Wenig hatte gestimmt bei der 0:1-Niederlage am vergangenen Samstag beim “Club”. Von der schlechtesten Leistung des FCK im bisherigen Saisonverlauf war die Rede und weder Cheftrainer Marco Kurz noch die Spieler wollten die Vorstellung anschließend in irgendeiner Form beschönigen.
Deutliche Worte fand der Coach in den folgenden Tagen auch im Kreis der Mannschaft. Dort wurde die Partie in allen Details aufgearbeitet und analysiert. Die gleichen Fehler sollen am Samstag gegen den Aufsteiger aus der Hauptstadt auf keinen Fall wiederholt werden. Vielmehr fordert der Coach eine Reaktion seiner Jungs. Dass sie es können, haben sie im bisherigen Verlauf der Vorrunde ja schon mehrfach unter Beweis gestellt.
Personell kann Marco Kurz wieder auf Rechtsverteidiger Florian Dick zählen, der in Nürnberg wegen seiner fünften Gelben Karte zuschauen musste. Auch Richard Sukuta-Pasu – am Samstag wegen einer Grippe außer Gefecht – ist gegen die Berliner wohl wieder einsatzbereit. Überhaupt konnte der Coach zu Wochenbeginn fast den kompletten Kader auf dem Trainingsplatz begrüßen, wobei mit Ilian Micanski und Gil Vermouth inzwischen aber zwei Akteure Blessuren am Sprunggelenk erlitten haben.
Noch komfortabler stellt sich die Personalsituation beim Gegner dar, wo Trainer Markus Babbel derzeit auf keinen seiner Profis verzichten muss. Ein kleines Fragezeichen steht lediglich hinter dem Einsatz des tschechischen Innenverteidigers Roman Hubnik, der am Mittwoch das Training nach einem Zweikampf vorzeitig abbrechen musste. Auch punktemäßig ist die Situation bei der Hertha entspannt. Nach vier Siegen, sechs Unentschieden und vier Niederlagen haben die Hauptstädter bereits 18 Zähler auf der Habenseite und belegen in der Tabelle Rang zehn.
Das größte Ausrufezeichen konnte der Aufsteiger dabei am 5. Spieltag setzen, als man beim amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund mit 2:1 die Oberhand behielt. Betrachtet man die drei letzten Partien, könnten die Berliner in der Tabelle sogar noch weiter oben stehen. Sowohl gegen Bayer Leverkusen als auch gegen den SC Freiburg lag die Babbel-Elf schon mit 2:0 in Führung, musste sich am Ende aber mit einem Punkt begnügen. Im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach stand nach zwischenzeitlichem 1:0 letztlich eine 1:2-Niederlage zu Buche.
Entsprechend haben sich die Berliner für die Partie auf dem Lautrer Betzenberg viel vorgenommen. Ein weiteres Mal soll eine eventuelle Führung nicht aus der Hand gegeben werden, heißt es im Lager der Berliner. Auch für die Atmosphäre auf dem Betzenberg sehen sich die Gäste gewappnet. Das letzte Gastspiel der Berliner aus dem Jahr 2006 liegt zwar schon etwas länger zurück, für viele der Routiniers im Kader ist das Fritz-Walter-Stadion dennoch kein Neuland.
Die Herthaner kommen also mit breiter Brust. Gleichwohl wären sie nicht der erste selbstbewusste Gegner, für den die Fahrt in die Pfalz am Ende keine Reise wert war. Schließlich sind die Roten Teufel und der Betze häufig dann besonders gut, wenn es richtig darauf ankommt – und dass es Samstag gilt, braucht man angesichts der Tabellensituation ja nicht extra zu betonen.