Um das freie Länderspiel-Wochenende effektiv zu nutzen, reisten die Roten Teufel ins schwäbische Ludwigsburg, um sich in einem Testspiel mit dem Ligarivalen TSV 1860 München zu messen. Rund 800 Zuschauer waren ins Ludwig-Jahn-Stadion gekommen, um den vom Veranstalter als „Kampf der Traditionen“ angekündigten Vergleich der beiden Traditionsclubs zu sehen. Wie sein Münchner Kollege Alexander Schmidt gab Cheftrainer Franco Foda zunächst einer ganzen Reihe von Akteuren Einsatzzeit, die in der Liga nicht so viel zum Zug gekommen waren.

So spielte unter anderem Torwart David Hohs von Beginn an und auch der zuletzt gesperrte Alexander Baumjohann kam in der Startelf zum Einsatz. Verletzungsbedingt konnten Alexander Bugera (Sprunggelenk) und Christopher Drazan (Oberschenkel-Prellung) die Reise ins Schwabenland nicht mit antreten. Enis Hajri, Pierre De Wit und Denis Linsmayer sollten am Abend in der U23 zum Einsatz kommen. Zudem waren die Nationalspieler Kostas Fortounis, Ariel Borysiuk und Julian Derstroff nicht mit dabei.

Nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Arno Blos erarbeiteten sich die Lautrer direkt ein optisches Übergewicht. Insbesondere über Spielmacher Baumjohann liefen viele Angriffe, zu klaren Gelegenheiten kamen die Roten Teufel anfangs aber noch nicht. In der 10. Minute sorgte der Münchner Torwart Vitus Eicher, der mit dem holprigen Untergrund einige Male Schwierigkeiten hatte, für einen ersten Hingucker. Der Keeper ließ einen Rückpass über den Schlappen rutschen, konnte den Ball aber noch vor der Torlinie klären. Nach der nächsten Gelegenheit stand es dann 1:0 für den FCK. Erwin „Jimmy“ Hoffer legte ab auf Albert Bunjaku und der Kapitän schoss die Kugel im zweiten Versuch zur Führung ein (13.).

Trotz Überlegenheit dauerte es dann bis zur 28. Minute, ehe es vor dem Kasten der Löwen wieder gefährlich wurde. Mimoun Azaouagh und Hoffer spielten einen feinen Doppelpass, doch Eicher fing das Leder vor dem einschussbereiten Azaouagh ab. In der Schlussphase des ersten Durchgangs kamen auch die Münchner durch Benjamin Lauth zu ihrer ersten guten Gelegenheit (32.). Auf Lautrer Seite hatte Hoffer zwei weitere Chancen (34. und 38.). Treffen sollten aber die Löwen. In der 36. Minute ließ Lauth mit einem Volleyschuss FCK-Keeper Hohs keine Abwehrchance und netzte zum 1:1-Pausenstand ein.

Mit Beginn der zweiten 45 Minuten brachte Cheftrainer Foda mit Jan Simunek für Marc Torrejon und Mo Idrissou für Bunjaku zwei frische Leute. Der FCK nahm das Heft sofort wieder in die Hand und er wurde früh belohnt. In der 52. Minute überwand Azaouagh Eicher mit einem strammen Flachschuss ins lange Eck zum 2:1. Noch sehenswerter war kurz darauf das 3:1 durch einen tollen Drehschuss von Hoffer aus 20 Metern (56.). Innerhalb weniger Minuten hatten die Roten Teufel die Weichen klar auf Sieg gestellt. Idrissou traf in der 61. Minute zudem  den Pfosten, um in der 68. Minute nach starker Vorarbeit von Baumjohann doch noch zum 4:1 erfolgreich zu sein.

Den Löwen war der Zahn endgültig gezogen. Bei den wenigen kleineren Chancen der Münchner war Hohs auf dem Posten. Florian Riedel hätte mit einem tollen Distanzschuss sogar fast noch auf 5:1 erhöht (74.). "Es war ein guter Test unter schwierigen Bedingungen", sagte Franco Foda nach der Partie. "Insgesamt haben wir uns gut präsentiert, besonders in der zweiten Hälfte haben wir gut und schnell kombiniert und somit verdient gewonnen. Die Spieler haben gezeigt, dass sie trotz der harten Trainingseinheiten heute viel laufen konnten. Wir werden weiter hart arbeiten, um unser Ziel zu erreichen." Nach dem insgesamt erfolgreichen Test können die Roten Teufel nun selbstbewusst in die am kommenden Wochenende startende Phase mit den letzten acht Saisonspielen gehen.

FCK: Hohs – Riedel, Torrejon (46. Simunek), Orban, Löwe  – Karl (64. Abel), Köhler, Azaouagh (55. Weiser), Baumjohann – Bunjaku (46. Idrissou), Hoffer (72. Nsor)
1860 München: Eicher (78. Netolitzky) – Wojtkowiak, Bülow, Vallori, Stahl (65. Wannenwentsch), Friend, Stoppelkamp, Lauth (65. Ziereis), Tomasov (58. Makos), Fathi, Feick
Tore: 1:0 Bunjaku (13.), 1:1 Lauth (36.), 2:1 Azaouagh (52.), 3:1 Hoffer (56.), 4:1 Idrissou (68.)
Schiedsrichter: Arno Blos
Zuschauer: 800

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