Die Association de la Jeunesse Auxerroise, so der vollständige Name von AJ Auxerre, spielt seit 1980 ununterbrochen in der höchsten französischen Spielklasse und erreichte als Dritter der abgelaufenen Saison in der Ligue 1 die Qualifikationsrunde für die Champions League. In seiner 30-jährigen Erstklassigkeit konnte der Verein immer wieder solche Erfolge feiern – und das ist durchaus bemerkenswert für einen Club aus einer Stadt, die noch nicht einmal 40.000 Einwohner zählt.
1996 holte Auxerre sogar die französische Meisterschaft und im nationalen Pokal war die Equipe 1994, 1996, 2003 und 2005 gleich vier Mal erfolgreich. Untrennbar verbunden ist dieses moderne Fußballmärchen aus der Region Burgund mit Trainerlegende Guy Roux, der mit einigen kurzen Unterbrechungen von 1961 bis 2005 für die Blau-Weißen verantwortlich war. Mit seinem konsequent auf die Ausbildung junger Spieler ausgelegten Konzept führte Roux die AJA in dieser Zeit von der mit der deutschen Verbandsliga vergleichbaren Division d’Honneur bis in die Ligue 1 und zu mehreren Teilnahmen am Europapokal.
Auch wenn Roux nach unglaublichen 895 Spielen als Trainer in der Ligue 1 inzwischen zurückgetreten ist, lebt sein Erbe in Auxerre fort. So sucht man auch im aktuellen Kader von AJA-Trainer Jean Fernandez die ganz großen Namen vergeblich. In Auxerre ist die Mannschaft der Star, und die wird traditionell von einer Mischung aus jungen französischen Spielern und Profis aus Afrika geprägt. Der jüngste Erfolg gibt den Verantwortlichen einmal mehr recht und so erwartet die Roten Teufel am Samstag ein weiterer echter Härtetest.
Genau den will Cheftrainer Marco Kurz auch haben. Denn nach den knüppelharten Trainingseinheiten der ersten Vorbereitungswochen und einigen Testspielen, die nicht zuletzt eine Willensschulung waren, arbeiten Trainer und Kader des FCK längst am taktischen und spielerischen Feinschliff für die anstehende Saison. Auch die zuletzt angeschlagenen Srdjan Lakic, Jan Simunek und Leon Jessen stehen Coach Kurz gegen Auxerre voraussichtlich zur Verfügung. Im letzten Test gegen den FC Liverpool sah das Zusammenspiel schon richtig gut aus – und daran will die Mannschaft auch gegen die Franzosen anknüpfen.