In der ersten Hauptrunde des DFB-Vereinspokals traten die im weißen Auswärtstrikot aufgelaufenen Roten Teufel beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden an. Im Vergleich zum 1:1 beim SV Sandhausen in der Woche zuvor lief die Mannschaft auf fünf Positionen verändert auf. Tobias Sippel kehrte ins Team zurück, Michael Schulze gab sein Debüt im Trikot der Roten Teufel, auch Willi Orban und Philipp Hofmann standen erstmals in der noch jungen Saison in der Startelf des FCK, Ruben Jenssen kehrte in die erste Elf zurück. Marius Müller, Jean Zimmer, Markus Karl und Srdjan Lakic wichen dafür aus der Anfangsformation, Marcel Gaus musste mit einer Kniereizung ganz passen. Auf der Gegenseite stand Florian Fromlowitz erstmals im Tor der Wehener, so dass es zu einem Wiedersehen mit dem ehemaligen Roten Teufel kam.
Die beiden in der Liga noch ungeschlagenen Mannschaften begannen die Partie ohne großes Abtasten, so dass sich schon in den Anfangsminuten eine rassige Begegnung mit beherzten Zweikämpfen und offensiven Aktionen auf beiden Seiten entwickelte. Der erste richtige Aufreger fand dabei vor dem Tor von Tobias Sippel statt, als nach einem Wehener Eckball Benyamina ins lange Eck traf. Die Fahne des Schiedsrichterassistenten war aber oben, der vermeintliche Treffer zählte nicht, da Müller Sippel in Abseitsposition die Sicht genommen hatte. Nach einer Viertelstunde bekam der FCK immer mehr Zugriff auf die Partie und konnte sich folglich auch in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Zehn Minuten vor der Pause kamen auch die Hausherren wieder stärker auf, konnten Tobi Sippel aber nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen. Stattdessen näherten sich die Roten Teufel dem Tor an, ein Freistoß von Philipp Hofmann aus 25 Metern strich knapp am rechten Pfosten vorbei. Wenige Minuten später hatte der Stürmer erneut die Führung auf dem Fuß, nach Löwe-Flanke zielte er dieses Mal aber wenige Zentimeter zu weit nach links. So ging es torlos in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel ging es ohne personelle Wechsel weiter und auch das Spielgeschehen war weiter hart umkämpft. Der FCK kam besser aus der Pause als die Hausherren und versuchte nun vorrangig mit schnellem Umschaltspiel und über die Flügel gefährlich vors Tor zu kommen. Mit den rund 5.000 FCK-Fans nun im Rücken kamen die Roten Teufel dem ersten Treffer näher. Mit Stefan Mugosa für Kevin Stöger brachte Coach Kosta nach einer Stunde einen zweiten Stürmer ins Spiel, um besser Kapital aus der Feldüberlegenheit schlagen zu können. Stattdessen befreiten sich die Hessen wieder besser aus der Umklammerung und kamen 20 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wiederholt gefährlich vors Lautrer Tor. Das Spiel war schon lange zum hochspannenden Pokalkrimi geworden.
Da passte es nur ins Bild, dass die Partie nach 90 Minuten noch nicht entschieden war und es beim Stande von 0:0 in die Verlängerung ging. Auch hier kamen die Lautrer besser aus der Unterbrechung und hatten nach fünf Minuten die Riesenchance zum 1:0. Nach toll getimter Mugosa-Flanke verpasste Jenssen am zweiten Flanken per Kopf haarscharf. Auf der Gegenseite schoss anschließend Schnellbacher auch nur knapp daneben. Bei immer stärker werdendem Regen waren die Roten Teufel im ersten Durchgang der Verlängerung die deutlich aktivere Mannschaft mit den besseren Chancen. Doch auch die Wiesbadener kratzten nochmal alle Körner zusammen, um ein drohendes Elfmeterschießen zu verhindern. Insbesondere der eingewechselte Schnellbacher sorgte vorne für Betrieb. Wenige Sekunden vor Ablauf der Verlängerung wurde es dann nochmal richtig turbulent. Fronlowitz konnte einen Schuss von Mugosa nur nach vorne abprallen lassen, Matmour verwandelte den Abpraller, bekam das Tor aber nicht anerkannt. Die Entscheidung musste also im Elfmeterschießen fallen. Und da hatten am Ende die Roten Teufel das glücklichere Ende. Mit einem gehaltenen Elfmeter wurde Tobias Sippel zum Held, da alle fünf FCK-Schützen die Nerven behielten und sicher verwandelten.
Statistik:
SV Wehen Wiesbaden: Fromlowitz – Mrowca, Herzig, Geyer, Mintzel (108. Wein) – Wiemann, Müller – Jänicke (118. Kleinsorge), Book, Vunguidica – Benyamina (62. Schnellbacher)
FCK: Sippel – Schulze (85. Zimmer), Torrejón, Heintz, Löwe – Orban – Matmour, Ring (102. Fomitschow), Jenssen, Stöger (64. Mugosa) – Hofmann
Tore: –
Elfmeterschießen: 0:1 Hofmann, 1:1 Wiemann, 1:2 Fomitschow, 2:2 Book, 2:3 Mugosa, Sippel pariert gegen Mrowca, 2:4 Torrejón, 3:4 Geyer, 3:5 Heintz
Schiedsrichter: Sascha Stegemann
Zuschauer: 9.496