Neues Spiel, neue Startformation beim FCK: Dieses Mal stellte Tayfun Korkut die erste Elf im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Eintracht Braunschweig auf drei Positionen um. Marcel Gaus und Osawe kehrten nach Sperre bzw. Suspendierung zurück, außerdem spielte Lukas Görtler von Beginn an. Zunächst auf der Bank Platz nahmen Tim Heubach und Sebastian Jacob, nicht mit dabei war zudem Sebastian Kerk, der mit einem Teilriss der Syndesmose für den Rest des Jahres ausfällt. Zum zweiten Mal in Folge begann der Brasilianer Ewerton in der Innenverteidigung. Nachwuchsstürmer Nicklas Shipnoski gehörte erstmals dem 18er-Kader an und saß ebenfalls auf der Bank. Nicht rechtzeitig fit wurden Jacques Zoua und Alexander Ring.
Bei Fritz-Walter-Wetter auf dem Betzenberg erwischten die Hausherren einen ganz guten Start. Naser Aliji feuerte in der 2. Minute einen ersten Warnschuss aus rund 20 Metern ab und versprühte für den FCK damit schon mehr Torgefahr als in den kompletten 90 Minuten vor einer Woche in Braunschweig. Wenige Sekunden später wurde es aber auch hinten brenzlig. Peniel Mlapa setzte sich gegen Ewerton durch, scheiterte aber am gut reagierenden Julian Pollersbeck (2.). Auch die nächsten Aktionen gehörten den Gästen. Felix Bastians traf in der 6. Minute in den Lautrer Kasten, stand zuvor allerdings im Abseits, so dass der Treffer zurecht nicht zählte. Viel Glück hatten die Roten Teufel dann in der 21. Minute. Nach Vorarbeit von Thomas Eisfeld schoss Johannes Wurtz Zentimeter am Pfosten vorbei.
Nach dieser Schrecksekunde arbeiteten sich die Lautrer wieder besser in die Partie. Ein Distanzschuss von Görtler nach einer starken Einzelaktion war aber noch nicht wirklich zwingend (23.). Bei der nächsten Chance kamen die Bochumer dann dem FCK zu Hilfe. Pawel Dawidowicz leistete sich in der eigenen Hälfte einen folgenschweren Ballverlust. Osawe behauptete gegen den Polen zunächst stark die Kugel und überwand VfL-Schlussmann Manuel Riemann mit einem Schuss ins kurze Eck (32.). Nach drei kompletten Spielen ohne eigenen Treffer und erst zum fünften Mal in dieser Saison überhaupt zappelte das Leder wieder im gegnerischen Netz. Die Führung tat den Roten Teufeln gut. Wieder Osawe hatte in der 42. Minute eine weitere gefährliche Aktion. Dieses Mal war Riemann auf dem Posten.
Den zweiten Durchgang begannen die Lautrer in unveränderter Formation und ihr Hauptaugenmerk lag zunächst natürlich auf der Verteidigung der knappen Führung. Klar war aber auch, dass ein zweiter Treffer das Nervenkostüm aller Beteiligten merklich beruhigen würde. Nach einer ersten Chance der Gäste durch Eisfeld – Pollersbeck packte sicher zu (54.) – war es wieder Osawe, der diese Aufgabe übernehmen sollte. Auf der linken Seite behauptete zuerst Görtler klasse den Ball. Gaus brachte danach eine gefühlvolle Flanke nach innen und Osawe köpfte aus kurzer Distanz zum 2:0 ein (57.). Riesenjubel und Riesenerleichterung bei allen, die es mit den Roten Teufeln halten. Der ersehnte zweite Saisonsieg war nun zum Greifen nah.
Zwar waren noch mehr als 30 Minuten zu gehen. Aber alle elf Lautrer arbeiteten weiter konsequent und gut nach hinten und ließen im eigenen Strafraum kaum etwas anbrennen. Eine Viertelstunde vor dem Ende waren schließlich auch die letzten Zweifel am Dreier weggeblasen und wer sonst als Osawe konnte für die Entscheidung sorgen. Nach einem langen Schlag aus der eigenen Hälfte schüttelte der Stürmer zwei Bochumer ab wie lästige Fliegen und schoss trocken zum 3:0 ein (75.). Was für eine Antwort von Osawe nach seiner Undiszipliniertheit, die ihm das Spiel vor einer Woche in Braunschweig gekostet hatte. Die Lautrer Fans feierten den Man of the Match auf ihre Weise. „Paris, Paris, wir fahren nach Paris an“ oder „Alle nach Paris“ schallte es von der Westtribüne in Anlehnung an Osawes jüngste Wochenendgestaltung. Für die letzten Minuten feierte schließlich noch Shipnoski sein Profi-Debüt, dann bekam Osawe bei seiner Auswechslung kurz vor dem Schlusspfiff seinen verdienten Abgang.