Im Fußballdeutsch des Sportjournalismus ist es üblich, die Region eines Vereins synonym für den Namen zu verwenden. So werden etwa aus den Mainzern die Rheinhessen, aus den Karlsruhern die Badener oder aus den Nürnbergern die Franken. Am Wochenende müsste man dementsprechend korrekterweise von den Niedersachsen sprechen, die zu Gast auf dem Betzenberg sind. Und doch wirkt es, wenn Kaiserslautern Eintracht Braunschweig empfängt, beinahe wie ein pfälzisches Duell, so stark ist die Pfälzer Fraktion im hohen Norden.

So blicken neben Trainer Thorsten Lieberknecht auch Marcel Correia, Benjamin Kessel, Matthias Henn und Hendrick Zuck zurück auf eine Vergangenheit im FCK-Trikot. „Der Pfälzer Dialekt ist in der Kabine nicht zu überhören“, erzählte letzterer im Interview mit fck.de schmunzelnd. Zumal mit den aus Schifferstadt stammenden Korte-Zwillingen zwei weitere Pfälzer im Aufgebot der Braunschweiger stehen. Die Rückkehr auf den Betzenberg sei dementsprechend „etwas Besonderes“.

Einen allzu freundlichen Empfang sollten die Heimkehrer zumindest auf dem Rasen jedoch nicht erwarten. Denn auch wenn zwischenzeitlich das Last-Minute-Unentschieden in Sandhausen, sowie der Elfmeterkrimi im Pokal in Wehen auf dem Plan standen, ist das Wahnsinnsspiel vom ersten Spieltag wohl noch immer präsent im Fritz-Walter-Stadion. Schon damals zeigten schließlich die Roten Teufel, wie schwer es für jeden Gegner ist, auf dem Betzenberg etwas Zählbares mitzunehmen.

Auch Kosta Runjaic verweist vor dem Duell mit den Braunschweigern noch einmal auf die prägende Erfahrung vom Saisonauftakt. „Zu Hause müssen wir stets den Anspruch haben, als Favorit ins Spiel zu gehen. Im ersten Heimspiel sind wir dem schlussendlich auch nachgekommen, daran wollen wir nun anknüpfen“, erklärte der FCK-Coach. Der Respekt vor dem Gegner ist dennoch groß. „Sie bringen eine richtig gute Spielanlage mit und sind eine gestandene Mannschaft. Es wird ein interessantes Spiel werden.“

Personell hat Runjaic dabei die Qual der Wahl. Markus Karl, Marcel Gaus und Srdjan Lakic, die in Wehen pausierten, drängen zurück in die Startelf. Im Tor hofft Pokal-Held Tobias Sippel nach abgesessener Rot-Sperre auch in der Liga zwischen die Pfosten zurückkehren. Und auch der zuletzt nur eingewechselte Jean Zimmer möchte natürlich diesmal wieder von Beginn an auflaufen.

Doch egal wer am Sonntag aufläuft: Die  Roten Teufel werden auf jeden Fall alles daran nach den Löwen aus München, diesmal auch den Löwen aus Braunschweig die Zähne zu ziehen.

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