Vor dem Duell mit dem FCK stehen die Niedersachsen auf dem vierten Tabellenplatz. Eine Position, die den “Roten” vor der Saison wohl die wenigsten zugetraut hätten. Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka besticht durch gute Organisation, ihre Kompaktheit und eine gnadenlose Effektivität in der Chancenverwertung. Letzteres mussten auch die Roten Teufel im Hinspiel in Kaiserslautern bitter erfahren, als es trotz größerer Spielanteile und deutlich mehr Chancen am Ende 1:0 für die Gäste hieß.
Am vergangenen Samstagabend erlebten aber auch die Profis vom Betzenberg, wie es ist, wenn bei einer (letzten) Gelegenheit alles passt. Sozusagen in letzter Sekunde traf Jan Moravek gegen Tabellenführer Borussia Dortmund mit einem Traumtor zum euphorisch gefeierten 1:1-Augleich in Netz. Ein Punktgewinn, der sich nach mehr anfühlt, lautete das Fazit aller Beteiligten. Ein Schub für die Moral, den es nun in die kommenden Spiele mitzunehmen gilt.
Entsprechend konzentriert wurde in dieser Woche auf den Trainingsplätzen rund um das Fritz-Walter-Stadion gearbeitet, um mit einer optimalen Vorbereitung in die Partie in Hannover zu gehen. Im Vergleich zum Dortmund-Spiel ist Florian Dick nach abgebrummter Gelbsperre wieder spielberechtigt. Krankheitsbedingt mussten Rodnei und Erwin “Jimmy” Hoffer unter der Woche kürzertreten, Ivo Ilicevic plagte sich noch etwas mit seinen Bänderproblemen im Knie. Cheftrainer Marco Kurz ist aber zuversichtlich, dass sowohl der Kroate als auch Innenverteidiger Rodnei in Hannover dabei sein können. Für Hoffer wird es allerdings nicht reichen. Zudem ist Oliver Kirch nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk natürlich noch keine Option.
Fast vergleichbar ist die Personalsituation bei den 96ern. Manuel Schmiedebach fehlt wegen seiner fünften Gelben Karte definitiv und hinter dem angeschlagenen Sergio Pinto (Zerrung in der Wade) steht ein Fragezeichen. Dafür kehrt Stürmer Mohammed Abdellaoue nach auskurierter Virus-Erkrankung zurück.
Dessen Angriffspartner Didier Ya Konan – mit elf Treffern bislang bester Schütze der Hannoveraner – wird trotz leichter Kniebeschwerden wohl ebenfalls auflaufen. Der ehemalige FCK-Profi Florian Fromlowitz muss das Spiel gegen seinen Ex-Club dagegen von der Ersatzbank verfolgen, da Mirko Slomka seit der Winterpause auf Ron-Robert Zieler als Nummer eins im Tor vertraut.
Letztlich wird das die Jungs von Marco Kurz aber allenfalls am Rande interessieren. Nicht die Tabelle und nicht die Konkurrenz, sondern ausschließlich das eigene Spiel und der kommende Gegner stünden im Fokus, machte der Coach zuletzt noch einmal unmissverständlich klar. Die Herausforderung besteht also nun wieder darin, sich für die zuletzt couragierten Auftritte wieder mit den fälligen Punkten zu belohnen. Auch wenn Hannover in der Bundesliga bisher kein besonders gutes Pflaster für den 1. FC Kaiserslautern war, wollen die Roten Teufel schon am Samstag damit anfangen.