Seit vielen Jahren ist Ottmar Frenger als Funktionär für den 1. FC Kaiserslautern tätig, mittlerweile sitzt er im Ehrenrat des Vereins. Zu seinem 70. Geburtstag am Donnerstag, 19. August 2021, gratulieren wir recht herzlich. Matthias Gehring vom FCK-Museumsteam blickt zu diesem Anlass auf seine bisherigen Jahre beim FCK zurück.

Der Fußball bedeutet ihm viel, der 1. FC Kaiserslautern bedeutet ihm viel. Für beides hat Ottmar Frenger in seinem Leben bereits unzählige Stunden investiert. Mitglied beim FCK ist er übrigens schon seit 1964. In jenem Jahr begann er in der D-Jugend des Vereins mit der Kickerei. Verfallen ist er dieser allerdings schon seit seinen frühen Kindertagen. So wie es eben vielen Jungs in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Krieg erging. Abseits von Schule und Familienalltag machte man beim Spielen „uff de Gass“ meist zwangsläufig Bekanntschaft mit dem runden Leder oder einem selbstgebastelten adäquaten Ersatz. Vor allem und grade im Kaiserslautern der 1950er Jahre. Wenige Tage vor seinem sechsten Geburtstag durfte der kleine Ottmar auch erstmals mit hinauf auf den Betzenberg, zusammen mit dem Herrn Papa, der selbst jahrzehntelang FCK-Mitglied war. Der Beginn einer leidenschaftlichen Verbindung, die bis heute anhält.

Ottmar Frenger ist keiner, der sich in den Vordergrund drängt oder in der Vergangenheit je die großen Bühnen gesucht hätte. Dreieinhalb Jahrzehnte arbeitete der studierte Rechtswissenschaftler und frühere Bundeswehroffizier als Personalreferent für die US-Luftwaffe auf der Airbase in Ramstein. Seit nunmehr vier Jahren genießt er seinen Ruhestand. Der Fußball war auch während seiner ganzen beruflichen Laufbahn stets eine willkommene Abwechslung zu seinen häufig am Schreibtisch ausgeübten Tätigkeiten, die ihm allerdings auch manche durchaus abwechslungsreiche Dienstreise bescherten. Quer über den europäischen Kontinent und bisweilen auch über den großen Teich. Mit dem Fußballspielen begann Ottmar Frenger beim 1. FC Kaiserslautern am 1. April 1964 in der D-Jugend des Vereins. Aus der „Jungengarde“ der Roten Teufel führte ihn sein sportlicher Weg über die A-Jugend und die Junioren bis zu den FCK-Amateuren. Natürlich war auch bei ihm an der Begeisterung für den Sport mit dem runden Leder die Ära der legendären Walter-Elf nicht ganz unschuldig. Fritz Walter war auch sein erklärtes Vorbild. Anfangs sicher nur in sportlicher, später gewiss auch in mancherlei menschlicher Hinsicht. Am 11. August 1957 durfte Ottmar Frenger mit seinem Vater dann erstmals ins Stadion. Es war der erste Spieltag der Saison 1957/58 in der Oberliga Südwest. Der amtierende Oberliga-Meister 1. FC Kaiserslautern empfing die Eintracht aus Bad Kreuznach. Bitter für den Stadion-Neuling Ottmar Frenger, dass sein Idol Fritz Walter aufgrund einer Verletzung an jenem Tag überhaupt nicht spielte. Dennoch sah er an jenem August-Sonntag eine torreiche Partie, die am Ende keinen Sieger hatte. Mit 4:4 trennten sich die beiden Südwest-Kontrahenten.

Bis heute hat Ottmar Frenger mehr als 1.200 Spiele der Roten Teufel gesehen. Auf dem heimischen Betzenberg und auch auswärts, in allen möglichen Ligen, in allen möglichen Pokalwettbewerben. Als Jugendspieler, als Amateurkicker und später als Mitglied der FCK-Traditionsmannschaft sowie als Trainer hat er darüber hinaus mehr als 1.000 Spiele für seinen 1. FC Kaiserslautern absolviert. Immerhin ist er auch im Besitz der Trainer-A-Lizenz des DFB und seit 1981 Mitglied im Bund Deutscher Fußball-Lehrer. Eine ganze Reihe ehrenamtlicher Tätigkeiten zieren seine heutige FCK-Vita. So hat er bereits in den 1970er Jahren die Fußballdamen des FCK trainiert, von 1979 bis 1982 war er stellvertretender Abteilungsleiter der FCK-Amateure und von 1997 bis 2002 zeichnete er verantwortlich für die FCK-Traditionsmannschaft. Doch nicht nur auf der sportlichen Ebene hat sich Ottmar Frenger beim FCK eingebracht. Ab 2002 gehörte er als Nachrücker dem Aufsichtsrat des Vereins an, in den er im August 2004 direkt gewählt wurde. Bis 2017 gehörte er dem Kontrollgremium des FCK an. Auf eine weitere Kandidatur verzichtete er, kandidierte jedoch für den Ehrenrat in den er letztlich gewählt wurde und dem er bis heute angehört. Seine Ruhe und Besonnenheit sind seine Stärken, die auch Kollegen in der Gremienarbeit bis heute an ihm schätzen.

Am Herzen liegt ihm bis heute die Förderung des sportlichen Nachwuchses beim FCK und damit alles, was mit dem Nachwuchsleistungszentrum in Verbindung steht. Als „Kind des FCK“, als einer dessen Leben durch seine innige Verbindung mit dem FCK eine besondere Form von Sozialisierung erfahren durfte, ist ihm auch alles wichtig, was den Zusammenhalt innerhalb der FCK-Familie festigt und fördert. Dazu gehört für Ottmar Frenger auch das FCK-Museum, zu dem er 2014 in einem Interview einmal bekannte, dass der FCK damit einen Ort eingerichtet habe, an dem die „Familie“ wieder gepflegt und Erinnerungen wachgehalten werden könnten. Man müsse im rauen Alltag des Fußball-Geschäfts jedoch auch aufpassen, dass zu viel Nostalgie den Blick für die Wirklichkeit nicht verwischen dürfe. Eine Wirklichkeit, die heute wirtschaftlich wie sportlich nicht mehr viel mit der ruhmreichen Vergangenheit des FCK zu tun hat. Dennoch sind die alten Werte des Vereins für ihn unbedingt erhaltenswert. Dazu gehören für ihn auch die Randnotizen des Vereinslebens, die es als Tradition zu pflegen gilt. Beispielsweise das jährliche Totengedenken am Ehrenmal hinter der Osttribüne. Auch dies ein fester Bestandteil des FCK-Kalenders und eine der Traditionen, die Ottmar Frenger so sehr am Herzen liegen. Mit seiner „echten“ Familie wird er diesen 19. August 2021 verbringen und wird den runden 70. Geburtstag im Kreise seiner Liebsten begehen. Ohne große Bühnen und ohne helles Rampenlicht. Ruhig und bescheiden eben, ganz so wie es eben seine Art ist. Auch vom Museumsteam des FCK auf diesem Wege die allerherzlichsten Glückwünsche zum 70. Geburtstag, lieber Ottmar Frenger!

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