Diese Feststellung gilt insbesondere auch heute, am 75. Geburtstag von Norbert Thines. Seine außerordentliche Popularität und Beliebtheit hat sich Norbert nicht als Meisterspieler des FCK oder als überragender Sportler verdient, sondern durch die Art, wie er seine Ämter ausgeübt hat, die er zwischen 1977 und 1996 innehatte: von 1977 bis 1984 als Geschäftsführer, von 1985 bis 1988 als Vizepräsident und schließlich vom 6. Juni 1988 bis zum 9. Juli 1996 als Präsident des 1. FC Kaiserslautern.

 

Ideenreichtum und Tatkraft zeichneten den Geschäftsführer und späteren Präsidenten aus, zudem besaß er die Gabe, auf Menschen zugehen, ihnen zuhören, sie motivieren und integrieren zu können. Ob in Gesprächen mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik oder mit Fans aus der Westkurve – immer fand Norbert Thines den angemessenen, den richtigen Ton. Seine Beharrlichkeit und sein Durchsetzungsvermögen führten in seiner Zeit als Geschäftsführer mitunter zu Disputen mit dem damaligen Präsidenten Willi Müller, so zum Beispiel, als es um die Gründung von Fanclubs ging. Norbert Thines erkannte, wie wertvoll die Anbindung von Fans an den Verein ist – und binnen kurzer Zeit entstanden die ersten 40 Fanclubs des FCK.

Immer wieder appellierte Thines an die Fans, sich mit den Fanclubs in ihren Ortschaften oder Regionen sozial zu engagieren und somit das Ansehen des FCK weit über die Grenzen Kaiserslauterns hinaus zu stärken. Norbert Thines wurde und wird von den Fans respektiert und geachtet. Legendär sind die Arbeitseinsätze, bei denen Norbert von treuen FCK-Anhängern unterstützt wurde. Außerdem organisierte und begleitete er Hilfsaktionen für bedürftige Menschen in Osteuropa – in Orten, in denen der FCK UEFA-Cup-Spiele auszutragen hatte und in denen Norbert mit der Notsituation der Einheimischen konfrontiert wurde.

 

Bei Geselligkeiten und karnevalistischen Anlässen glänzte Norbert mit humorvollen Auftritten und Gesangseinlagen als Roter Teufel – mitunter begleitet von den damaligen schwedischen Nationalspielern Ronnie Hellström und Benny Wendt. Als Vizepräsident und Präsident agierte Norbert Thines ehrenamtlich. Vor seiner Zeit beim FCK arbeitete er u. a. sieben Jahre als Sekretär der Diözese des Bistums Speyer, während seiner Präsidentschaft war er als Repräsentant einer großen Brauerei tätig.

 

In der Saison 1989/90 geriet die FCK-Mannschaft in Abstiegsnöte. Mit Kalli Feldkamp konnte im Februar 1990 ein erstklassiger Trainer gewonnen werden. Die Saison endete für den FCK mit einem Mittelfeldplatz und dem vielumjubelten ersten Pokalsieg nach einem 3:2-Erfolg gegen Werder Bremen im Berliner Olympiastadion. Im sportlichen Bereich stand Norbert mit Reiner Geye ein kongenialer Partner zur Seite.

 

Ein Jahr später durfte Norbert Thines als Präsident des 1. FC Kaiserslautern nach dem bravourösen Auftritt mit dem 6:2 in Köln die Meisterschale präsentieren und sich über den Höhepunkt seiner Funktionärs-Laufbahn freuen, die dritte deutsche Meisterschaft des FCK. In den nachfolgenden Jahren rangierte der FCK immer wieder auf respektablen Tabellenplätzen und 1993 wurde mit dem aufwändigen Neubau der Nordtribüne eine wichtige Maßnahme eingeleitet, um den FCK wirtschaftlich konkurrenzfähig zu halten.

 

Die Saison 1995/96 brachte indes Rückschläge für die Mannschaft – wegen eines einzigen Tores musste der FCK erstmals nach 33 Jahren Zugehörigkeit zur Bundesliga in die Zweite Liga absteigen. Der damals gesundheitlich angeschlagene Präsident Norbert Thines musste schließlich als Sündenbock herhalten und erfahren, wie nah im Vereinsleben ein "Hosiannah" und ein "Kreuziget ihn!" zusammen liegen. Der zweite Gewinn eines DFB-Pokalendspieles war nur ein schwacher Trost; am 9. Juli 1996 trat Norbert Thines von seinem Amt als Präsident zurück.

 

Trotz der menschlichen Enttäuschungen, die Norbert hat erleben müssen, war er wieder zur Stelle, als der FCK in Not geraten war. 2003 war er gemeinsam mit prominenten Meisterspielern Mitinitiator der „Initiative Leidenschaft“. Aus dieser Initiative ging im Frühjahr 2009 als Förderverein die Museumsinitiative mit Norbert Thines als Erstem Vorsitzenden hervor, die den FCK beim Aufbau und Betreiben eines eigenen Museums unterstützt. Den Vorsitz gab Norbert im Dezember 2013 ab, er ist aber als Ehrenvorsitzender nach wie vor ein wichtiger Ratgeber der Museumsgruppe.

 

Außerdem ist Norbert Thines im Ehrenrat des FCK vertreten und bei Heimspielen fungiert er als Betreuer für die Vereinsvorstände der jeweiligen Gastmannschaft.

 

Norbert Thines übernahm auch politisch Verantwortung und gehörte dem Stadtrat von Kaiserslautern an. Sein guter Namen und seine Popularität kamen ferner der von ihm, der Rheinpfalz, der katholischen St. Marien-Gemeinde und der evangelischen Apostelkirchen-Gemeinde ins Leben gerufenen und außerordentlich erfolgreichen sozialen Einrichtung "alt – arm – allein" zugute, in die sich Norbert bis zum heutigen Tag mit voller Kraft einbringt.

 

Zu seinem 75. Geburtstag gilt es diesem außergewöhnlichen Menschen, der stets aus tiefer christlicher Überzeugung und Menschlichkeit gehandelt und in zahlreichen Bereichen sehr viel Gutes bewirkt hat, für den stets der Mensch im Mittelpunkt steht, der für unsere Generation ein wirkliches Vorbild an Hilfsbereitschaft, aber auch Bescheidenheit geworden ist, Dank zu sagen und ihm für sein weiteres Wirken beim 1. FC Kaiserslautern und bei seinem sozialen Engagement Gesundheit, Kraft und Energie zu wünschen.

 

Alles Gute, lieber Norbert – Dir und auch Deiner Frau Trixie!

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