Am Freitag, 31. Juli 2009, wurde es für den 1. FC Kaiserslautern ernst. Eine Woche vor dem ersten Punktspiel reiste die Mannschaft zum Pokalspiel nach Braunschweig. In der hitzigen Atmosphäre des Eintracht-Stadions gewannen die Lautrer nach einem Treffer von Adam Nemec in Unterzahl mit 1:0 durch. Nachdem die Gastgeber in den ersten Minuten das ein oder andere mal gefährlich vor dem FCK-Tor auftauchten, hatten die Lautrer nach einer Viertelstunde die erste große Chance, doch der Schuss von Kai Hesse knallte nur an die Unterkante der Latte. Noch bitterer kam es für die Gäste dann in der 35. Minute, als der bis dahin sehr agile Ivo Ilicevic wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah.
Die Eintracht machte in der Folge gehörig Druck, doch FCK-Keeper Kevin Trapp, der für den gesperrten Tobi Sippel zwischen den Pfosten stand, konnte bei zwei Chancen der Gastgeber hervorragend parieren. Mit einem Mann weniger hielten die Lautrer stark dagegen und wurden in der 62. Minute belohnt. Einen Freistoß von Alex Bugera verlängerte zunächst Martin Amedick per Kopf und dann hielt Adam Nemec seinen Fuß hin, und zwar genau richtig. Erstes Pflichtspiel für den Slowaken im FCK-Trikot und gleich das erste Tor – 1:0 für den FCK. Mit je einem Alumminiumtreffer auf beiden Seiten ging es danach turbulent weiter, ein Tor sollte aber keines mehr fallen. Die Roten Teufel standen im DFB-Pokal in Runde zwei.
Dort hielt die Losfee für die Jungs vom Betzenberg einen dicken Brocken parat. Bayer Leverkusen, bis dahin ungeschlagener Tabellenführer der Bundesliga, kam am Mittwoch, 23. September 2009, auf den Betzenberg. Allerdings strotzten auch die Lautrer zu diesem Zeitpunkt der Saison bereits vor Selbstvertrauen und so behielten die Roten Teufel dank der Tore von Sidney Sam und Erik Jendrisek mit 2:1 die Oberhand.
Von Beginn an zeigte der FCK, dass er sich gegen den großen Favoriten keineswegs verstecken wollte und wurde schon in der zwölften Minute belohnt. Nach schöner Vorarbeit von Bastian Schulz und Florian Dick ließ Sam Nationaltorwart René Adler mit einem Flachschuss aus acht Metern keine Chance. Beflügelt von der phantastischen Atmosphäre auf dem Betze spielten die Gastgeber weiter nach vorne, obwohl auch die Leverkusener zu der ein oder anderen Gelegenheit kamen. Wie so oft in dieser Spielzeit war es dann wieder ein Freistoß von Alex Bugera, der das 2:0 einleitete. Jendrisek drückte die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie und ließ den Betze förmlich explodieren (62.). In der 86. Spielminute kamen die Gäste durch Theofanis Gekas zwar noch zum Anschluss, weitere Treffer ließen die aufopferungsvoll kämpfenden Lautrer aber nicht mehr zu. Die Sensation war perfekt.
Leider sollte es im Achtelfinale dann noch härter für die Mannschaft von Cheftrainer Marco Kurz werden. Nicht nur, dass mit Werder Bremen ein Gegner von ähnlichem Kaliber wie die Werkself wartete, die Betzebuben mussten dieses Mal auch auswärts ran. 1.500 Pfälzer Fans machten sich am Mittwoch, 28. Oktober 2009, dennoch voller Hoffnung auf die weite Reise in den Norden. Letztlich war alle Unterstützung und aller Einsatz der Roten Teufel aber vergeblich. Mit 0:3 zogen die Lautrer gegen Werder den Kürzeren.
Die Bremer bestimmten wie erwartet von Beginn an die Partie und übten phasenweise einen immensen Druck auf das von Tobi Sippel gehütete Tor aus. In der 27. Minute hatten die Gäste noch Glück, dass Özil nur den Innenpfosten traf und Sippel den anschließenden Kopfball von Marcelo Moreno mit einer Glanzparade zur Ecke abwehren konnte. Diese brachte jedoch die Bremer Führung. Petri Pasanen kam nach einem verunglückten Schuss von Marko Marin noch mit dem Kopf ran und versenkte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 (28.). Kurz vor der Pause erhöhte Tim Borowski nach einer Flanke von Aaron Hunt zum fast schon vorentscheidenden 2:0 (39.). Die Gastgeber schalteten anschließend einen Gang zurück, so dass die Lautrer zu einigen Entlastungsangriffen kamen. Das Gefühl, dass es noch zur Wende reichen könnte, hatte man allerdings nicht wirklich, und nach dem dritten Bremer Tor durch Torsten Oehrl (76.) war endgültig alles klar. Der FCK verabschiedete sich im Achtelfinale aus dem DFB-Pokal, der Bundesligist war einfach zu stark.