Im Rahmen der Ausstellung Fan.Tastic Females, die noch bis Freitag auf dem Betzenberg zu sehen ist, fand am Montag, 06. September 2021, eine Podiumsdiskussion im Pressezentrum des Fritz-Walter-Stadions statt. Über zwei Stunden lang diskutierten die Teilnehmerinnen mit den Gästen der Veranstaltung zu Themen rund um den Fußball und das weibliche Geschlecht.

Seit der vergangenen Woche ist im Fritz-Walter-Stadion die vom AWO Fanprojekt Kaiserslautern und dem FCK veranstaltete Ausstellung „Fan.Tastic Females – Football Her.Story“ zu sehen. Diese beschäftigt sich in erster Linie mit weiblicher Fankultur und erzählt die Geschichten fan.tastischer Frauen – über ihre Liebe und Leidenschaft für den Sport, über ihren Weg auf die Tribünen, ihre großartigsten, eindrucksvollsten, lustigsten aber auch ihre weniger schönen Momente im Fußball.

Im Rahmen dieser Ausstellung hatten die Veranstalter am Montagabend zu einer Podiumsdiskussion auf den Betzenberg eingeladen. Nachdem sich die Gäste in der Ausstellung getroffen hatten, ging es geschlossen in den Presseraum des Fritz-Walter-Stadions, wo anschließend mehr als zwei Stunden lang intensiv über viele verschiedene Themen wie weibliche Fankultur, Frauenfußball, persönliche Erfahrungen, Vorurteile, Diskriminierung oder die aktuell vorhandenen Strukturen in Vereinen und Verbänden diskutiert wurde.

Nach einer Einleitung von FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf, der die Diskussionsrunde moderierte, gab es zu Beginn eine historische Einführung in das Themengebiet. Hans Walter von der FCK-Museumsinitiative schilderte die Geschichte des Frauenfußballs beim 1. FC Kaiserslautern, der von 1970 bis 1984 eine Frauenmannschaft stellte, und konnte dabei auch seinem persönlichen Erfahrungsschatz als Schiedsrichter in der Frauenfußballabteilung viele unterhaltsamen Anekdoten einfließen lassen.

Passend zu diesem Thema konnte auch Petra Blandfort, Spielerin in der damaligen FCK-Mannschaft, viele Impressionen von damals beisteuern und erzählte unter anderem davon, wie die Spielerinnen damals zum 1. FC Kaiserslautern kamen, mit welchen Vorurteilen sie zu kämpfen hatten und welche Begeisterung die Pionierinnen in den 70er und 80er Jahren weckten, als sie viel Entwicklungsarbeit leisteten und mit wenig externer Unterstützung oft selbst anpacken mussten.

Nach dem historischen Abriss ging die Diskussion zur aktuellen Situation über und die drei übrigen Diskussionsteilnehmerinnen – Svenja Mühlenbrock, seit mehr als drei Jahrzehnten Fußballspielerin und derzeit beim 1. FFC Kaiserslautern aktiv, Antje Hagel vom Fanprojekt Offenbach, Mitgründerin von „F_in – Netzwerk Frauen im Fußball“ und Mitherausgeberin des Fanmagazins ERWIN sowie FCK-Fan Sabrina – stiegen in die lebhafte Diskussion untereinander und mit den Besucherinnen und Besuchern der Abendveranstaltung ein.

Zunächst wurde über die aktuellen Strukturen beim 1. FFC Kaiserslautern und im Frauenfußball gesprochen und über die Vorurteile diskutiert, die aktive Fußballerinnen auch heute noch erfahren. Auch über die Situation von weiblichen Fans in den Kurven der Stadien wurde sich ausführlich ausgetauscht, wo Sexismus und Diskriminierung leider nach wie vor erlebt werden. Am Beispiel von Fangesängen wurde der Anspruch an alle formuliert, sich die Bedeutung bestimmter Wörter bewusst zu machen.

Die Diskussion drehte sich aber keineswegs nur um negative Aspekte, vielmehr sollte es darum gehen, die positiven Effekte von Frauen auf den Fußball sowie vom Fußball auf Frauen herauszustellen.

Nach einer Diskussion über die Möglichkeiten der strukturellen Einbindung der besprochenen Themen in Vereine wie den FCK endete der offizielle Teil der Veranstaltung gegen 21.00 Uhr. Der 1. FC Kaiserslautern und das AWO Fanprojekt Kaiserslautern bedanken sich sehr herzlich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie den Besucherinnen und Besuchern des Abends. Die Ausstellung im Fritz-Walter-Stadion ist noch bis Freitag, 10. September 2021, täglich von 12.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

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