Dass der FCK vor dem 29. Spieltag mit dem fünfmaligen Meister aus Schwaben immer noch auf Augenhöhe sein würde, hätte vor der Saison wohl kaum jemand vorhergesagt. Doch wie die ebenfalls hochkarätig besetzten Teams aus Wolfsburg und Bremen wird der VfB in dieser Spielzeit wohl nicht mehr über die Perspektive Abstiegskampf hinauskommen. 30 Zähler hat die Elf von Trainer Bruno Labbadia bislang gesammelt, einen weniger als der FCK. Das bedeutet in der Tabelle Platz 15.
Seit dem Saisonstart hatte man immer wieder darauf gewartet, dass die Stuttgarter angesichts ihrers Kaders Fahrt aufnehmen und die Abstiegszone hinter sich lassen würden. Stattdessen wurden die Schwaben immer wieder von Rückschlagen eingeholt, das 3:3-Unentschieden im Hinspiel in Kaiserslautern taugt somit fast als Spiegelbild der bisherigen Spielzeit.
Effizient und abgeklärt spielten die Gäste bis kurz nach der Halbzeit einen deutlichen 3:0-Erfolg heraus, ehe sich die furios aufdrehenden Roten Teufel in der Schlussphase der Partie noch einen Punkt verdienten. Es war eines der spektakulärsten Spiele der Saison, das vor allem im Lager der Lautrer noch bestens präsent ist. Zeigte es doch, zu was die Mannschaft als geschlossene Einheit mit den Fans in der Lage ist.
Diese Einstellung ist auch im Rückspiel in Stuttgart gefragt, auf das sich die Mannschaft seit Dienstag wie gewohnt akribisch vorbereitet. Cheftrainer Marco Kurz hat mit Jan Moravek voraussichtlich wieder eine zusätzliche Option im Offensivbereich. Der Tscheche hat seine Wadenverletzung auskuriert und steht wieder voll im Training. Ivo Ilicevic kann hingegen wegen seiner Bauchmuskelzerrung nur sehr eingeschränkt trainieren und stellt für Samstag noch keine Alternative dar. Auch Stürmer Adam Nemec fällt nach seiner im Spiel gegen Bayer Leverkusen erlittenen Knieverletzung aus.
Verletzungen sind beim VfB ein Dauerthema in dieser Saison. Zwar hatte sich das Lazarett in den letzten Wochen zunächst gelichtet, vor dem Duell mit dem FCK bangt Trainer Labbadia aber wieder um die beiden angeschlagenen Mittelfeldspieler Timo Gebhart (Sprunggelenk) und Tamas Hajnal (Muskelprobleme). Phlipp Degen musste sich zudem einer Leisten-Operation unterziehen und fehlt ebenfalls. Die Liste der Ausfälle komplettieren Ermin Bicakcic (Muskelfaserriss) und Johan Audel (Reha nach Kreuzbandriss).
Labbadia – einst in 67 Spielen für die Roten Teufel am Ball und Meisterspieler 1991 – nimmt es, wie es ist. Schließlich darf er aus den letzten Ergebnissen seiner Elf durchaus Zuversicht schöpfen. Seit fünf Partien ist der VfB ungeschlagen und mit einem Dreier am Samstag würden die Schwaben am FCK in der Tabelle vorbeiziehen. Das wollen Marco Kurz und seine Jungs natürlich verhindern und mindestens einen Zähler aus der Schwabenmetropole mit in die Pfalz bringen. Sollte das ähnlich spektakulär gelingen wie im Hinspiel, hätte im Lager der Roten Teufel sicher keiner etwas dagegen.