Am 16. Spieltag traten die Roten Teufel in Dresden an. Zum Auftakt der englischen Pokalwoche änderte Cheftrainer Kosta Runjaic seine Mannschaft auf einer Position, Marcel Gaus kehrte nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Startelf zurück, dafür musste Simon Zoller auf der Bank Platz nehmen.
Die Partie begann mit einem beiderseitigen Abtasten, die Gastgeber aus der sächsischen Landeshauptstadt, die mit einem zusätzlichen Defensivspieler vor der Viererabwehrkette begannen, zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück und waren auf defensive Stabilität bedacht. Da auch der FCK keinen geordneten Spielaufbau der Dresdner zuließ, spielte sich die Begegnung zunächst hauptsächlich im Mittelfeld ab. Die ersten Annäherungsversuche beider Mannschaften an das gegnerische Tor blieben noch ohne die nötige Präzision. So waren es anfangs vor allem Standardsituationen, die auf beiden Seiten für Gefahr sorgten. Während Olivier Occéan nach Matmour-Freistoß beim Kopfball nicht richtig hinter den Ball kam, musste Tobias Sippel auf der Gegenseite gegen Bregerie, Losilla und Menz binnen weniger Sekunden sein ganzes Können aufbieten. Nach einer knappen halben Stunde wurden die Roten Teufel dann auch aus dem Spiel heraus erstmals gefährlich, ein Schuss von Marcel Gaus nach Karl-Zuspiel landete jedoch nur am Außennetz. In der Folge näherten sich die Pfälzer immer weiter an das von Benjamin Kirsten gehütete Tor an, die Dresdner Hintermannschaft ließ jedoch nichts anbrennen. Ganz im Gegenteil, die Hausherren nutzen den sich nun bietenden Platz gegen aufgerückte Lautrer zu einem schulbuchmäßig zu Ende gespielten Konter, den Tobias Kempe zur 1:0-Führung verwandelte (41.). Die Freude der Hausherren hielt jedoch nicht lange, denn die Roten Teufel schlugen sofort zurück. Einen klasse getretenen Freistoß von Chris Löwe konnte Benjamin Kirsten nur nach vorne abwehren, Olivier Occéan reagierte am schnellsten und konnte den Abpraller mit dem Pausenpfiff zum 1:1 verwerten. Ein durchaus leistungsgerechter Halbzeitstand nach einer Hälfte, in der beide Teams phasenweise mehr vom Spiel hatten.
Nach der Pause ging es mit unverändertem Personal wieder los und auch die Partie ging so weiter wie im ersten Durchgang. Auch nach dem Seitenwechsel entwickelte sich sofort wieder eine intensiv geführte Begegnung, in der sich beide Mannschaften nicht einen Zentimeter schenkten. Der FCK hatte jetzt die besseren Chancen, ein Kopfball von Occéan strich aber beispielsweise nur Zentimeter über den Querbalken. Der FCK übernahm mit fortschreitender Dauer immer mehr Spielanteile. Zwanzig Minuten vor dem Ende war es erneut Olivier Occéan, der für große Gefahr sorgte, sein Fallrückzieher verfehlte den Dresdner Kasten aber ebenfalls hauchdünn. Zwei Minuten später war es dann soweit, nach schönem Zusammenspiel zwischen Occéan und Idrissou konnte Benjamin Kirsten den Schuss des Kameruners nicht entscheidend klären, dieses Mal war es Marcel Gaus, der den Nachschuss zum 2:1 für den FCK verwandeln konnte. Aber auch jetzt blieb das Ergebnis nicht lange stehen, nun konnten die Dresdner sofort zurückschlagen. Nach einem folgenschweren Ballverlust im Spielaufbau tauchte Idir Ouali alleine vor Tobi Sippel auf und behielt die Nerven. 2:2 nur fünf Minuten nach der FCK-Führung. Doch damit nicht genug –nur Augenblicke später setzten die nun wie entfesselt anstürmenden Dresdner noch einen drauf, Joker Zlatko Dedic erzielte mit einem Sonntagsschuss aus der Drehung das 2:3 aus Sicht der Pfälzer. Diese steckten nach dem Nackenschlag nicht auf und zogen das Tempo ihrerseits ebenfalls nochmals an. Ein Kopfball von Mo Idrissou nach einer Ecke verfehlte sein Ziel aber knapp. Da trotz aller Versuche, noch einmal alles nach vorne zu werfen, am Ende kein Tor mehr fallen sollte, blieb es am Ende eines verrückten Fußballspiels beim 3:2 für Dynamo Dresden. Nach acht Spielen ohne Niederlage mussten die Roten Teufel somit erstmals unter Trainer Kosta Runjaic den Platz mit leeren Händen verlassen.