweitliga-Duell mit der TuS wird am Sonntag zum achten und vorerst auch letzten Mal steigen. Und da neben dem feststehenden Aufstieg des FCK auch der Abstieg der Koblenzer so gut wie besiegelt ist, trennen die beiden Clubs künftig wohl wieder zwei Ligen. Bei noch zwei ausstehenden Saisonspielen hat die Mannschaft von Trainer Petrik Sander sechs Zähler und 15 Tore Rückstand auf den Relegationsplatz, so dass sich die Planungen der TuS-Verantwortlichen eigentlich ausschließlich mit der dritten Liga befassen.
Beim Rückblick auf die bisherige Saison erwies sich die Hypothek von nur zwölf Vorrundenpunkten für den als Nachfolger von Uwe Rapolder gekommenen Sander wahrscheinlich als zu hoch. Zwar wurde das Team kurzfristig mit einer Reihe namhafter Akteure wie Edmond Kapplani (FC Augsburg), Daniel Gunkel (Mainz 05), Marvin Pourie (1860 München) oder dem vom FCK ausgeliehenen Anel Dzaka verstärkt, für einen dauerhaften Aufwärtstrend sollte es aber nicht reichen. Endgültig besiegelt wurde der Abstieg wohl beim 1:6 am letzten Spieltag beim FC St. Pauli.
Trotz dieser Enttäuschung wollen sich die Koblenzer in den beiden letzten Saisonspielen ordentlich präsentieren, und da wäre insbesondere ein Erfolg gegen die Lautrer Balsam auf die gebeutelten Seelen der Fans. Hoffnungen, dass die Jungs vom Betzenberg womöglich zu viel gefeiert haben könnten und das Spiel auf die leichte Schulter nehmen, sollten sich die Gastgeber allerdings nicht machen.
Mit den erwarteten 8.000 FCK-Fans im Rücken wird die Partie so etwas wie ein zusätzliches Heimspiel. „Alleine das ist Motivation genug“, sagt Marco Kurz. Und nach zwei Unentschieden und einer bitteren 0:5-Packung wird es für die Roten Teufel im vierten Anlauf ohnehin höchste Zeit für den ersten Sieg am Oberwerth.