Das Spiel am Montag gegen die SpVgg Greuther Fürth lief nur bedingt so, wie sich Franco Foda es vorgestellt hatte, nicht nur, weil der 1. FC Kaiserslautern als Verlierer vom Platz ging. Auch deshalb war die erste Saisonniederlage der Roten Teufel zunächst noch Thema bei den anwesenden Journalisten. Der Cheftrainer der Pfälzer Traditionsvereins war vor allem mit den ersten 45. Spielminuten im Frankenland unzufrieden, wollte aber seiner Mannschaft nicht den unbedingten Siegeswillen absprechen: „In den ersten 45 Minuten waren wir zu passiv, zu sehr auf Ballbesitz aus. Die zweite Hälfte haben wir das dann sehr gut gemacht, waren dominant und haben uns eigene Chancen erspielt. Die Fürther standen sehr tief, haben die Räume eng gemacht. Letztendlich waren Kleinigkeiten entscheidend, dass wir die beiden Tore kassiert haben. Aber insgesamt war es ein leidenschaftlicher Auftritt meiner Mannschaft, der gezeigt hat, dass sie unbedingt gewinnen will.“
Für Willi Orban war das Spiel am Montag etwas besonderes, durfte er doch das erste Mal die Mannschaft als Kapitän auf das Feld führen: „Ich habe mich sehr darüber gefreut, die Binde tragen zu dürfen, es war eine Ehre für mich. Aber ich versuche natürlich, auch ohne Binde Verantwortung zu übernehmen, also war es spielbezogen eher zweitrangig.“ Auch er sah die Partie ähnlich wie sein Trainer: „Wir haben zwei unglückliche Gegentore bekommen. Unglücklich, weil sie aus einer Kette von Fehlern resultierten, die so nicht passieren dürfen. Fehler aber passieren nun mal und wir werden daraus lernen. Insgesamt haben wir nicht gut gespielt, aber dennoch wäre mehr drin gewesen.“ Dem kommenden Gegner auf dem „Betze“ blickt der junge Innenverteidiger mit Respekt entgegen, nicht nur, weil ihm das 1:1 aus der vergangenen Saison noch im Gedächtnis ist. „Aue wird sehr defensiv agieren, die Räume eng machen und auf Konter lauern. Unsere Aufgabe wird es sein, diesen Abwehrriegel zu knacken, indem wir den Ball laufen lassen und unser Spiel gegen den Ball verbessern und offensiv mehr Akzente setzen.“
Aue startete wie der FCK mit zwei Siegen in die neue Saison und ist punktgleich mit den Pfälzern, doch Foda betrachtet die Tabelle als Momentaufnahme, eine richtige Aussagekraft aber werde sie erst nach sechs oder sieben Spieltagen haben: „Die Liga sucht noch nach Konturen. Dennoch gibt es keinen leichten Gegner, jeder kann jeden schlagen.“ Auf die Spielweise des Gegners will sich Franco Foda nicht festlegen, da jedes Spiel seine eigene Geschichte schreibt und man statt auf den Gegenüber, viel besser auf sich selbst schauen sollte. Des Drucks, der auf der Mannschaft liegt, das Spiel gegen die Erzgebirgler zu gewinnen, ist sich Foda aber bewusst: „Um zu gewinnen, müssen wir alles abrufen, denn die Auer werden top motiviert sein und um jeden Ball kämpfen. Sie stehen defensiv sehr kompakt und werden versuchen, die Räume eng zu machen. Wir müssen Geduld und Ruhe aufbringen, uns gut organisieren und vor allem brauchen wir eine größere Präzision im letzten Angriffsdrittel. Für uns und auch für die Fans zählt nur ein Sieg, das ist hier einfach die Erwartungshaltung.“
Personell stehen Foda die sich in Fürth noch auf Länderspielreisen befindlichen Kostas Fortounis und Alexander Ring wieder zur Verfügung, doch wie immer hüllt sich der Chefcoach in Bezug darauf, wer auf dem grünen Rasen agieren wird, in Schweigen. Sicher nicht spielen werden der noch immer verletzte Albert Bunjaku sowie der angeschlagene Steven Zellner. Für das Spiel im Fritz-Walter-Stadion sind bis jetzt etwas über 23.000 Tickets verkauft.