Die zweite Bundesliga sei in diesem Jahr so ausgeglichen wie selten, meinten nicht wenige vermeintliche und tatsächliche Experten vor dem Saisonstart. Zumindest der erste Spieltag hat ihnen dabei durchaus recht gegeben. Nicht nur, dass fünf der neun Auftaktpartien mit einem Unentschieden endeten. Das 3:2 des FCK gegen 1860 München machte die Lautrer zudem zum Spitzenreiter, während Sandhausen nach einer 0:1-Pleite Schlusslicht ist. Letzter gegen Erster heißt es also, wenn am Wochenende beide Teams aufeinandertreffen.
Aus diesem, angesichts der Ergebnisse, durchaus kuriosen Umstand eine klare Favoritenrolle für die Roten Teufel abzuleiten wäre natürlich falsch. Obwohl das beschauliche Sandhausen nämlich oftmals noch immer zu den angeblich „Kleinen“ der Liga gezählt wird, hat es sich im dritten Zweitliga-Jahr in Folge längst den Respekt der anderen Teams erarbeitet. Gerade dem FCK dürfte die 0:1-Pleite aus dem Vorjahr noch Warnung genug sein. Zumal in Person von Denis Linsmayer, Andrew Wooten und Trainer Alois Schwartz, gleich drei ehemalige Rote Teufel besonders auf einen Erfolg gegen den Ex-Verein brennen dürften.
FCK-Cheftrainer Kosta Runjaic musste seine Mannschaft nach dem Drama gegen die Löwen aber ohnehin nicht groß auf den Teppich zurückholen. Schon unmittelbar nach dem Schlusspfiff betonten fast alle Lautrer Akteure, dass sie den Erfolg durchaus einzuordnen wissen. Ein wildes Spektakel wie am Montag glückt schließlich selbst dem FCK schließlich nicht alle Tage und schon im nächsten Spiel ist wieder Konzentration von der ersten Minute an gefordert.
Mit Ausnahme von den Langzeitverletzten und Tobias Sippel, der für seine fragwürdige Rote Karte lediglich die Mindeststrafe von einem Spiel bekam, haben alle Spieler das kräftezehrende Auftaktspiel heil überstanden. Für den gesperrten Keeper rückt Marius Müller zwischen die Pfosten, der Sippel bereits am Montag über weite Strecken der Partie souverän vertrat. Zudem drängen natürlich besonders die Helden des Siegtreffers, der starke Eckenschütze Kevin Stöger sowie Torschütze Philipp Hofmann, in die erste Elf. Neuzugang Michael Schulze kehrte unter der Woche zumindest ins Mannschaftstraining zurück. Kosta Runjaic hat also quasi die Qual der Wahl, wem er in Sandhausen das Vertrauen schenkt.
Bislang glückten dem FCK in den vier Duellen mit dem SV Sandhausen zwei Siege. Beide holte man allerdings auf dem heimischen Betzenberg. Im Hardtwaldtstadion sind die Roten Teufel dagegen bislang noch sieglos. Am Sonntag will die Mannschaft dies ändern und mit derselben Leidenschaft und demselben Einsatzwillen wie am Montag, die drei Punkte aus Baden mit in die Pfalz nehmen.