Am vergangenen Wochenende war die ohnehin nur noch hypothetische Hoffnung auf den Klassenverbleib für ein paar Minuten endgültig dahin. Der 1. FC Nürnberg hatte auf dem Lautrer Betzenberg gerade das vorentscheidende 2:0 erzielt, als auch Hertha BSC bei Bayer Leverkusen mit 3:2 in Führung ging. Mit diesen Ergebnissen wäre der Abstieg des FCK auch rechnerisch besiegelt gewesen. Letztlich mussten die Berliner dann doch noch den Ausgleich schlucken. Bei neun Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz könnten sich die Roten Teufel rein theoretisch immer noch retten.

Die Betonung liegt auf “rein theoretisch”. Denn nach mittlerweile 21 Ligaspielen ohne eigenen Dreier und zuletzt gar sechs Niederlagen am Stück zeichnet sich der dritte Abstieg in der Vereinsgeschichte nicht erst seit dem vergangenen Wochenende ab. In den verbleibenden Spielen geht es somit vor allem darum, sich mit erhobenem Haupt aus der Liga zu verabschieden und den 1. FC Kaiserslautern anständig zu repräsentieren. Ein Anspruch, der FCK-Boss Stefan Kuntz im vergangenen Heimspiel gegen Nürnberg gefehlt hat und den er für die anstehenden Aufgaben deutlich einfordert.

Auch Krassimir Balakov verlangt von seinen Spielern mehr Stolz und auch mehr Wut, sich drohenden Niederlagen entgegen zu stemmen. Eine Vorgabe, die das Team im Kellergipfel am Samstag nun umsetzen soll. Nicht mithelfen kann dabei Kapitän Christian Tiffert, der in Berlin aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt zuschauen muss. Dafür kehrt Florian Dick nach abgebrummter Gelbsperre zurück. Auch die zuletzt angeschlagenen Ariel Borysiuk und Itay Shechter sind unter der Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Youngster Julian Derstroff musste dagegen wegen einer Bronchitis pausieren.

Der Gegner aus der Hauptstadt belegt drei Spieltage vor Saisonende den zweiten direkten Abstiegsplatz. Bei nur einem Zähler Rückstand auf den Relegationsrang und vier Punkten zum rettenden Ufer ist für die Berliner aber noch deutlich mehr drin als für die Roten Teufel vom Betzenberg. Doch ausgerechnet zum Saisonfinale drohen den Berlinern die Spieler auszugehen. Neben dem gesperrten Levan Kobiashvili meldete sich Anfang der Woche eine ganze Reihe an Profis verletzt ab. Im Training am Dienstag konnte Coach Ottto Rehhagel gerade noch sieben Feldspieler auf dem Übungsplatz begrüßen.

Er hoffe, am Samstag elf Spieler zusammenzubekommen, kommentierte der ehemalige Lautrer Meistertrainer die Misere. Mit Christian Lell, Adrian Ramos, Änis Ben-Hatira und Andreas Ottl kehrten am Mittwoch immerhin vier Profis zurück. Bei Christoph Jancker (Leistenprobleme), Alfredo Morales (Wadenverletzung), Roman Hubnik (Außenbandeinriss) und Pierre-Michel Lassoga (muskuläre Probleme) besteht zumindest Hoffnung, dass es für das Duell mit den Roten Teufeln reichen kann.

Um im Abtsiegskampf das Ruder doch noch herumreißen zu können, setzt Otto Rehhagel im Spiel gegen seinen Ex-Verein auf eine große Kulisse. Ein Sieg gegen den Tabellenletzten aus der Pfalz ist für die Berliner angesichts der Tabellenkonstellation eigentlich Pflicht. Im Vergleich zu dieser Drucksituation können die Roten Teufel fast schon befreit aufspielen.

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