Keine Änderung, warum auch? Zum vierten Mal in Folge vertraute Cheftrainer Tayfun Korkut auf die Startformation, die zuletzt dreimal hintereinander gewinnen konnte. Auch der leicht fragliche Abwehrchef Ewerton gab Grünes Licht und spielte an der Seite von Robin Koch in der Innenverteidigung. Wieder dabei, wenn auch nicht von Anfang an, waren zudem Kapitän Daniel Halfar und Angreifer Jacques Zoua. Die beiden nahmen zunächst auf der Bank Platz. Mit dem Selbstvertrauen der jüngsten Erfolgsserie legten die Roten Teufel vor rund 20.000 Zuschauern zwar kontrolliert, aber doch überlegen los. Zwei erste Vorstöße von Marcel Gaus und Osayamen Osawe waren durchaus vielversprechend, beim ersten Torschuss von Zoltan Stieber fehlte allerdings ein gutes Stück.
Wie es ist, nach weit mehr als 300 Minuten wieder ein Gegentor zu kassieren, mussten die Lautrer dann aber in der 9. Minute erfahren. Ein langer Schlag aus dem eigenen Stafraum von Löwen-Schlussmann Jan Zimmermann landete bei Levent Aycicek, dessen Hereingabe schließlich Ivica Olic zum 1:0 für die Münchner verwertete. Um ein Haar hätte der FCK schon drei Minuten später durch einen Kopfball von Gaus zurückgeschlagen, kurz darauf hätten die Gastgeber die Führung aber beinahe noch ausgebaut. Ein Rückpass wurde zur perfekten Vorlage für Olic, Julian Pollersbeck parierte stark (15.).
Nach dieser nächsten Schrecksekunde wurden die Gäste in der Folge wieder dominanter. Nach Vorarbeit von Osawe über links wurde ein Abschluss von Lukas Görtler noch zur Ecke abgelenkt (20.) und auch danach waren die Roten Teufel das überlegene Team. Belohnt wurde dieser Aufwand schließlich kurz vor der Halbzeit. Einen langen Ball von Christoph Moritz holte Stieber gekonnt runter und hob das Leder über Zimmermann ins Netz. Ganz feine Fußballkunst des Lautrer Spielmachers, in der 44. MInute war die Partie wieder völlig offen.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs versuchten zunächst die Löwen, wieder größeren Druck aufzubauen. Ein Kopfball von Olic landete auch im Lautrer Netz, wurde wegen einer vorausgegangenen Abseitsposition aber zurecht nicht anerkannt. Nach einer Stunde waren wieder die Roten Teufel am Drücker. Nach einer Hereingabe von der linken Seite kam Moritz am Elfmeterpunkt zum Abschluss, wurde im letzten Moment aber abgeblockt. Der folgende Distanzschuss von Stieber strich etwa einen halben Meter über die Latte des Münchner Tores (61.). In der 68. Minute suchte Moritz mit einem Freistoß Görtler, der Angreifer verpasste das Leder um wenige Zentimeter.
Eine Viertelstunde vor dem Ende musste Tayfun Korkut zu ersten Mal wechseln. Für Naser Aliji ging es nicht weiter, Halfar kam rein. Mit dem Kapitän an Bord hielten die Gäste den Gegner auch in der Schlussphase weitgehend aus dem eigenen Strafraum fern, vorne hatte Osawe in der 86. Minute noch eine gute Möglichkeit. Nach Zuspiel von Görtler konnte der Torjäger die Kugel aus spitzem Winkel aber nicht aufs Tor bringen. Ein letztes Mal brenzlig wurde es auf der anderen Seite bei einer kleinen Abstimmungsschwierigkeit zwischen Ewerton und Pollersbeck. Die Löwen konnten kein Kapital daraus schlagen und so entführten die Roten Teufel am Ende aus München einen verdienten Punkt.