Die Ausgangslage
Beim Karlsruher Sportclub steht derzeit Fassnacht im Fokus. Außenverteidiger Pierre Fassnacht wurde in dieser Woche zum Profi befördert und ist eine der positiven Erscheinungen der Saison. Bis zum Stammplatz bei den Profis ist es – aktuell zumindest – allerdings noch ein weiter weg.
Karlsruhe steht auf dem zehnten Platz und schwebt damit im Niemandsland der Tabelle. Mit dem Abstieg werden die Badener vermutlich nichts mehr zu tun haben und die Aufstiegsplätze sind meilenweit entfernt. Die Mannschaft ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben, denn nach der verpassten Relegation im Vorjahr waren diese groß.

Eine ähnliche Ausgangslange haben die Roten Teufel, die allerdings die hinteren Plätze weiter im Blick haben müssen. Der Heimsieg gegen den SV Sandhausen war definitiv ein positiver Schritt in die richtige Richtung. Karlsruhe tankte ebenfalls Selbstvertrauen am letzten Spieltag und besiegte den TSV 1860 München 3:1. In der Tabelle belegt der FCK den elften Platz – vier Punkte hinter dem KSC.

Die Stärken und Schwächen des KSC
Mit nur 28 Treffern hat Karlsruhe zehn Tore weniger als der 1. FC Kaiserslautern erzielt. Toremäßig ist es also eher dürftig, was der KSC zu bieten hat. Doch der Schein trügt, denn im Sturm spielt mit Dimitris Diamantakos (23, sechs Saisontore) immerhin ein Spieler mit Champions League Erfahrung, der in keinem Spiel zu unterschätzen ist. Zweitbester Torschütze ist Ex-FCK-Profi Erwin Hoffer (28, vier Saisontore). Die meisten Torschüsse des Teams gab jedoch kein Stürmer ab, sondern Mittelfeldspieler Dimitrij Nazarov (26). 56-mal feuerte der Aserbaidschaner schon auf den gegnerischen Kasten. Kurioserweise traf er in dieser Saison erst einmal. Dreimal dürfen sie raten, gegen wen. Richtig, beim 2:0-Erfolg des KSC im Hinspiel gegen den FCK.
Wir klopfen imaginär dreimal aufs Holz und sagen: Die fehlende Torgefahr darf sich auch gerne auf dem Betzenberg eine Pause gönnen. Die Spieler des KSC glauben jedoch nicht daran: „Nach Freiburg und der Leistung im Heimspiel haben wir auch Selbstvertrauen. Da lässt sich drauf aufbauen. Jetzt haben wir ein rausgespieltes, ein Standard- und ein Elfmetertor, ich denke jetzt ist der Knoten offensiv geplatzt“, sagt KSC-Spieler Enrico Valentini.
Der KSC strahlt auf den ersten Blick nicht die große Torgefahr aus, hat aber Spieler wie etwa Nazarov auf dem Feld, die jederzeit für Gefahr sorgen. Nicht zu vergessen Rechtsaußen Manuel Torres (25, vier Saisontore) oder den offensiven Antreiber Hiroki Yamada (27, drei Saisontore). Deswegen kann sich die FCK-Defensive auf keinen ruhigen Nachmittag einstellen, dazu ist die Offensive des KSC zu stark – vor allem individuell. Dass es bislang erst zu 28 Saisontoren gereicht hat, liegt wohl an der fehlenden Schussgenauigkeit. Und die darf, wie gesagt, gerne ungenau bleiben. Zumal unser Keeper auch noch ein Wörtchen mitzureden hat.

Während der Ball also zu selten im gegnerischen Tor landet, ist die KSC-Abwehr stabil, spielte in dieser Saison bereits zehnmal zu null und kassierte erst 32 Gegentore. Zum Vergleich: Die Roten Teufel schafften „nur“ sieben Zu-Null-Spiele und fingen 39 Gegentore. „Defensiv stehen die Karlsruher sehr gut, verfügen über eine stabile Ordnung. Sie arbeiten sehr diszipliniert gegen den Ball und besitzen ein gefährliches Umschaltspiel“, analysiert FCK-Trainer Konrad Fünfstück. Wo wir wieder bei den gefährlichen und vor allem schnellen Außenspielern des KSC angekommen wären. Hat die Abwehr den Ball erobert, wird dieser meistens über den defensiven Staubsauger im Mittelfeld Dominic Peitz nach vorne gepeitscht und dann von Nazarov und Co. gefährlich in Richtung Tor gespielt. Das geschieht alles im 4-2-3-1-System, das von allen Spielern extrem viel Laufarbeit erfordert – vor allem über die Außenbahnen und im Mittelfeld. Wieder ist beim FCK Geduld gefragt, denn dieses System ist bei Fehlern anfällig. Spielt der KSC einen Fehlpass, muss der FCK da sein und die Lücken nutzen. Gegen Sandhausen haben die Roten Teufel beim 1:0 eindrucksvoll bewiesen, wie schnell das gehen kann. Bitte weitermachen!

Das Personal

Beim KSC fehlt lediglich Außenverteidiger Dennis Kempe (29) wegen eines Außenbandrisses. Trainer Markus Kauczinski hat also die Qual der Wahl – ebenso wie FCK-Coach Fünfstück, der vermutlich nur auf Marcus Piossek (26) verzichten muss. Piossek erlitt im Training einen Pferdekuss.

Prognose
Das wird ein harter Brocken. Der KSC sorgt Offensiv ständig für Unruhe und steht in der Defensive sicher. Zudem siegte Karlsruhe am letzten Spieltag ebenfalls und reist gestärkt nach Kaiserslautern, wo die Roten Teufel ihr zweites Heimspiel hintereinander spielen. Das freut Trainer Fünfstück: „Wir freuen uns extrem, dass wir zu Hause spielen können. Das ist immer besonders. Wir wollen mit unseren Fans einen schönen Fußball-Nachmittag erleben. Davor heißt es, 90 Minuten intensiv arbeiten und alles geben.“ Voller Vorfreude auf das Derby gegen die Karlsruher ist auch Stürmer Jón Daði Böðvarsson. Solche Spiele machen die Dramatik des Fußballs aus, sagt der Stürmer, der den zweiten Heimsieg in Folge einsammeln möchte: „Der Zeitpunkt kommt uns nach dem Sieg über Sandhausen sehr gelegen. Das war gut für das Selbstvertrauen. Darum freut sich die gesamte Mannschaft auf das Spiel.“ Mehr Selbstvertrauen, mehr vorfreudige Fans und ein Derby gegen Karlsruhe – es ist alles angerichtet.

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