Bereits auf den Zufahrtsstraßen zum neu gebauten dm-Markt wurde deutlich, dass dort etwas ganz Besonderes anstehen muss. Neben den verlockenden Eröffnungsangeboten wartete auf die zahlreichen Kunden am Ende ihres Einkaufes ein ganz neuer Mitarbeiter hinter der Kasse des Drogeriemarktes. Ratinho, der Deutsche Meister von 1998 und heutige Techniktrainer des FCK-Nachwuchses, übernahm eine Stunde lang die Kasse. Ware über den Scanner ziehen, Payback-Punkte einlösen, Wechselgeld rausgeben und dazwischen immer noch ein kurzer Plausch mit der Kundschaft – definitiv hatte der sympathische Rote Teufel sich die Arbeit einfacher vorgestellt. „Es macht Spaß, aber verlangt volle Konzentration. Fußballspielen ist einfacher“, resümiert Ratinho im Anschluss, der sein gelerntes Wissen bald selbst gebrauchen kann, wenn er sein Brasilianisches Restaurant Ende des Monats in der Mainzer Straße eröffnen wird.
Schon bei der Anfrage war Ratinho klar, wem er den Betrag spenden möchte. Ende April trainierte er im Rahmen der „Europäischen Fußballwoche“ von Special Olympics rund 30 Sportler mit geistiger Behinderung aus dem Raum Kaiserslautern. Die Kicker aus drei verschiedenen Einrichtungen (Lebenshilfe Kaiserslautern, Westpfalz-Werkstätten, Integrationsteam des FC Germania Hütschenhausen) und der 41-Jährige hatten eine Menge Spaß, sodass der Coach am Ende versprach, ihnen bald einige Fußballutensilien vorbei zu bringen, damit alle weiter die Möglichkeit haben, am Ball zu bleiben.
Der Scheck wurde direkt an Stefan Scheuermann, Vizepräsident von Special Olympics, übergeben, die mit Unterstützung des FCK davon Bälle, Trikots und Ähnliches für die Kicker kaufen werden. „Wir danken Ratinho sehr für sein Engagement und seine Großzügigkeit“, so Scheuermann. Natürlich waren auch einige Sportler von Ratinhos besonderem Team gekommen, um ihrem Coach vor Ort zu danken, der über 83 Kunden bediente und damit 2.082€ eingenommen hatte. dm-Markt rundete den Betrag auf 2.500€ auf.
dm-Gebietsverantwortlicher Christian Schick war hoch erfreut über das große Interesse und den großen Erfolg der Aktion – immerhin zog sich die Schlange an der Kasse des Brasilianers zeitweise bis in die Fotoabteilung und das, obwohl er im Akkord kassierte. „Wir hatten die Idee schon des Öfteren. Wir möchte damit einen regionalen Bezug herstellen, ein Prominenter aus der Region setzt sich für eine soziale Einrichtung im Umkreis ein, das finden wir toll.“
Natürlich nahm sich Ratinho im Anschluss noch ausreichend Zeit für einen Plausch, gemeinsame Fotos und natürlich Autogramme.