Trotz des Abrutschens auf den Relegationsplatz wird bei den Roten Teufeln die Ruhe bewahrt. Die Situation ist natürlich nicht einfach, aber letztlich hat man es mit einer Tabellenkonstellation zu tun, mit der man vor der Saison rechnen musste. Die Mannschaft arbeite hart und konzentriert, fast Kapitän Martin Amedick die Traingswoche zusammen. Am Samstag soll unbedingt die Trendwende geschafft werden.
Um endlich wieder den Lohn für die fast immer couragierten Auftritte einzufahren, gilt es vor allem die so oft brutal bestraften individuellen Fehler abzustellen. Dass die Mannschaft grundsätzlich auf Augenhöhe mit den Gegnern ist, hat sie auch am vergangenen Spieltag bei Hannover 96 unter Beweis gestellt. Umso ärgerlicher, dass unter dem Strich dann doch eine deutliche 0:3-Niederlage zu Buche stand.
Mittelfeldantreiber Christian Tiffert musste unter der Woche wegen eines Magen-Darm-Infekts eine Trainingspause einlegen. Bis zum Samstag sollte “Tiffi” aber wieder auf dem Damm sein. Ivo Ilicevic wird dagegen ausfallen. Der Kroate plagt sich seit Wochen mit einer im Länderspiel gegen Tschechien erlittenen Bänderverletzung im Knie und soll die Blessur nun vollständig auskurieren.
Der HSV wird voraussichtlich der Erfolgself des letzten Spieltages vertrauen. Das heißt Nationalspieler Heiko Westermann wird wohl im defensiven Mittelfeld spielen, während Gojko Kacar die Position in der Innenverteidigung übernimmt. In der Spitze bekam Mladen Petric von Trainer Armin Veh so etwas wie eine Einsatzgarantie. Als Partner ist Paulo Guerrero die erste Option, wodurch Superstar Ruud van Nistelrooy vermutlich zunächst auf der Bank Platz nehmen muss.
Die Gäste aus der Hansestadt reisen als Tabellensiebter nach Kaiserslautern und liegen derzeit einen Zähler hinter dem vor der Saison anvisierten Europa-League-Platz zurück. Genau diesen fünften Rang haben die “Rothosen” in der Rückrundentabelle inne, nachdem man vier der ersten sechs Partien für sich entscheiden konnte. Insgesamt geht die Tendenz beim HSV also klar nach oben. Dass alles nach Plan verläuft, wird im Umfeld des Vereins aber dennoch kaum jemand behaupten.
Der Grund ist natürlich die Niederlage im Stadtderby gegen den FC St. Pauli, die beim Club und vor allem bei den Anhängern einige Narben hinterlassen hat. Gleichwohl feierten die Hamburger nur wenige Tage darauf einen Kantersieg im kaum minder bedeutenden Nordderby gegen Werder Bremen und betrieben so direkte Wiedergutmachung für das verlorene Stadtduell. Der von den Fans im Anschluss an das St. Pauli-Spiel angekündigte Stimmungs- und Auswärtsboykott scheint jedenfalls vom Tisch und so wird die Mannschaft von einigen Tausend Schlachtenbummlern ins Fritz-Walter-Stadion begleitet.
Das erwartet am Samstag einmal mehr eine große Kulisse. Die Fußball-Pfalz steht geschlossen hinter ihrem FCK und wird den Roten Teufeln die gewohnte Unterstützung zukommen lassen. Bei der sehr unglücklichen 1:2-Niederlage im Hinspiel hat man gesehen, dass man sich bei aller individuellen Klasse des Gegners nicht vor den Hamburgern verstecken muss. Mit Mut und Leidenschaft und hoffentlich ohne die Patzer der letzten Partien soll der sehnlichst erwartete erste Rückrunden-Sieg jetzt eingefahren werden.