Die U19 des 1. FC Kaiserslautern steht im Viertelfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals: Am Mittwoch, 13. Dezember 2017, schlug die Mannschaft von Trainer Marco Laping nach starker Leistung die in dieser Spielzeit zuvor noch ungeschlagene U19 des FC Bayern München mit 3:2 und zog verdient in die nächste Runde ein.
Als Favorit reiste der FC Bayern München in die Pfalz, war die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß doch in dieser Saison in der A-Junioren-Bundesliga, der UEFA-Youth-League und dem DFB-Junioren-Vereinspokal noch ohne Niederlage geblieben. Die jungen Roten Teufel hatten sich nach dem Sieg gegen Fürth in der Liga auch im Pokal viel vorgenommen und wollten an den Positivtrend anknüpfen. Entsprechend begannen die jungen Roten Teufel mit viel Engagement, standen hoch und pressten die Bayern früh. So waren die Pfälzer in der Anfangsphase das gefährlichere Team und kamen nach Ecken zu den ersten Torannäherungen des Spiels. Nach zehn Minuten fanden auch die Gäste ein wenig besser in die Partie und konnten dann nach einer knappen Viertelstunde in Führung gehen. Timothy Tillman spritzte in einen missglückten Rückpass der FCK-Defensive und wurde von FCK-Keeper Lennart Grill zu Fall gebracht. Schiedsrichter Robin Braun zeigte dem Torhüter die gelbe Karte und zeigte auf den Punkt. Der gebürtige Lautrer und frühere Rote Teufel Oliver Batista Meier legte sich den Ball zurecht und verwandelte sicher. Der FCK musste in der Folge den Rückstand erst ein wenig verdauen, kam Mitte der ersten Hälfte nach einem Freistoß von Torben Müsel dann aber zu einer guten Ausgleichschance, Nils Schätzle verfehlte das Tor aber knapp. Defensiv standen die Roten Teufel nun sicher, ließen die Bayern nicht zur Entfaltung kommen, kamen ihrerseits aber selbst auch nicht zu großen Torchancen. Ein Schuss von Kapitän Paul Will kurz vor der Pause wurde von der Bayern-Defensive gerade noch geblockt.
Zur zweiten Halbzeit wechselte Trainer Marco Laping einmal aus, Jungprofi Torben Müsel verließ nach 45 Minuten absprachegemäß das Feld und wurde durch Anas Bakhat ersetzt. Auch angetrieben vom Joker kam der FCK schwungvoll aus der Kabine und so knapp zehn Minuten nach Wiederanpfiff zum verdienten Ausgleich. Nach einer Ballstafette wurde Anil Gözütok am Strafraum schön freigespielt, der Linksaußen nahm am linken Sechszehner-Eck Maß und schlenzte den Ball gefühlvoll und sehenswert ins lange Eck. Der FCK hatte nun deutlich Oberwasser und kam zu weiteren hochkarätigen Chancen. Drei Minuten nach der Führung kam der Ball nach einer Ecke über Ünal Altintas zu Luis Kersthold, der allerdings seinen Abschluss an die Querlatte setzte. Beim nächsten Angriff macht der Stürmer es dann besser, nachdem er mit einem tollen Pass von Nils Schätzle in die Schnittstelle auf die Reise geschickt wurde, setzte sich Kersthold körperlich stark gegen die Bayern-Defensive durch und schob den Ball zur Führung ins lange Eck. Der FCK gab sich mit der Führung nicht zufrieden und spielte weiter nach vorne. Ein Schuss von Flavius Botiseriu aus der zweiten Reihe parierte Bayern-Keeper Michael Wagner. Die Gäste aus München kamen aus dem Spiel heraus lange zu keinen Chancen, ein Freistoß des eingewechselten Manuel Wintzheimer aus zentraler Position ging zudem ziemlich deutlich über das Tor von Lennart Grill. Nach 77 Minuten hatten die Roten Teufel die Vorentscheidung auf dem Fuß: Jannis Held setzte sich am rechten Flügel stark durch, brach bis auf die Grundlinie durch und legte von da den Ball in den Rücken der Abwehr. Anas Bakhat scheiterte aber im Strafraum zweimal am Bayern-Schlussmann. Im direkten Gegenzug kamen die Bayern zu ihrer ersten richtigen Chance des zweiten Durchgangs und konnten diese auch direkt zum 2:2-Ausgleich nutzen. Franck Evina bediente von rechts Joker Wintzheimer, der den Ball im Fallen aus sieben Metern über die Linie beförderte. Dieses Mal ließen sich die Betzebuben vom Gegentreffer aber nicht beeindrucken, spielten weiter entschlossen nach vorne und konnten sich so in der Schlussphase noch mit dem hochverdienten Siegtreffer belohnen. Nach einem Einwurf am linken Flügel setzte sich Flavius Botiseriu, der nach monatelanger Verletzungspause ein starkes Comeback feierte, mit viel Einsatz bis zur Grundlinie durch, seine Hereingabe an den langen Pfosten drückte der eingewechselte Luis Majchrzak zum vielumjubelten 3:2 über die Linie. Da Lennart Grill zwei Minuten vor dem Ende die letzte Torannäherung der Bayern – einen Schuss von Franck Evina nach einem Freistoß – vereitelte blieb es beim leistungsgerechten Pokalerfolg der jungen Roten Teufel.
„Wir haben über die 90 Minuten eine starke Leistung abgerufen, sind dann im zweiten Durchgang noch zielstrebiger aufgetreten als vor der Pause. Wir haben den Bayern von der Organisation her riesige Probleme bereitet. Bayern ist auf jeder Position individuell sehr stark besetzt, von daher war der Schlüssel zum Erfolg, wie geschlossen wir aufgetreten sind und gegen den Ball gearbeitet haben. Dementsprechend war es ein verdienter Sieg und ich bin sehr stolz darauf, wie die Mannschaft nach dem 2:2 weitergespielt hat und mit dem 3:2 zurückgekommen ist“, resümierte Trainer Marco Laping nach dem Sieg.
Im Viertelfinale wartet nun ein Heimspiel gegen den SV Werder Bremen auf die jungen Roten Teufel, ein Termin steht aktuell noch nicht fest.
Statistik:
1. FC Kaiserslautern U19: Grill – Klein, Altintas, Hotopp, Botiseriu – Held (78. Majchrzak), Will, Schätzle, Gözütok – Müsel (46. Bakhat), Kersthold
FC Bayern München U19: Wagner – Rausch, Mai, Nitzl, Köhn (71. Evina) – Shabani, Jelisic (57. Zaiser), Pudic (64. Fein) – Tillman (46. Wintzheimer), Zylla, Batista Meier
Tore: 0:1 Batista Meier (14., FE), 1:1 Gözütok (54.), 2:1 Kersthold (59.), 2:2 Wintzheimer (78.), 3:2 Majchrzak (85.)
Schiedsrichter: Robin Braun
Zuschauer: 200
(Fotos: FCK und Michael Schmitt)