Betrachtet man nur die Rückrundentabelle, steigt am Samstag in Frankfurt das Duell des Letzten gegen den Vorletzten. Da sowohl die Eintracht als auch der FCK in der Vorrunde aber ordentlich punkten konnten, ist die Situation nicht mehr ganz so dramatisch – ernst ist sie dennoch. Der FCK konnte im neuen Jahr noch nicht gewinnen und steht seit zwei Spieltagen auf dem Relegationsplatz. Gleichwohl können die Roten Teufel die Frankfurter mit einem Sieg am Samstag überholen, die Hessen warten neben einem Dreier nämlich auch noch auf das erste Tor der Rückrunde. Bei noch drei Zählern Vorsprung auf Platz 16 wundert es nicht, dass die 86. Auflage des Südwestschlagers im Umfeld der Eintracht als Partie mit vorentscheidendem Charakter bezeichnet wird.
Obwohl sie mit Theofanis Gekas einen der besten Torschützen der Vorrunde in den eigenen Reihen wissen, will bei den Frankfurtern der Ball momentan einfach nicht ins Netz gehen. Vor allem bei der 0:2-Heimniederlage am vergangenen Spieltag gegen den VfB Stuttgart war es teilweise wie verhext. Ein Patentrezept gegen diese Torflaute hat auch Trainer Michael Skibbe nicht parat, auf jeden Fall verbrachte der Coach in der vergangenen Woche aber drei Tage mit seiner Mannschaft im Westerwald. In einem Kurztrainingslager und teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit bereiteten sich die Hessen dort auf das Spiel gegen den FCK vor.
Im Vergleich zum letzten Wochenende kann Skibbe wieder auf den von einem Magen-Darm-Infekt genesenen Kapitän Patrick Ochs zählen. Im Tor wird Ralf Fährmann wieder den verletzten Routinier Oka Nikolov (Sehnenriss im Fuß) vetreten. Caio (Muskelfaserriss) fällt ebenfalls aus, die Langzeitverletzten Chris (Bandscheibe) und Zlatan Bajramaovic (Achilessehnenriss) stehen Trainer Skibbe schon länger nicht zur Verfügung.
Ohne Traingslager aber ebenfalls hochkonzentriert verläuft die Vorbereitung im Lager Roten Teufel. Der schon gegen den Hamburger SV pausierende Ivo Ilicevic wird es bis Samstag allerdings nicht schaffen und fällt wegen seiner Bänderverletzung im Knie für eine weitere Partie aus. Auch Jiri Bilek liegt mit einer Grippe flach und kann die kurze Reise nach Frankfurt nicht mitmachen. Gute Kunde gibt es hingegen von Oliver Kirch, der nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk früher als gedacht auf den Trainingsplatz zurückkehrte. Womöglich ist der Mittelfeldmann schon am Wochenende wieder eine Überlegung im Konzept von Cheftrainer Marco Kurz.
Einig ist man sich im Lager der Roten Teufel, dass man auf dem jüngsten 1:1-Unentschieden gegen den HSV aufbauen und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben herausziehen kann. Der Glaube an sich und die eigenen Fähigkeiten ist am Samstag auf jeden Fall vonnöten, um in der zu erwartenden hitzigen Atmosphäre zu bestehen. Ein heißes Herz bei gleichzeitg kühlem Kopf ist gefragt. Dann kann bei der Eintracht auf jeden Fall etwas herausspringen.