Sucht man in der starken und überaus konstanten Saison des FCK, nach einer Schwächephase so ist dies wohl am ehesten der Januar 2010. Gerade einmal zwei Spiele lang erwecken Roten Teufel den Eindruck als hätten sie die tolle Form der Hinrunde nicht über die Winterpause retten können. „Jetzt straucheln sie, jetzt stürzen sie wieder ab“, ist sich so mancher im Land sicher nachdem die Kurz-Elf zunächst mit 0:3 (0:2) bei Greuther Fürth untergeht und eine Woche später zu Hause gegen das Tabellenschlusslicht Rot-Weiß Ahlen nicht über ein mageres 0:0 hinauskommt. Zusammen mit dem Augsburg-Spiel aus dem Vorjahr sind es nun drei Partien in Folge ohne Sieg. Es sollte die längste Durststrecke für die Roten Teufel bleiben.
Denn schon eine Woche später zeigt es die Mannschaft wieder einmal allen und lässt die Kritiker verstummen. Mit 3:0 siegt der FCK bei Allemania Aachen und vor allem ein Mann ragt fortan aus dem ohnehin starken Kollektiv heraus: Sidney Sam. Schon in der Hinrunde hatte die Hamburger-Leihgabe starke Leistungen gezeigt, nun jedoch explodiert der 22-jährige förmlich und schwingt sich zum „besten Spieler der zweiten Liga“ auf, wie ihn Gegner und Fachpresse immer wieder betiteln. Gegen Aachen erzielt der quirlige Flügel-Dribbler alle drei Tore und auch in der Folge ist er immer wieder der überragende Mann auf dem Platz. Und trifft er mal nicht selbst, so springen die Kollegen für ihn in die Bresche, wie beispielsweise beim 3:0 gegen Paderborn. Zweimal Erik Jendrisek (46./86.) sowie Manuel Hornig (90.+2) schießen die Tore beim 14. Saisonsieg der Lauterer.
Eine Woche später kommt es für die Roten Teufel dann zum Wiedersehen mit ihrem Ex-Coach Milan Sasic, mittlerweile beim MSV Duisburg angestellt. In einem ausgeglichenen Duell bringt Jendrisek den FCK, nach schöner Vorarbeit von Sidney Sam, in Führung (71.). Diesmal gelingt es den Gästen jedoch nicht diesen knappen Vorsprung über die Zeit zu retten, sodass Baljak wenig später den 1:1-Endstand besorgt. Die Tabellenführung hat der FCK mit dem Unentschieden weiterhin erfolgreich verteidigt und so kommt es am 23. Spieltag auf dem Betzenberg zum Highlight der Saison: Dem Duell zwischen dem 1. FCK und dem FC St. Pauli.
Erster gegen Zweiter, die beste Abwehr der Liga gegen den besten Angriff, 43.687 Zuschauer an einem Montagabend – das Topspiel der 2. Bundesliga elektrisiert ganz Fußball-Deutschland. Und die Roten Teufel liefern eine Klasseleistung ab. Über 90 Minuten haben sie die gefürchtete Offensive der Kiezkicker beinahe vollständig im Griff, spielen taktisch überaus diszipliniert und nutzen selbst ihre Chancen konsequent. Am Ende steht nach Treffern von Sam (20.), Steinhöfer (71.) und Lakic (90.) ein deutlicher 3:0-Erfolg. Sollte irgendjemand noch ernsthaft daran gezweifelt haben, dass der FCK reif ist für die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus – nach diesem Abend ist auch der Letzte überzeugt. 
Eine Woche später legen die Roten Teufel nach. Im Derby gegen den Karlsruher SC, zu welchem unglaubliche 8000 Fans aus der Pfalz mitgereist waren, siegt die Mannschaft von Marco Kurz trotz Rückstand zur Pause mit 3:1. Wieder einmal zeigen sich die Stürmer überaus treffsicher, denn neben Erik Jendrisek (56.), netzt der zunehmend wiedererstarkte Srjdan Lakic doppelt ein (79./90.+2). Der FCK eilt nun unaufhaltsam Richtung Aufstieg. Denn auch wenn gegen den FSV Frankfurt trotz Sams Elfmetertreffer einmal mehr nur ein 1:1-Unentschieden herausspringt, am 26. Spieltag und nach dem 4:1-Sieg über Energie Cottbus (Rodnei, Jendrisek und 2x Sam) beträgt der Vorsprung auf Relegations-Platz drei bereits acht Punkte. Der FCK ist wieder da – und bereit für den Aufstieg…

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