Mit 2:1 konnten die Roten Teufel seinerzeit das letzte Vorrundenspiel für sich entscheiden und mit guten 21 Punkten in die Winterpause gehen. Die letzte Partie gegen die Grün-Weißen ist sogar noch besser in Erinnerung. Vor gerade einmal zwölf Wochen behielten die Pfälzer auch am heimischen Betzenberg mit 3:2 die Oberhand.
Nun ist im Lager der Pfälzer natürlich niemand so vermessen, zu glauben, dass es in dieser Form so ohne weiteres weitergeht. Im Vergleich zum konzentrierten und insgesamt überzeugenden 3:0-Pokalsieg beim Oberligisten in Berlin wartet am Samstag eine ungleich schwerere Aufgabe. Gleichwohl kann die Mannschaft die Reise in den Norden selbstverständlich mit Selbstvertrauen angehen. Personell muss Marco Kurz weiter auf die zur Zeit nicht im Mannschaftstraining stehenden Adam Nemec, Jan Simunek und Alexander Bugera verzichten. Auch für Neuzugang Gil Vermouth kommt die Partie in Bremen noch etwas zu früh.
Unruhiger ist die Lage bei den Gastgebern. Im letzten Jahr lange Zeit im Abstiegskampf steckend, verpatzte die Mannschaft von Trainer-Urgestein Thomas Schaaf am Wochenende den Pokalauftakt und schied durch ein 1:2 beim Drittligisten 1. FC Heidenheim aus. Kein guter Auftakt in eine Saison, in der die Verantwortlichen zunächst einmal einen ähnlich zähen Verlauf wie im Vorjahr vermeiden möchten. Um dieses primäre Ziel zu realisieren, hat sich im Werder-Kader personell einiges getan. Insgesamt 13 Akteure haben ihre Zelte in der Hansestadt abgebrochen, von denen Torsten Frings sicher der bekannteste Name ist.
Der frühere Nationalspieler kickt künftig in der Major League Soccer in Toronto und hat bei den Bremern ebenso keinen neuen Vertrag mehr erhalten wie die Routiniers Daniel Jensen, Petri Pasanen und Jurica Vranjes. Auf der Seite der Neuzugänge ragt zunächst Mehmet Ekici heraus, dessen Transfer vom 1. FC Nürnberg den Werderanern rund fünf Millionen Euro wert war. Vom spanischen Erstligisten Racing Santander kam zudem der ausgeliehene Stürmer Markus Rosenberg zurück, vom FC Genua lieh man den griechischen Verteidiger Sokratis Papastathopoulos und aus der Bundesliga sicherte man sich die Dienste des Schalkers Lukas Schmitz sowie des Nürnbergers Andreas Wolf.
Neben diesen Personalwechseln hoffen die Bremer, dass die Verletzungsmisere nicht wieder so unnachgiebig zuschlägt wie in der vergangenen Saison. Zwar ist der wegen eines Knochenödems schon lange fehlende Brasilianer Naldo gegen den FCK noch kein Thema, dafür stehen die Zeichen bei seinem Innenverteidigerkollegen Per Mertesacker klar auf Rückkehr. Der Nationalspieler feierte unter der Woche in einem Testspiel gegen den FC Everton ein überzeugendes Comeback und wird am Samstag ebenso in der Startelf erwartet wie die Zugänge Ekici, Schmitz und Papastathopoulos. Bei Torjäger Claudio Pizarro gibt es zumindest die Chance auf einen Kurzeinsatz. Nichtsdestotrotz ist man sich im Werder-Lager noch nicht ganz sicher, wo die Mannschaft tatsächlich steht. Und die Roten Teufel werden auf jeden Fall alles daran setzen, den Gastgebern den Auftakt so unangenehm wie möglich zu machen – und natürlich möchten die Lautrer auch in dieser Saison wieder Zählbares aus Bremen mit nach Hause nehmen.