Die Gedanken an das in wenigen Tagen anstehende nächste Pflichtspiel waren für Mannschaft und Anhänger des FCK nach dem bitteren 1:1 beim FC Erzgebirge am Montag wohl noch das Angenehmste. So enttäuschend war der Blick auf den trotz doppelter Überzahl noch verspielten Sieg, dass einzig die Aussicht auf rasche Wiedergutmachung etwas Linderung verschaffte.
Damit das gelingen kann, muss die Mannschaft von Cheftrainer Franco Foda allerdings wieder ihr anderes Gesicht zeigen. Das Gesicht, mit dem sie einen Spieltag zuvor den 1. FC Köln furios aus dem Fritz-Walter-Stadion geschossen hat. Und das Gesicht, mit dem sie drei der vier Heimspiele im Jahr 2013 jeweils mit 3:0 für sich entschieden hat. Eine Leistung wie in Aue sollte die Elf an den letzten fünf Spieltagen besser nicht mehr präsentieren.
Mit entsprechend klaren Worten hat auch Cheftrainer Franco Foda unter der Woche nicht gespart. Nun geht es aber darum, die Köpfe wieder frei zu bekommen und selbstbewusst in das Heimspiel gegen Paderborn zu gehen. Dass es die Mannschaft um Kapitän Albert Bunjaku viel besser kann, weiß sie selbst. Und die Anhänger wissen es bei aller Enttäuschung auch. Der Blick kann nur nach vorne gehen. Und da wartet am Samstag der SC Paderborn.
Möglicherweise kommt den Lautrern zugute, dass die Ostwestfalen mit einer ganz ähnlichen Stimmungslage die Reise in die Pfalz antreten. Denn nach dem trostlosen 0:0 am vergangenen Wochenende gegen Schlusslicht Jahn Regensburg ist die Stimmung auch beim SCP etwas in den Keller gerutscht. Mit einem Heimsieg wollten Trainer Stephan Schmidt und seine Jungs eigentlich die 40-Punkte-Marke knacken und die letzten theoretischen Zweifel am Klassenverbleib beseitigen. Stattdessen hinterließen die 90 Minuten auch in Paderborn eher ratlose Gesichter. Nach dem dritten Remis in Folge finden sich die Paderborner weiter im Niemandsland der Tabelle wieder.
Von Unentschieden können in dieser Saison auch die Roten Teufel ein Lied singen. Mit 13 Punkteteilungen stellen die Lautrer inzwischen den Bestwert der Liga und selbstverständlich kommt die Frage auf, wo die Mannschaft mit dem ein oder anderen Dreier mehr stehen könnte? Klar ist aber auch, dass vergangene Partien nicht noch einmal gespielt werden. Die Tabellensituation ist so wie sie ist. Und in der hat der FCK den Relegationsplatz inne, hat die Qualifikation für die beiden Aufstiegsspiele nach wie vor selbst in der Hand.
Mit diesem Wissen muss die Mannschaft die verbleibenden Spiele der Saison angehen. Die Elf weiß, dass man nach Tiefschlägen wieder aufstehen muss. Und der FCK weiß es erst recht. Was war, zählt am Samstag nicht mehr. Am Samstag ist Heimspiel! Am Samstag ist Betzenberg! Und am Samstag soll es nach 90 Minuten wieder heißen: Heimsieg!