Selbstverständlich gibt es auch in diesem Spiel nicht mehr als drei Punkte zu vergeben. Gleichzeitig ist aber klar, dass ein Sieg im Derby gleich in mehrerer Hinsicht einen Schritt nach vorne bedeuten würde. Mit dann fünf Punkten auf der Habenseite würde man sich in der Tabelle etwas Luft verschaffen und nicht zuletzt für das Selbstvertrauen der Mannschaft wäre ein Erfolg enorm wichtig.
Insbesondere in der Offensive – mit zwei erzielten Toren sind die Lautrer bislang das Schlusslicht in der Bundesliga – agieren die Roten Teufel in dieser Saison noch zu verhalten. Die breite Brust und auch der Mut, um konsequent den Abschluss zu suchen, sind hier noch nicht richtig ausgeprägt. Helfen könne dabei schon ein Tor, das vielleicht auch mal glücklich fällt, sagt Oliver Kirch. Dann werde der Knoten platzen. In der Abwehr hat der Mittelfeldspieler dagegen zuletzt eine klare Steigerung verzeichnet. Cheftrainer Marco Kurz sieht das genauso, auch wenn er die fehlende Durchschlagskraft auch bei der 0:1-Niederlage in Mönchengladbach noch zu bemängeln hatte. Taktisch habe sich die Mannschaft aber gut in die Partie gebissen.
Daran gilt es nun im Spiel gegen die Mainzer anzuknüpfen, auf das sich die Roten Teufel seit Dienstag gewohnt intensiv und akribisch vorbereiten. Nach dem zunächst noch verletzten Neuzugang Gil Vermouth sind auch Adam Nemec und am Mittwoch Dorge Kouemaha ins Mannschaftstraining eingestiegen, wobei für die beiden das Derby vorausichtlich noch einige Tage zu früh kommt. Inwieweit Marco Kurz ansonsten Änderungen im Kader oder in der Startformation im Kopf hat, wird sich aber wie üblich erst am Spieltag zeigen.
Beim Gegner deutet derweil einiges auf Veränderungen in der ersten Elf hin. Erstens, weil Trainer Thomas Tuchel bis auf den seit dem letzten Duell auf dem Betzenberg verletzten Adam Szalai auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann und zweitens, weil die jüngsten Resultate der Rheinhessen nicht nach dem Geschmack des Coaches gewesen sein dürften. Nach zwei Siegen zum Saisonstart holten die 05er in den letzten drei Partien nur noch einen Punkt, wobei vor allem die Flut an Gegentoren in den letzten beiden Heimauftritten als Problem ausgemacht wurde.
So ganz weiß man beim Tabellenzwölften also noch nicht, wo die Reise im Jahr nach dem überragenden fünften Platz in der Vorsaison hingeht. Man darf sich aber sicher sein, dass die Partie in Kaiserslautern auch im Kader und Umfeld der 05er als besonderes Highlight gilt, zu dem man auf den Punkt präsent sein möchte. Für die Roten Teufel heißt das, von Beginn an voll dagegenzuhalten. Taktisch diszipliniert wie zuletzt, aber auch mit Mut und heißem Herzen im Spiel nach vorne. Auf die Unterstützung von den Rängen ist ohnehin Verlass. Mehr als 40.000 FCK-Fans werden für die richtige Derby-Atmosphäre sorgen – und nach 90 intensiven Minuten steht für die Roten Teufel dann hoffentlich der erste Saisonsieg zu Buche.